Tiffany FlorvilTiffany Nicole Florvil (geboren 1980) ist eine amerikanische Historikerin. Sie unterrichtet Frauen- und Geschlechtergeschichte Europas im 20. Jahrhundert an der University of New Mexico. Forschungsschwerpunkte bilden moderne europäische Geschichte nach 1945, die afrikanische Diaspora, Schwarze Deutsche und Schwarzer Internationalismus. Leben und ForschungTiffany Florvil studierte bis 2003 Geschichte und deutsche Literatur an der Florida State University und erhielt 2007 einen Master in moderner europäischer Geschlechter- und Frauengeschichte von der Universität Wisconsin-Madison. Florvil promovierte 2013 in moderner europäischer Geschichte an der Universität von South Carolina. Florvil ist Gründerin und Mitherausgeberin der im Peter-Lang-Verlag erscheinenden Buchreihe Imagining Black Europe, die sich mit der vielfältigen Entwicklung und historischen Erforschung, sowie intersektionalen und interdisziplinären Perspektiven auf das Schwarze Europa auseinandersetzt.[1] Mobilizing Black Germany (2020)Ihr 2020 erschienenes Buch Mobilizing Black Germany. Afro-German Women and the Making of a Transnational Movement behandelt die Geschichte der Bewegung Schwarzer Deutscher in den 1980er bis 2000er Jahren. Mittelpunkt bildet der Aktivismus afrodeutscher Frauen, die durch ihre Stimmen die Vorstellungen von Schwarzer Politik und Solidarität in Deutschland entscheidend geprägt haben. Florvil beschreibt Audre Lordes Einfluss für die Entstehung einer afrodeutschen Gemeinschaft und zeigt auf, dass die deutschen prägenden Protagonistinnen des Schwarzen Feminismus im Gegensatz zu den US-amerikanischen – Audre Lorde, Toni Morrison oder Angela Davis – kaum bekannt sind. Das Buch erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen.[2][3] Die Studie zeigt die bis heute kaum erforschte und gesellschaftlich wenig beachtete Bedeutung der Geschichte Schwarzer Deutscher, die eng mit Rassismus und Nationalismus verbunden ist, vor allem im Hinblick auf die Rolle von Schwarzen Frauen in der Entstehung einer transnationalen Bewegung. Besonders fokussiert sich Florvils Arbeit auf die gängigen Vorstellungen von deutscher Identität und Geschichte. Das Werk wurde von Stephan Pauli unter dem Titel Black Germany: Schwarz, deutsch, feministisch – die Geschichte einer Bewegung ins Deutsche übersetzt und im Jahr 2023 veröffentlicht.[4] Das Werk erhielt breite Anerkennung in verschiedenen wissenschaftlichen Bereichen und wurde von vielen Kritikern hoch gelobt. Zahlreiche Rezensionen hoben insbesondere Florvils innovativen Ansatz hervor, der zu einem tieferen Verständnis der Geschichte Schwarzer Deutscher beiträgt und die Rolle von Schwarzen Frauen in den Fokus rückt.[5][6][7] Auszeichnungen
Publikationen (Auswahl)
Weblinks
Einzelnachweise
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