Das Kirchdorf liegt in der Landschaft Großpolen am Flüsschen Pilow (poln. Piława), etwa zehn Kilometer nordöstlich von Wałcz (Deutsch Krone).
Die große Feldmark gehört zu einem Drittel aus Geschiebemergel und ist für anspruchslose Früchte sehr ertragreich. Zwei Drittel der Feldflur bestehen aus Sandböden und eignen sich vor allem zum Anbau von Kartoffeln und Roggen, aber auch für Gerste und Hafer. Die Niederungen an der Pilow sind Wiesen und Weiden.
Geschichte
Ältere Ortsbezeichnungen sind Freudenführ, Freudeführ, Friedeführ und Friedefier.
Der Deutsch-Kroner Starost Hieronymus Góstomski siedelte 1590 zwei Dorfschulzen an, um 30 Bauern aus der Neumark und aus Pommern hier anzusiedeln. Der Starost Johannes Góstomski legte 1613 die Fiermühle und später die Hoppemühle an. 1631 wütete die Pest. 1635 wurde Freudenfier von durchziehenden schwedischen Soldaten geplündert.
Nach Besetzung im Zweiten Weltkrieg durch die Rote Armee 1945 wurde Hinterpommern bis auf militärische Sperrgebiete seitens der sowjetischen Besatzungsmacht der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Die polnische Administration verwaltete Freudenfier unter dem polnischen Namen Szwecja, was auf Deutsch „Schweden“ bedeutet. Es wanderten nun Polen zu. In der Folgezeit wurde die einheimische Bevölkerung von der polnischen Administration aus Freudenfier und dem Kreisgebiet vertrieben.
Demographie
Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr
Einwohner
Anmerkungen
1783
–
königliches Dorf nebst einer Wassermühle und einer katholischen Filialkirche von Zippnow, 60 Feuerstellen (Haushaltungen) im Netzedistrikt, Kreis Krone,[3]
Freudenfier, Dorf, rechts der Pilow, Kreis Deutsch Krone, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Freudenfier (meyersgaz.org).
Schönthal, Forstgutsbezirk, Kreis Deutsch Krone, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912 (meyersgaz.org).
Georg Raddatz: Geschichte des Dorfes Freudenfier, Kreis Deutsch Krone in Grenzmärkische Heimatblätter 1934, Heft 2, Seite 61
Manfred Falkenberg: Geschichte und Geschichten aus Freudenfier, (Band 1 und 2), Eigenverlag, Ammerbuch, 2007
↑Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Zweiter Theil welcher die Topographie von West-Preussen enthält. Anhang (mit neu beginnender Seitenzählung): Volständige Topographie vom West-Preußischen Cammer-Departement, Marienwerder 1789, S. 56 (Google Books).
↑Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 1: A–F, Halle 1821, S. 387 (Google Books).
↑Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats (Kraatz, Hrsg.). Berlin 1856, S. 161 (Google Books).
↑Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1912, Heft III: Regierungsbezirk Marienwerder, 3. Kreis Deutsch Krone, S. 12–13, Ziffer 35 (Google Books), und S. 16–17, Ziffer 122 (Google Books).
↑ abcMichael Rademacher: Deutschkrone. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑Amtsblatt für den Regierungsbezirk Marienwerder, Band 76, Nr. 28, vom 14. Juli, Marienwerder 1886, S. 209–210, Ziffer 17 (Google Books).