In der Zone befinden sich zahlreiche Vulkanschlote und Geothermalfelder, von denen der MountRuapehu, MountNgauruhoe und der Inselvulkan Whakaari / White Island am häufigsten ausbrechen. Die bedeutendste Eruption seit Ankunft der Europäer in Neuseeland war die des MountTarawera im Jahre 1886, der mehr als 100 Menschen zum Opfer fielen. Nach Ankunft der ersten Māori fand um 1300 eine viel größere Eruption des gleichen Vulkans statt.[1]
Die letzte bedeutende Eruption des Taupō, die Hatepe Eruption, ereignete sich im Jahre 181. Man nimmt an, dass sie zu einem Pyroklastischen Strom führte, der etwa 2000 km² Land mit Vulkanasche bedeckte. Die ausgestoßene Materialmenge wurde auf 120 km³ geschätzt, davon über 30 km³ in nur wenigen Minuten. Das Datum des Ausbruchs ist bekannt, da die Asche zu einem rot gefärbten Himmel in Rom und China führte. Letzteres wurde im Hou Hanshu dokumentiert.
Vor etwa 26.000 Jahren kam es mit der Oruanui Eruption zu einem noch weit größeren Ausbruch mit geschätzten 1170 km³ Volumen. Sie war die jüngste Eruption weltweit, die VEI-8, die höchste Stufe des Vulkanexplosivitätsindex erreichte.
Die Rotorua Caldera ist bereits länger nicht aktiv, die bedeutendste Eruption fand vor etwa 240.000 Jahren statt, in den letzten 25.000 Jahren wurden jedoch Lavadome gebildet.[2]
Ausdehnung und geologischer Kontext
Die TaupōVolcanic Zone ist etwa 350 km lang und 50 km breit. MountRuapehu markiert sein südwestliches Ende, der unterseeische Vulkan Whakatane, rund 85 km vor Whakaari / White Island, wird als nordöstliche Grenze angesehen.[3]
Sie bildet den südlichen Teil des aktiven Lau-Havre-Taupo-Backarc-Beckens, das hinter der Kermadec-Tonga-Subduktionszone liegt.[4] Die vulkanische Aktivität setzt sich über mehrere Unterseevulkane von der TaupōVolcanic Zone nach Nord-Nordosten fort, darunter Clark, Tangaroa, die Silents und die Rumbles. Dann wendet sich die aktive Zone nach Osten der parallel verlaufenden Vulkankette der Kermadec Islands und der Insel Tonga zu. Obwohl sich das Backarc Basin nach Südwesten fortsetzt (das SouthWanganuiBasin bildete dabei das ursprüngliche Basin), ist aus dieser Region noch keine vulkanische Aktivität bekannt.[5] Die TaupōVolcanic Zone kann daher als südwestliches Ende des Pazifischen Feuerrings angesehen werden, der die Subduktionszonen um den Pazifik markiert.
Südlich von Kaikoura wandelt sich die Plattengrenze in eine Transformstörung, an der die sich übereinander schiebenden tektonischen Platten die Südalpen auf der Südinsel anheben. Südwestlich von Fiordland an der Südwestecke der Südinsel beginnt erneut eine Subduktionszone, hier jedoch in die entgegengesetzte Richtung. Solander Island ist ein erloschener Vulkan, der neben anderen unterseeischen Vulkanen mit dieser Subduktionszone in Verbindung gebracht wird.
Studien zeigten, dass die Erdkruste unter der TaupōVolcanic Zone nur 16 km stark ist. Eine 50 km breite und 160 km lange Schicht Magma liegt nur zehn Kilometer unter der Oberfläche.[6][7] Die geologischen Funde zeigen, dass einige der Vulkane selten ausbrechen, dann aber große, explosive und zerstörerische Ausbrüche zeigen.
Vulkane, Seen und geothermale Felder
Zur TaupōVolcanic Zone gehören die Vulkanzentren Rotorua, Okataina, Maroa, Taupō, Tongariro und Mangakino.[8][9]
Maroa Volcanic Center: Die Caldera des Maroa liegt im Nordosten der Caldera des Whakamaru, die Caldera des Whakamaru überlappt zum Teil die Caldera des Taupō im Süden. Der Flusslauf des WaikatoRiver folgt der Nord Rand der Caldera des Maroa. Die Stadt Whakamaru und der Stausee Whakamaru am WaikatoRiver, haben auch den gleichen Namen.
