Thérèse de BavozThérèse de Bavoz (* 2. Juni 1768 in Billième; † 27. August 1838 in Pradines) war eine französische Benediktinerin, Äbtissin und Ordensgründerin. Leben und WerkBenediktinerin in LyonThérèse de Bavoz entstammte einer savoyischen Adelsfamilie. Von 1778 bis 1783 besuchte sie das Internat der Ursulinen in Grenoble. 1786 trat sie in die Benediktinerinnenabtei Saint-Pierre-des-Terreaux in Lyon ein (heute Kunstmuseum), nahm den Ordensnamen Saint-Placide an und legte 1787 die feierliche Profess ab. Untergrund und Gefängnis. Sainte-Agathe-en-Donzy1792 kam es zur Vertreibung der Nonnen durch die Französische Revolution. Thérèse lebte anfänglich ihr Ordensleben im Verborgenen weiter, wurde jedoch 1794 festgenommen und war für die Guillotine bestimmt, kam aber durch den Tod Robespierres Ende Juli frei. Wieder tauchte sie unter, diesmal im Hinterland von Tarare (Rhône). 1795 stieß sie zu einer Gruppe von ehemaligen Ordensfrauen, die der Priester Jean-François Magdinier (1750–1805) zwecks Einrichtung einer Mädchenschule in seinem Pfarrhaus in Sainte-Agathe-en-Donzy versammelt hatte. Als Folge des Staatsstreichs des 18. Fructidor V waren die Schwestern von Februar bis Mai 1798 in Gefängnissen in Roanne und Montbrison, konnten dann aber nach Sainte-Agathe zurückkehren. KarlsschwesterIn der auf 20 Köpfe angewachsenen Schwesternschaft, deren „Konstitutionen von Sainte-Agathe“ 1801 durch das Erzbistum Lyon approbiert wurden, wirkte Thérèse als Novizenmeisterin. Der 1802 als Bischof eingesetzte Joseph Fesch, der die von Charles Démia gegründeten „Schwestern vom heiligen Karl“ (gemeint ist Karl Borromäus) wieder zugelassen hatte, schloss die Schwesterngemeinschaft von Sainte-Agathe an die Karlsschwestern an. Äbtissin von Pradines und Tod1804 verlegte Magdinier die Gemeinschaft in das Schloss in Pradines (südöstlich Roanne) und machte Thérèse zur Oberin. Als er kurz darauf starb und erhebliche Schulden hinterließ, wurde die Gemeinschaft von Generalvikar Claude Cholleton (1751–1807) gerettet. Von 1812 bis Ende 1813 wirkte Thérèse im Mutterhaus der Karlsschwestern in Lyon als Novizenmeisterin. Dank Kardinal Fesch, der ab 1812 am Geschick der Gemeinschaft von Pradines zunehmend Anteil nahm (und der sich in den Wirren des Jahres 1814 dort versteckte), wurde der Konvent 1813 unabhängig und konnte, ohne auf das Lyoner Haus Rücksicht nehmen zu müssen, eine strengere Regel befolgen. Thérèse verfolgte das Ziel, so bald als möglich wieder der benediktinischen Regel zu folgen. Sie schrieb Konstitutionen, ließ ab 1816 das Stundengebet beten, nahm ab 1818 die ersten Gelübde ab (gilt als Gründungsjahr der Abtei Saint-Pierre de Pradines), baute eine Kirche (1820 eingesegnet, 1835 feierlich eingeweiht), führte 1822 die Klausur ein und wurde 1825 von Jean-Gaston de Pins (1766–1850), Administrator des Erzbistums Lyon, zur Äbtissin geweiht. Die Regel wurde 1830 vom Heiligen Stuhl approbiert. Damit gab es in Frankreich seit der Revolution zum ersten Mal wieder einen Konvent und ein Kloster des heiligen Benedikt. Nach ihr sollten Prosper-Louis-Pascal Guéranger und Cécile Bruyère, Jean-Baptiste Muard, Romain Banquet und Marie Cronier, sowie Emmanuel André in Frankreich für eine weitere Restauration der Benediktiner sorgen. Äbtissin Thérèse gründete Tochterklöster und versammelte ihre Gründungen in der Congrégation du Saint Cœur de Marie. Sie starb 1838 im Alter von 70 Jahren. Klostergründungen zu Lebzeiten und postum
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