Therese FockingTherese Antoinette Focking, Pseudonym Tante Therese (* 8. Juni 1828 in Danzig; † 24. Juni 1911 in Dresden[1]) war eine deutsche Fröbelpädagogin und Kinderbuchautorin. Leben und WirkenIhre Kinder- und Jugendzeit verlebte sie überwiegend zusammen mit ihren elf Geschwistern auf dem väterlichen Gut Georgenthal bei Dirschau. Emilie Wiede-Focking, eine der ersten Zahnärztinnen Deutschlands, war ihre jüngere Schwester. Eine Sehschwäche verhinderte, dass sie den Beruf der Lehrerin ergreifen konnte. Focking bildete sich autodidaktisch weiter. Vor allem die Schriften Friedrich Fröbels fanden ihr Interesse sowie dessen „Stiftung“, der Kindergarten. Obwohl sie keine Ausbildung zur Kindergärtnerin absolviert hatte, eröffnete sie in Dirschau einen Fröbel-Kindergarten, der bald nicht nur den Beifall von Eltern, Lehrern und Ärzten fand, sondern auch die Aufmerksamkeit bedeutender Pädagogen auf sich lenkte. 1877 schloss sie den Kindergarten und übersiedelte nach Leipzig. Dort bildete sie sich an der Henriette Goldschmidt ins Leben gerufenen und geleiteten Bildungsanstalt weiter. Es folgte ein Aufenthalt in Dresden bei Bertha von Marenholtz-Bülow, die Focking anregte die Fröbelschen Mutter- und Koselieder in leichterer, den Mütter zugänglicher Form herauszugeben. Mit ihrer freien Bearbeitung der Mutter- und Koselieder, mit 58 Illustrationen von Fedor Flizner, akzeptierte sie den Ansatz Friedrich Fröbels, schon dem allerkleinsten Kind eine gewisse Aufmerksamkeit zu schenken und es spielerisch zu neuen Erkenntnissen und Tätigkeiten zu führen. Die Mutter ist in diesem Erziehungsgeschehen die Hauptperson und muß entsprechend angeleitet werden... Gelingen kann die Unterweisung aber nur, wenn die Mutter bereit ist, sich eigenständig in die Gedankenwelt Fröbels hineinzuversetzen.[2] Beispiel eines von Focking verfassten Kindergedicht aus den Mutter- und Koselieder:[3] Das Schifflein. Ferner publizierte Focking pädagogische Aufsätze, die meist in Schulblättern, Hausfrauenzeitungen, in Über Land und Meer oder Die Erziehung der Gegenwart. Neue Folge etc. veröffentlicht wurden. Ihre Bücher für Kinder erreichten hohe Auflagen. Die im Jahre 1884 erschienene Fröbel-Fibel, eine auf Fröbelschen Grundsätzen beruhende Schreib-Lese-Methode, wurde von der antifröbelschen Fachwelt äußerst kritisch aufgenommen, als „verunglücktes Machwerk“ desavouiert. Von der harten und unsachlichen Kritik auf ihre Veröffentlichung enttäuscht, übersiedelte die Autorin für einige Zeit nach London, wo sie im Hause eines Fabrikanten als Privaterzieherin wirkte. Folgend verzichtete sie auf weitere Veröffentlichungen. Nach ihrer Rückkehr verfasste sie verschiedene kleinere Jugendschriften, teilweise mit biografischem Hintergrund, für Haus, Schule und Kindergarten. Focking, die mit zunehmendem Alter immer mehr erblindete, war zeitlebens unverheiratet und verbrachte ihren Lebensabend im Lehrerinnenheim der Erdmuthe-Auguste-Stiftung in der Carolastraße 14/Feldgasse 19 in Dresden. Werke (Auswahl)
Literatur
WeblinksEinzelnachweise
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