TransportketteDie Transportkette ist in der Logistik und insbesondere im Supply-Chain-Management ein Netzwerk von Verkehrsträgern und Transportmitteln, das den ununterbrochenen Personen-, Tier- oder Gütertransport vom Ausgangsort zum Zielort gewährleistet. AllgemeinesDie Transportkette ist nach DIN 30780 die „Folge von organisatorisch und technisch miteinander verknüpften Vorgängen zur Beförderung von Personen, Gütern, Tieren oder Transportbehältern von einer Quelle zu einem Bestimmungsort“.[1] Oft wird der Begriff der Transportkette auf den Güterverkehr eingeschränkt, doch liegt auch im Personenverkehr beim Umsteigen eine Transportkette vor. Auch Kühlketten gehören zu den Transportketten. ArtenDie Transportkette kann entweder eingliedrig oder mehrgliedrig ausgestaltet sein.[2] Die Zuordnung hängt davon ab, ob es in ihr zu einem Umschlag kommt (mehrgliedrige Transportkette) oder nicht (eingliedrige Transportkette).
Oft wird nur der Ladungsträger (Container) umgeladen; manchmal fährt auch der Lkw samt Ladung in das Frachtschiff oder auf den Güterzug (Huckepackverkehr). TransportprozessDer Transportprozess findet in drei Stufen statt:[5]
In den Transportprozess einbezogen sind Zwischenprozesse wie Verladung/Einsteigen, Umschlagen/Umsteigen oder Lagerung. Je nach der Verkehrsart läuft der Transportprozess in Transportketten wie folgt ab:[6]
Die komplizierteste, mit höchsten Transportrisiko verbundene Transportkette ist die im trimodalen Transport. Wirtschaftliche AspekteDer Transportprozess als Ablauforganisation des Transports wird als Transportkette bezeichnet. Eine Transport- oder Lieferkette bezeichnet technisch und organisatorisch verknüpfte Vorgänge, bei denen Personen oder Güter von einer Quelle zu einem Ziel bewegt werden.[7] Transportketten sind erforderlich, wenn ein direkter Transport vom Lieferanten zum Abnehmer nicht möglich ist. Sie nutzen durch Kombination verschiedener Verkehrsträger und Transportmittel ihre jeweiligen Kostenvorteile[8] insbesondere bei den Transportkosten. Durch optimal organisierte Transportketten können die Transportkosten, das Transportrisiko und möglicherweise die Lagerkosten gesenkt werden. Transportketten sind wie die Lieferketten eine zentrale Aufgabe des Supply-Chain-Managements. Sie unterscheiden sich von Lieferketten dadurch, dass letztere ausschließlich auf den Gütertransport beschränkt sind. Zwecks Minimierung der Transportkosten wird in der Logistik das Transportproblem aus dem Operations Research eingesetzt, das in besonderem Maße für Transportketten gilt. Es geht davon aus, dass es eine Vielzahl von Lagerorten gibt, von denen auf vielen Transportwegen das Transportgut zu vielen Nachfragern transportiert werden soll, wobei Lagerorte und Orte der Nachfrager nicht miteinander verbunden sind. Die Transportkosten verhalten sich auf jedem Transportweg proportional zu der darauf transportierten Gütermenge; ein Kapazitätsproblem der Transportmittel besteht nicht.[9] Gesucht wird ein Transportplan, der unter diesen Bedingungen angibt, wie viele Mengeneinheiten eines Transportgutes jeweils auf den verschiedenen Transportwegen transportiert werden sollen, um die Transportkosten zu minimieren. Von einem Dominoeffekt oder Contagion-Effekt wird gesprochen, wenn in Ketten oder Netzwerken eine Störung bei lediglich einem Mitglied auftritt, die sich jedoch wegen der hohen wirtschaftlichen Abhängigkeit auf einige oder alle Mitglieder auswirken kann. So können sich Fehlmengen bei einem Hersteller als Dominoeffekt über Absatzketten, Handelsketten, Lieferketten, Transportketten und Vertriebsketten bis zu Regallücken im Einzelhandel fortsetzen. Das kann zu Hamsterkäufen führen, selbst wenn diese Fehlmengen auf eine temporäre Störung und nicht auf dauerhafte Knappheit zurückzuführen sind. Hier können Sicherheitsbestände in der Lagerhaltung bei temporären Fehlmengen einen Lieferengpass vermeiden helfen. Einzelnachweise
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