Die Stadt ist benannt nach der Burg Taga, die seit der Nara-Zeit zum Schutz gegen die Emishi im Norden Japans erbaut worden war. Nach 802 diente die Burganlage immer noch als Verwaltungszentrum des Umlandes. Gebäude sind nicht erhalten, aber die Anlage gilt als eine der drei besterhaltenen aus der Nara-Zeit.
Am 11. März 2011 wurde die Stadt vom Tōhoku-Erdbeben und dem darauffolgenden Tsunami getroffen. Die Anzahl der völlig zerstörten Wohngebäude wird auf 1.746 und die der teilweise zerstörten auf 3.730 beziffert.[1]
Die Brand- und Katastrophenschutzbehörde (Fire and Disaster Management Agency, FDMA) meldete bis zu ihrem 124. Schadensbericht vom 19. Mai 186 Tote und 4 Vermisste[2][3] und erhöhte die Angaben bis zum 157. Schadensbericht vom 7. März 2018 auf 219 Tote.[1] Gemessen an der Gesamtbevölkerung Tagajōs, die bei der Volkszählung von 2010 mit 63.060 angegeben worden war,[4] betrug die Opferquote durch die Katastrophe von 2011 0,3 %.[1] Für das Überflutungsgebiet des Tsunamis in Tagajō, das eine Fläche von 6 km2 umfasste, ergab sich eine Opferquote von 1,10 Prozent.[5][6]
Opferbilanz, Einwohnerzahl, Tsunamiwelle und Entfernung von Evakuierungsstätten nach Gebieten Tagajōs[7]
Gebiet in Tagajō
Todesopfer
Einwohner
Tsunami
Entfernung zur nächsten Evakuierungsstätte [m]
Rate [%]
Anzahl
Max. Überflutungshöhe [m]
Ankunftszeit [min.]
Miyauchi
5,61
21
374
2,61
68
1.046
Meigetsu
1,61
17
1.053
1,91
68
823
Yawata
0,35
15
4.310
1,96
68
359
Sakuragi
0,48
14
2.938
2,48
68
745
Sakae
1,57
11
702
2,67
68
779
Oshiro
0,19
9
4.689
1,93
68
865
Machimae
0,18
2
1.113
1,48
68
911
Quelle: Gesamtbevölkerung laut Statistics Bureau (統計局) und Director-General for Policy Planning (政策統括官), Volkszählung 2010; Todesopfer laut Brand- und Katastrophenschutzbehörde (消防庁 = Fire and Disaster Management Agency, FDMA); Maximale Überflutungshöhe und Ankunftszeit des Tsunamis laut The 2011 Tohoku Earthquake and Tsunami Joint Survey Group; Entfernung zur nächsten Evakuierungsstätte vom Wohnort laut den Evakuierungsstättendaten der Cabinet Secretariat Civil Protection Portal Site (https://www.kokuminhogo.go.jp/en/pc-index_e.html) des Kabinettssekretariat (内閣官房) und den Luftaufnahmen und Karten der Geospatial Information Authority of Japan (GSI) vom Tsunami Damage Mapping Team, Association of Japanese Geographers.
Geographie
Tagajō liegt südlich von Shiogama und nördlich von Sendai.
10万分1浸水範囲概況図, 国土地理院 (Kokudo Chiriin, Geospatial Information Authority of Japan, ehemals: Geographical Survey Institute = GSI), www.gsi.go.jp: 地理院ホーム > 防災関連 > 平成23年(2011年)東北地方太平洋沖地震に関する情報提供 > 10万分1浸水範囲概況図:
Das GSI veröffentlicht an dieser Stelle eine Landkarte mit Tagajō (浸水範囲概況図13), auf der die vom Tōhoku-Tsunami 2011 überfluteten Gebiete auf Grundlage von Auswertungen von Luftbildern und Satellitenaufnahmen eingezeichnet sind, soweit dies möglich war.
↑東日本大震災 図説集. In: mainichi.jp.Mainichi Shimbun-sha, 20. Mai 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. Juni 2011; abgerufen am 19. Juni 2011 (japanisch, Übersicht über gemeldete Tote, Vermisste und Evakuierte).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/mainichi.jp
↑Tadashi Nakasu, Yuichi Ono, Wiraporn Pothisiri: Why did Rikuzentakata have a high death toll in the 2011 Great East Japan Earthquake and Tsunami disaster? Finding the devastating disaster’s root causes. In: International Journal of Disaster Risk Reduction. Band27, 2018, S.21–36, doi:10.1016/j.ijdrr.2017.08.001. (Online veröffentlicht am 15. August 2017), hier S. 22, Tabelle 2.
↑Nam Yi Yun, Masanori Hamada: Evacuation Behavior and Fatality Rate during the 2011 Tohoku-Oki Earthquake and Tsunami. In: Earthquake Spectra. Band31, Nr.3, August 2015, S.1237–1265, doi:10.1193/082013EQS234M., hier Tabelle 2.