Eisenbahnbrücken werden in Deutschland als Talbrücken bezeichnet, wenn die Brückenfahrbahn mehr als 14 Meter über dem Gelände liegt.[1]
Geschichte
Im mittelalterlichen Brückenbau wurden auf diese Weise lediglich niedrige Hindernisse wie ein Bach, Fluss oder eine enge Schlucht überwunden. Beispiele dafür sind die Teufelsbrücke oder die alte Lorzentobelbrücke in der Schweiz. Befand sich so eine Brücke in einem Tal, musste zur Durchquerung des Tals der Höhenunterschied zweimal überwunden werden.
Für die damaligen Pferdefuhrwerke war dies noch möglich, jedoch anstrengend und somit unbefriedigend. Mit der Industrialisierung und der Erschließung durch die Eisenbahn änderten sich aber auch die Ansprüche an eine Brücke. Die Eisenbahn zum Beispiel kann im Regelfall lediglich Steigungen von bis zu 30 Promille überwinden (Näheres hier). Zwar können Straßenfahrzeuge Steigungen bis zu 20 Prozent bewältigen, doch ist es aus Gründen der geradlinigeren Streckenführung und der höheren Fahrgeschwindigkeit sinnvoller, dass Autobahnen und Schnellstraßen Täler auf Brücken überqueren. Brücken, die ein ganzes Tal überspannen, waren gefragt und wurden mit verschiedenen Bautechniken verwirklicht.