Mandeln sind bindegewebig abgegrenzte Ansammlungen von Lymphknötchen (Lymphfollikel) direkt unter dem Epithel der Schleimhaut. Zur Vergrößerung der Oberfläche kann die Mandel einen Schleimhautwulst hervorwölben (Beetmandel), Mandeln ohne Reliefbildung auf der Schleimhaut bezeichnet man als Plattenmandeln. Häufig ist das lymphoretikuläre Gewebe um Grübchen (Fossulae tonsillares) und die von diesen in die (Gaumen-)Mandel eingesenkten Epitheltaschen, die sogenannten Krypten (Cryptae tonsillae), angeordnet (Grubenmandel), so dass die Mandeln ein zerklüftetes Oberflächenrelief aufweisen. Zumeist sind Mandeln von Spüldrüsen unterlagert.
Wucherungen (Hyperplasien) können alle Tonsillen betreffen. Bei der Rachenmandel werden sie als Adenoide („Polypen“) bezeichnet und werden meist operativ entfernt (Adenotomie).
Mandelsteine sind weißliche Bröckchen, die in den Tonsillen entstehen und in den Mundraum ausgestoßen werden können. Sie sind zwar nicht schädlich, können aber Ursache für Mundgeruch sein.
Literatur
Uwe Gille: Herz-Kreislauf- und Abwehrsystem, Angiologia. In: Franz-Viktor Salomon u. a. (Hrsg.): Anatomie für die Tiermedizin. 2. erweiterte Auflage, Enke, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8304-1075-1, S. 404–463.
↑Richard Nickel, August Schummer, Eugen Seiferle: Lehrbuch der Anatomie der Haustiere. Band 2: Eingeweide. Georg Thieme, Stuttgart 2004, ISBN 978-3-8304-4152-6, S. 57.