Moral, Konvention, Lebensziele sind Ordnungskräfte, die theatre du pain durch Irritation eingeübter Sehgewohnheiten aufbricht. Subversive und unpassende Handlungen auf der Bühne untergraben den Konsens zwischen Künstlern und Publikum, um ihn in eine neue Konstruktion von Wirklichkeit zu transformieren. Der Auftritt der Akteure in dunklen Anzügen und weißen Hemden verheißt Anpassung an höhere Kleider- und Verhaltensordnungen und löst sich auf in drastischen Anwendungen von elektrischen Fleischmessern und Motorsägen, Schlagermusik und Relativitätstheorie. Die Kategorien von Sinn und Unsinn verwischen in unberechenbaren Taten und abruptem Innehalten, um wie selbstverständlich der Frage nachzugehen, ob in Fahrtrichtung ausgestrahltes Licht früher ankommt. Eine Form der Welterklärung, die sich im Bewussten und Unbewussten bedient und die Dinge zeigt, „die man besser auch sein lassen kann.“ (Mateng Pollkläsener)
Neben den Programmen für die Bühne hat theatre du pain mehrfach mit Performances das Absurde in den öffentlichen Raum getragen. 1988 wurde einem Heringshai die Stadt Freiburg gezeigt. Der Fisch ist im Verständnis des theatre du pain Symbol des Unbewussten und Unbeherrschbaren. Bremen bekam 2005 Besuch eines tiefgefrorenen Schwertfischs. Während des Kulturfestivals Breminale ließen die Künstler einen Thunfisch fünf Tage lang in einem Wohnwagen fernsehen.
1985 Teilnahme an der 1. Blauen Karawane (Reise durch die psychiatrischen Anstalten von Trieste nach Hamburg)
1985 Teilnahme an der 2. Blauen Karawane (Reise über Wasser (Elbe/Weser) mit theatralen Aktionen in der Provinz (von Leipzig via Torgau, Wittenberg, Magdeburg, Hannover, Minden, nach Bremen))
1985 Der Hubschrauber und 7 goldene Rasenmäher, Paderborn
2000 Engagement als Headliner (gemeinsam mit den Supremes) auf dem Luxus-Kreuzfahrtschiff Europa im Rahmen der Großen Polarreise über Island nach Spitzbergen und zurück.
2005 Projekt Fremd – ein Schwertfisch besucht Bremen
Auszeichnungen
1995 Publikumspreis des Prix Pantheon für das Programm mania normalikka