Thierry MeyssanThierry Meyssan (* 18. Mai 1957 in Talence, Gironde) ist ein französischer Autor, Journalist und politischer Aktivist, er ist Vorsitzender des Vereins Réseau Voltaire, der aus Frankreich ein Nachrichten- und Meinungsportal im Internet betreibt. WerdegangThierry Meyssan entstammt einer Familie von Diplomaten und Militärs. Sein Großvater, Oberst Pierre Gaïsset, gehörte zu den ersten hohen französischen Offizieren, die in die Vereinten Nationen (UNO) aufgenommen wurden. Gaïsset befand sich, als Militärbeobachter der UNO, in der Autokolonne des UNO-Vermittlers für Palästina Folke Bernadotte und André Serot, als im September 1948 von Angehörigen der jüdischen Terroristen-Gruppe Lechi auf ihnen ein Anschlag verübt wurde. Dabei wurden Bernadotte und Serot erschossen. Gaïsset trat die Nachfolge von Oberst Serot an und wurde später Vorsitzender der Waffenstillstandskommission Israel-Libanon. Sein Vater ist Michel Meyssan, der als Berater des Premierministers Jacques Chaban-Delmas im Rathaus von Bordeaux tätig war. Daher wurde er mit dem Ideal des sozialen Gaullismus erzogen. Seine Mutter leitete die interdiözesanen Werke der Region Aquitanien. Er war in seiner Jugend in der christlichen Bewegung der Charismatischen Erneuerung aktiv und begann ein Theologiestudium am Priesterseminar von Orleans. Ein 1986 in der katholischen Zeitschrift La Vie veröffentlichtes Foto zeigt ihn inmitten von Gläubigen, die sich zu Pfingsten 1975 vor dem Balkon des Papstes Paul VI. versammelten. Er hatte sein Coming-out nach der Heirat. Meyssan wurde daraufhin wegen Homosexualität exkommuniziert.[1] Der Kampf für das Recht auf sexuelle Differenz prägte seine Arbeit in den 80er Jahren. Er brach sein Studium der Theologie ab und studierte dann Politikwissenschaft an der SciencesPo, wandte er sich der politischen Linken zu und engagierte sich gegen die Diskriminierung Homosexueller.[2] Er wurde 1993 Sekretär des sozialliberalen Parti radical de gauche;[3] und gründete im Folgejahr er das Réseau Voltaire (Voltaire-Netzwerk) mit dem Ziel, Laizismus und Meinungsfreiheit zu verteidigen und zu fördern. Meyssan war Autor eines Untersuchungsberichts über die rechtsextreme Partei Front National.[1] Sein 2002 veröffentlichtes Buch L’effroyable imposture (deutscher Titel: 11. September 2001. Der inszenierte Terrorismus. Auftakt zum Weltenbrand?) vertritt politische Verschwörungstheorien zu den Terroranschlägen am 11. September 2001, es wurde zu einem Bestseller, der in vielen Sprachen übersetz wurde. Er spekuliert darin, dass die Anschläge als False-Flag-Operation vom militärisch-industriellen Komplex in Kenntnis der Regierung von George Walker Bush geplant und durchgeführt wurden. Meyssan versuchte mit der von ihm ins Leben gerufenen Konferenz Axis for Peace in Brüssel im November 2005 und danach mit dem Voltaire-Netzwerk, nachdem die ursprüngliche Organisation 2007 aufgelöst wurde, seine politischen Thesen[4] in Europa bekannter zu machen.[5] Das Voltaire-Netzwerk tritt online als Nachrichten- und Meinungsportal auf, in erste Linie mit Texten von Meyssan, in 7 Sprachen in Erscheinung (Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Portugiesisch, Spanisch, Türkisch). Vom Jahre 2007 an hielt er sich in Syrien, im Libanon und in Libyen auf, bis er im Jahre 2020 wieder nach Frankreich zurückkehrte. Im Libanon stand er unter dem Schutz der Hisbollah[6], in Syrien und in Libyen unter dem Schutz der jeweiligen Regierungen.[7][3] Thierry Meyssan ist der Vater von Raphaël Meyssan, Illustrator und Autor der Graphic Novel, „Les Damnés de la Commune“ (Delcourt), aus der eine Geschichtsdokumentation produziert wurde, ausgestrahlt auf Arte anlässlich des 150. Jahrestages der Kommune von Paris von 1871.[8] Veröffentlichungen
Literatur
WeblinksCommons: Thierry Meyssan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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