TaosiTaosi (chinesisch 陶寺遺址 / 陶寺遗址, Pinyin Táosì yízhǐ – „Ruinenstätte von Taosi“) ist eine große neolithische Fundstätte der Longshan-Kultur und befindet sich in der Provinz Shanxi, in China. Ausgrabungen wurden von 1978 bis 1983 durchgeführt.[1] AusdehnungSeine aus festgestampfter Erde bestehenden Mauern sind zwischen sieben und zehn Metern dick. Sie formen ein längliches Rechteck mit abgerundeten Ecken, das bei einer Kantenlänge von 2000 m – Ost-West-Ausdehnung – mal 1500 m – Nord-Süd-Ausdehnung – eine Fläche von fast drei Millionen Quadratmeter umfasst. BeschreibungTaosi wurde während der Miaodigou II- und der Longshan-Kultur (2500–1900 v. Chr.) besiedelt. Die Stätte beinhaltet einen sehr großen Friedhof (über 30.000 m²) mit etwa 1000 Gräbern. Die meisten der freigelegten Gräber enthalten keine Grabbeigaben, nur sechs von ihnen enthielten besondere Gegenstände, wie bemalte Särge aus Holz, Jade, Lack- und Keramik-Ritualgegenstände und Musikinstrumente. Die Gegenstände aus den königlichen Gräbern umfassen Keramikbecken mit Drachen-Motiven, steinerne Glockenspiele, gegossene Kupferglocken (quing) und ein Gefäß (hu, 壶) auf dem sich ein mit einem Pinsel geschriebenes „wen“-Zeichen befindet. Des Weiteren wurde in diesem Bereich das etwa 4100 Jahre altes Observatorium von Linfen gefunden.[2][3][4] InterpretationIn Taosi „liegen möglicherweise die Zeugnisse der ersten dokumentierten gesellschaftlichen Revolution der Welt, oder zumindest der ersten in einem städtischen Umfeld.“[5] Die archäologischen Spuren weisen auf eine markante Veränderung hin: Zuvor durch die Bauten klar hierarchisch strukturiert, sind die Bezirke der Eliten durch Werkstätten überbaut worden und „im Palastbezirk scheint eine Massenbestattung mit Folterspuren und grotesken Schändungen der Leichen“[5] stattgefunden zu haben (vgl. auch [6]). Literatur
WeblinksCommons: Taosi – Sammlung von Bildern
Einzelnachweise
Koordinaten: 35° 52′ 55″ N, 111° 29′ 55″ O |