Szydłowiec Śląski
Szydłowiec Śląski (deutsch Schedlau) ist ein Dorf in der polnischen Stadt- und Landgemeinde Niemodlin (Falkenberg O.S.) im Powiat Opolski der Woiwodschaft Opole. GeographieGeographische LageSzydłowiec Śląski liegt etwa drei Kilometer nordwestlich vom Gemeindesitz Niemodlin (Falkenberg) und etwa zwanzig Kilometer westlich von der Kreisstadt und Woiwodschaftshauptstadt Oppeln. Szydłowiec Śląski liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Równina Niemodlińska (Falkenberger Ebene). Das Dorf liegt an der Steinau (poln. Ścinawa Niemodlińska). Im Nordosten verläuft die Autobahn 4. Der Ort liegt an der heute stillgelegten Bahnstrecke Szydłów–Lipowa Śląska. NachbarorteNachbarorte von Sarny Wielkie sind im Norden Magnuszowiczki (Klein Mangersdorf) und Magnuszowice (Groß Mangersdorf), im Osten Rzędziwojowice (Geppersdorf) und im Westen Molestowice (Mullwitz). GeschichteEllgoth soll der Ort vor 1241 und dem Einfall der Goldenen Horde geheißen haben. Nach einer Legende wurden bei der Wiederbesiedlung des zerstörten Ortes viele Schädel gefunden, weshalb der Ort fortan Schedlau genannt wurde.[2] Seit 1379 ist Schedlau als Dorf mit Kirche nachgewiesen. 1318 wurde das Dorf als Schidalowicz[3], 1447 als Elgot Dipoldi[4] und 1551 als Schedlau urkundlich erwähnt.[3] Im Jahr 1533 kam Schedlau in den Besitz des Niklas Pückler von Groditz, mit dessen Familie von Pückler die Geschichte des Ortes in den folgenden 400 Jahren, bis 1945, eng verknüpft sein sollte. So wurde 1570 in Schedlau das Schloss der Adelsfamilie errichtet, das in der Folgezeit mehrfach umgebaut wurde. Die Pücklers waren es auch, die die Reformation im Ort einführten; 1616 stifteten Hans von Pückler und seine Frau Helena von Sedlnitzky (Sedelnitzki) die steinerne Salvatorkirche anstelle der alten Holzkirche. Infolge des kaiserlichen Restitutionsediktes von 1629 musste die Kirche wieder an die Katholiken zurückgegeben werden, obwohl die Bevölkerung größtenteils evangelisch blieb. So waren 1830 von den 389 Einwohnern 55 katholisch.[5] Die Kirche in Schedlau ist bis heute Filiale von Falkenberg, die Evangelischen waren dorthin eingepfarrt. Zerstörungen brachte der Dreißigjährige Krieg, so dass das Schloss 1650 wiederaufgebaut wurde. Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Schedlau mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen. 1764 wurde eine evangelische Schule gegründet.[2] Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Schedlau ab 1816 zum Landkreis Falkenberg O.S. im Regierungsbezirk Oppeln. 1845 bestanden im Ort ein Schloss, ein Vorwerk, eine katholische Kirche, eine evangelische Schule, eine Brauerei, eine Brennerei sowie 71 Häuser. Im gleichen Jahr lebten 440 Menschen in Schedlau, davon 60 katholische.[2] 1854 wurde das Schloss Schedlau unter Graf Erdmann III. von Pückler im neugotischen Stil umgebaut und erhielt die bis 1945 bestehende äußere Gestaltung.[6] 1855 lebten 412 Menschen im Ort. 1865 zählte das Dorf 1 Schulzenhof, 7 Bauern-, 16 Gärtner- und 21 Häuslerstellen. Die evangelische Schule wurde im gleichen Jahr von 95 Schülern besucht.[4] 1874 wurde der Amtsbezirk Schedlau gegründet, welcher aus den Landgemeinden Groditz, Guhrau, Heidersdorf, Mullwitz und Schedlau und den Gutsbezirken Groditz, Guhrau, Heidersdorf, Mullwitz und Schedlau bestand. Erster Amtsvorsteher war der Rittergutsbesitzer Graf Pückler.[7] 1885 zählte Schedlau 286 Einwohner.[8] 1888 erhielt Graase einen Anschluss an das oberschlesische Eisenbahnnetz entlang der Bahnstrecke Szydłów–Lipowa Śląska. 1888 erhielt Schedlau mit einer Eisenbahn-Nebenlinie über Falkenberg Anschluss an Oppeln. 1933 lebten in Schedlau 417 Menschen. Im Jahr 1939 zählte das Dorf 620 Einwohner. Bis Kriegsende 1945 gehörte der Ort zum Landkreis Falkenberg O.S.[9] Mit Ende des Zweiten Weltkriegs erreichte die Rote Armee am 7. Februar 1945 Schedlau, das jedoch erst am 17. März erobert wurde, nachdem das Dorf fünf Wochen lang umkämpft gewesen und die Front nördlich des Dorfes verlaufen war. Infolge der Kampfhandlungen wurde eine Kapelle neben der Dorfkirche zerstört und das Schloss brannte aus, das später abgerissen wurde.[3] Danach kam der bisher deutsche Ort unter polnische Verwaltung und wurde in Szydłowiec Śląski umbenannt. Der Zusatz Śląski (Schlesisch) hat sich mit der Zeit zur Unterscheidung von anderen Orten dieses Namens durchgesetzt. Im Juni 1946 wurde die verbliebene deutsche Bevölkerung vertrieben. 1950 kam der Ort zur Woiwodschaft Oppeln. Auf der Bahnstrecke zwischen Gracze und Szydłów wurde 1996 der Personenverkehr eingestellt. 1999 kam der Ort als Teil der Gmina Niemodlin zum wiedergegründeten Powiat Opolski. Einwohnerentwicklung
Sehenswürdigkeiten
Persönlichkeiten
WeblinksCommons: Szydłowiec Śląski – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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