Tadeusz DąbrowskiTadeusz Dąbrowski (* 28. Oktober 1979) ist ein polnischer Lyriker, Essayist und Kritiker. LebenDąbrowski ist Redakteur der Literaturzeitschrift Topos und der Sendung für Poesie im Danziger Rundfunk (Radio Gdańsk). 2012–2019 war er künstlerischer Leiter des Festivals Europäischer Dichter der Freiheit. Er hat neun Gedichtbände publiziert und gab 2006 die Anthologie für zeitgenössische polnische Lyrik Poza słowa. Antologia wierszy 1976–2006 heraus. Seine Gedichte wurden in dreißig Sprachen übersetzt. In deutscher Sprache erschienen seine Texte in den Übersetzungen von Andre Rudolph, Renate Schmidgall, Monika Rinck, Alexander Gumz und Ursula Kiermeier. Ausgewählte Gedichte erschienen in Deutschland (Schwarzes Quadrat auf Schwarzem Grund, Luxbooks 2010; Die Bäume spielen Wald, Hanser 2014; Wenn die Welt schläft, Schöffling & Co. 2022) und in den USA (Black Square, Zephyr Press 2011; POSTS, Zephyr Press 2017). Auf Deutsch erschien auch sein Roman Eine Liebe in New York (Schöffling & Co. 2019). Die beiden deutschen Bände wurden in die prestigeträchtige Liste der Lyrik-Empfehlungen aufgenommen. Seine Gedichte werden u. a. in The New Yorker, Paris Review, Boston Review, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Neue Zürcher Zeitung, Sinn und Form, Akzente und manuskripte veröffentlicht. Tadeusz Dąbrowski lebt in Gdańsk. PoetologieIn einem ausführlichen Gespräch über polnische Dichtung, Bewunderung und Phantasie mit dem polnischen Lyriker Adam Zagajewski war zwar Dąbrowski derjenige, der die Fragen stellte. Aber auch Dąbrowski selbst äußerte sich hier poetologisch. Seine Themen: sich als Dichter nicht von Ideologien und Politikern vereinnahmen zu lassen, die Verarbeitung der Traumata des 20. Jahrhunderts durch Dichtung, die Möglichkeiten und Grenzen poetischer Sprache. „Es gibt bei polnischen Dichtern etwas, das sie ihrer inneren Stimme trauen läßt, so daß sie sich in sich selbst suchen und nicht draußen“. Über Zagajewskis Dichtung sagt Dąbrowski: „Deine Gedichte lassen die Ahnung einer 'anderen Seite' entstehen, und das ist wohl die Aufgabe der Kunst. Denn Garantien geben nur Waschmaschinenhersteller oder Politiker.“[1] Ehrungen und AuszeichnungenTadeusz Dąbrowski erhielt 2009 den Kościelski-Preis, 2014 den Horst-Bienek-Förderpreis, 2014 den Literaturpreis der Hauptstadt Warschau, 2008 den Hubert-Burda-Preis und 2006 auf Empfehlung von Tadeusz Różewicz den Preis der Polnischen Kulturstiftung. Czarny kwadrat wurde für den NIKE-Literaturpreis nominiert (2010). 2023 wurde er in die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung aufgenommen. Er war Stipendiat der Landis & Gyr Stiftung (Schweiz, 2019), des Literaturhauses Zürich (2016), der Yaddo Foundation (USA, 2015), des Omi International Arts Center (USA, 2013), des Vermont Studio Center (2011), der Literatur Lana (2011), des Internationalen Hauses der Autoren Graz (2008), des polnischen Kulturministeriums (2007, 2010), des Literarischen Colloquiums Berlin (2006, 2012) und des Baltic Centre for Writers and Translators in Visby (2004, 2010). Werke (Auswahl)
WeblinksCommons: Tadeusz Dąbrowski (poeta) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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