Sie studierte Rechtswissenschaft in Wien und Nationalökonomie in Berlin. Sie promovierte im Jahre 1917. 1921 heiratete sie Gustav Stolper, die Historikerin Joan Campbell ist ihre gemeinsame Tochter. Für die von diesem herausgegebene Zeitschrift Der Österreichische Volkswirt verfasste sie von 1921 bis 1925 Artikel. 1925 übersiedelte das Paar nach Berlin, wo Gustav Stolper die Zeitschrift Der Deutsche Volkswirt gründete. Toni Stolper schrieb regelmäßig Beiträge, u. a. über Fragen der englischen und russischen Volkswirtschaft. 1926 nahm sie die deutsche Staatsangehörigkeit an.[1]
Toni Stolper war eng mit Theodor Heuss und Elly Heuss-Knapp befreundet.[2][3] 1933 emigrierte die Familie in die USA. Dort war Toni Stolper weiter aktiv im Journalismus und engagierte sich in der Sozialpolitik. Sie war Mitbegründerin der Emigranten-Selbsthilfeorganisation Selfhelp und des American Council for Emigrés in the Professions und spielte eine führende Rolle bei der Eingliederungshilfe für Emigranten. Sie pflegte eine regelmäßige Korrespondenz mit deutschen und amerikanischen Wissenschaftlern und Politikern. 1960 veröffentlichte sie die Biographie ihres Mannes Ein Leben in Brennpunkten unserer Zeit. 1981 erschien ihre deutsche Übersetzung von The German Werkbund. The politics of reform in the applied arts, einer von ihrer Tochter Joan Campbell verfassten Studie über den Deutschen Werkbund.
Am 14. November 2015 wurden auf Initiative der Botschaft von Ungarn in der Bundesrepublik Deutschland zwei Stolpersteine in Erinnerung an Gustav und Toni Stolper vor der ehemaligen Villa des Ehepaars in Berlin gelegt.[4]
Literatur
Werner Röder, Herbert A. Strauss (Hrsg.): Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933. Bd. 1: Politik, Wirtschaft, Öffentliches Leben. Saur, München 1980, S. 737f.
Klaus G. Saur: Stolper, Toni. In: Karin Peter, Gabriele Bartelt-Kircher, Anita Schröder (Hrsg.): Zeitungen und andere Drucksachen. Die Bestände des Dortmunder Instituts für Zeitungsforschung als Quelle und Gegenstand der Forschung. Klartext-Verlag, Essen 2014, ISBN 978-3-8375-1015-7, S. 508f.