Es besteht auch eine weitere Klassifikation der Vulkanzone:[11][12]
Nordteil: Whakatane-Graben – Bay of Plenty
Zentralteil:
westlich der Hauptstörung:
Calderakomplex Mangakino; möglicherweise Übergang zur Coromandel Volcanic Zone (CVZ) (0,91–1,62 Millionen Jahre alt)
Caldera des Kapenga; zwischen der Caldera des Maroa und der Caldera des Rotorua, völlig von rezenter Tephra bedeckt, etwa 700.000 Jahre alt
Okareka Einbuchtung, innerhalb des Nordendes der Caldera des Kapenga, zwischen dem Vulkankomplex des Tarawera und dem LakeRotorua[10]
„Rotoruasingle event caldera“ aus Mamaku-Ignimbrit (entstand bei einem Einzelausbruch vor etwa 240.000 Jahren)
Hauptstörung:
Calderakomplex Okataina
Calderakomplex Haroharo
Vulkankomplex des Tarawera
OkarekaBay
Calderakomplex Whakamaru
Caldera des Maroa
„Ohakurisingle event caldera“; Ohakuri-Ignimbrit; liegt westlich des OhakuriDam, der Waikato RiverWaikatoRiver folgt etwa dem südlichen Rand der Caldera (entstand bei einem Einzelausbruch vor etwa 240.000 Jahre alt).[13]
Calderakomplex des Taupō
östlich der Hauptstörung:
„Reporoa single event caldera“; Kaingaroa-Ignimbrit (entstand bei einem Einzelausbruch vor etwa 240.000 Jahre alt)
Südteil: Tongariro-Vulkanzentrum
Galerie
Südwestseite des Mount Tarawera, Mount Edgecumbe im Hintergrund
Bruce F. Houghton: Field Guide. (PDF; 5,3 MB) TaupoVolcanic Zone. In: hawaii.edu. 2007, abgerufen am 2. Februar 2023 (englisch).
Einzelnachweise
↑David J. Lowe: Guidebook for ‘Land and Lakes’ field trip, New Zealand Society of Soil Science Biennial Conference, Rotorua, 27.-30. November 2006. New Zealand Society of Soil Science, Polynesian settlement and impacts of volcanism on earlyMaorisociety, S.50–55 (englisch, Online [PDF; 4,8MB; abgerufen am 18. März 2009]).
↑J. A. Gamble, I. C. Wright, J. A. Baker: Seafloor geology and petrology in the oceanic to continental transition zone of the Kermadec‐Havre‐TaupoVolcanic Zone arc system, New Zealand. In: The Royal Society of New Zealand (Hrsg.): New Zealand Journal of Geology and Geophysics. Vol. 36, No. 4. Wellington 1993, S.417–435, doi:10.1080/00288306.1993.9514588 (englisch).
↑L. M. Parson, I. C. Wright: The Lau-Havre-Taupo back-arc basin: A southward-propagating, multi-stage evolution from rifting to spreading. In: Tectonophysics. Vol. 263, 1996, S.1–22, doi:10.1016/S0040-1951(96)00029-7 (englisch).
↑P. Villamor, K. R. Berryman: Evolution of the southern termination of the Taupo Rift, New Zealand. In: The Royal Society of New Zealand (Hrsg.): New Zealand Journal of Geology and Geophysics. Volume 49, Issue 1. Wellington 2006, S.23–37, doi:10.1080/00288306.2006.9515145 (englisch).
↑W. Heise, H. M. Bibby, T. G. Caldwell: Imaging magmatic Processes in theTaupoVolcanic Zone (New Zealand) with Magnetotellurics. In: Geophysical Research Abstracts. Band9, 2007 (englisch, Online [PDF]).
↑J. W. Cole: Structural control and origin of volcanism in theTaupovolcanic zone, New Zealand. In: Bulletin of Volcanology. Band52, 1990, S.445–459, doi:10.1007/BF00268925 (englisch).
↑New Zealand. Archiviert vom Original am 12. Juni 2011; abgerufen am 3. Februar 2011 (englisch).
↑ abK. A. Hodgson, I. A. Nairn: The Sedimentation and Drainage History ofHaroharoCaldera and TheTarawera River System, TaupoVolcanic Zone, New Zealand. In: Bay of Plenty Regional Council (Hrsg.): Environment Bay of Plenty Operations Publication. Band2004/03. Whakatane August 2004 (englisch, Online [PDF; 488kB; abgerufen am 24. Januar 2016]).
↑J. W. Cole, K. D. Spinks: Caldera volcanism and rift structure in theTaupoVolcanic Zone, New Zealand. In: Special Publications. Band327. Geological Society, 2009, S.9–29, doi:10.1144/SP327.2 (englisch, Online).
↑J. Hiess, J. W. Cole, K. D. Spinks: High-Alumina Basalts of theTaupoVolcanic Zone, New Zealand: Influence of the Crust and Crustal Structure. Part of a BSc Project by Hiess, J. (University of Canterbury). 2007, S.36 (englisch, Online [PDF]).
↑
D. M. Gravley, C. J. N. Wilson, M. D. Rosenberg, G. S. Leonard: The nature and age ofOhakuriFormation andOhakuri Group rocks in surface exposures and geothermal drillhole sequences in the central TaupoVolcanic Zone, New Zealand. doi:10.1080/00288306.2006.9515169 (englisch).