Die Thermopylen (altgriechischΘερμοπύλαιThermopylai, lateinischThermopylae) waren ein Engpass zwischen dem Meer und dem Kallidromosgebirge in Mittelgriechenland (auch Trachinische Felsen) mit hohem strategischen Wert in der Antike, da sie den einzigen Weg von der Küste am Malischen Golf nach Innergriechenland darstellen. Heute ist der Durchgang durch Versandung mehrere Kilometer breit.
Ihren Namen verdanken die Thermopylen (ΘερμοπύλαιThermopýlai, Plural, von θερμόςthermós „warm, heiß“ und πύληpýlē „Tür, Tor, Öffnung“) zwei heißen Quellen.
In der Antike hatte der Golf von Malia eine deutlich größere Ausdehnung. Durch Sedimenteintrag der Flüsse und Bäche versandete der Golf immer mehr, so dass heute eine ausgedehnte Ebene zwischen der Küstenlinie und den Bergfüßen liegt.
Mehrere Flüsse, von denen der Sperchios der größte ist, münden in den Golf und bilden Deltas. Dass die Abholzung durch den Menschen die Akkumulation von Material im Golf beschleunigt hat, ist wahrscheinlich. Auch an anderen Stellen im östlichen Mittelmeerraum wie an der Mündung des Großen Mäander gibt es diese Prozesse.
Heiße Quellen
Wie der Name Thermopylen („Heiße Pforten“) erahnen lässt, befinden sich an dieser Stelle heiße Quellen. Diese schwefelhaltigen Quellen liegen östlich der Hauptstraße von Lamia nach Athen unmittelbar hinter einer Tankstelle und Raststätte. Sie sind frei zugänglich. Neben einem künstlich errichteten Wasserfall ergießt sich das warme Wasser in ein Flussbett, das unmittelbar neben diesem Wasserfall zum Baden aufgestaut wurde. Nach verschiedenen Angaben in der Literatur liegt die Wassertemperatur des austretenden Wassers bei 40 bis 42 °C.
Geschichte
Herodot berichtet, dass der Durchgang ein halbes Plethron (circa 15 Meter) breit war und an den beiden engsten Stellen (Alpenoi und Anthele) nur Raum für einen Wagen hatte.[1] Deshalb waren die Thermopylen in der griechischen Geschichte immer wieder Schauplatz wichtiger militärischer Manöver oder größerer Schlachten.
An den Thermopylen steht ein als Grab des Leonidas ausgewiesenes Denkmal. Leonidas wurde allerdings in Sparta begraben. Es handelt sich vielmehr um eine Siegesstele. Die Inschrift lautet:
An die historische Schlacht von 480 v. Chr. erinnern heute mehrere Denkmäler, darunter das Leonidas-Denkmal. Das Gelände befindet sich östlich der Hauptstraße von Lamia nach Athen, etwa 250 Meter südöstlich einer Tankstelle und Raststätte, von der Straße aus direkt einsehbar.
J. C. Kraft: The Pass at Thermopylae, Greece. In: Journal of Field Archaeology. Band 14, 1987, ISSN0093-4690, S. 181–198.
Michael-Denis Higgins, Reynold-Alleyne Higgins: A Geological Companion to Greece and the Aegean. Cornell University Press, Ithaca/New York 1996, ISBN 0-8014-3337-1, S. 81 ff.