Thomas P. M. BarnettThomas P. M. Barnett (* 1962 in Chilton, Wisconsin) ist ein US-amerikanischer Forscher auf dem Gebiet der Militärstrategie. LebenBarnett wuchs in Boscobel, Wisconsin (USA) auf. Ein entfernter Verwandter, Major General George Barnett, war Kommandant der US-Marineinfanterie während des Ersten Weltkrieges (1914–1918). Thomas Barnett studierte an der University of Wisconsin–Madison russische Sprache und Literatur sowie Internationale Beziehungen. Anschließend absolvierte er einen Master-Studiengang Regionalwissenschaften in Harvard, wo er schließlich in Politikwissenschaft promovierte. Von 1998 bis 2004 forschte Barnett als Professor am U.S. Naval War College. Eines seiner Projekte untersuchte, wie die fortschreitende Globalisierung die Spielregeln internationaler Sicherheit verändert und insbesondere, welche Auswirkung diese Änderungen auf die Rolle des US-Militärs haben, das traditionell wirtschaftliche Verbindungen der USA in der Welt absichert.[1] Die Arbeitstreffen fanden in Räumen des Finanzdienstleisters Cantor Fitzgerald im World Trade Center 1, die am 11. September 2001 zerstört wurden, statt. Als Reaktion auf die Anschläge schuf der US-Verteidigungsminister ein Amt zur Transformation der Streitkräfte; auch Tom Barnett gehörte zu den Mitarbeitern.[2] Im März 2008 veröffentlichte Barnett im Esquire-Magazin einen Beitrag, der Admiral William Fallon im Widerspruch zur Bush-Regierung zeichnete. Dies führte zu Fallons Rücktritt als Chef des Central Command.[3] Von 2010[4] bis 2015 war er Chefanalyst von Wikistrat,[5] einem globalen Netzwerk von rund 2000 Beratern, das 2009 in Australien gegründet worden war.[6] Politische BedeutungBereits vor dem Anschlag im September 2001 auf das World Trade Center in New York hatte Barnett den radikalen Islam als möglichen künftigen Hauptfeind der Weltmacht USA dargestellt. Dieser theoretische Ansatz stieß zunächst kaum auf Interesse, gewann aber durch die Ereignisse des 11. September 2001 überraschend an Bedeutung. Bereits im März 2002 konnten erste geostrategische Ergebnisse dem damaligen US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld vorgestellt werden. Schriften
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Einzelnachweise
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