Swazilink ist eine projektierte[veraltet] Eisenbahnverbindung durch Südafrika und Eswatini, welche die Richards Bay Coal Line vom allgemeinen Güterverkehr entlasten soll. Das Projekt wird von Transnet und Eswatini Railways gemeinsam durchgeführt.[1] Die Eröffnung war anfangs für 2019 oder 2020 vorgesehen.[2] Bis heute (Stand Januar 2021) ist das Projekt jedoch noch nicht über die Planungs- und Vorbereitungsphase hinausgekommen.
Die neue Verbindung soll den Güterverkehr auf der 1976 eröffneten Richards Bay Coal Line von Ermelo nach Richards Bay entflechten, unterdessen die Güterzüge, welche keine Kohle transportieren, über diese alternative Route geleitet werden. Das Richards Bay Coal Terminal könnte jährlich 91 Millionen Tonnen Kohle exportieren, derzeit schafft es die Bahn aber nur 76 Millionen Tonnen an den Hafen zu liefern. Bei Wegfall der allgemeinen Güterzüge könnte die Kohlenbahn 91 bis 100 Millionen Tonnen Kohle transportieren, während über den Swazilink anderes Frachtgut aus den Provinzen Gauteng und Mpumalanga zum Hafen Richards Bay gelangen würde.[3]
Das Streckenbauprojekt ist für einen jährlichen Gütertransport von 15 Millionen Tonnen konzipiert und soll mit einem Budget zwischen 15 und 17 Milliarden Rand umgesetzt werden.[4][5][6]
Vorbereitungen
Mitte des Jahres 2011 wurden die Absichten zum Bau einer neuen Eisenbahnverbindung aus dem Raum Mpumalanga über Swasiland nach Richards Bay bekannt.[7] Auf einer Pressekonferenz der Southern African Rail Association in Midrand verkündete 2011 der Direktor von Eswatini Railways (bis 2018 noch Swaziland Railway), dass mittels einer Projektstudie der Bau einer neuen Schienenverbindung zwischen Swasiland und Südafrika untersucht werden soll, wobei die vorgesehene Neubaustrecke als Western Link bezeichnet wurde.[8] Die Projektstudie sollte Ende 2014 abgeschlossen sein, die Umweltverträglichkeitsprüfung wurde begonnen.[9] Der offizielle Start des Projekts wurde Anfang 2012 verkündet.[10][11] Im Verlauf der vorbereitenden Arbeiten sind unterschiedliche Trassierungen in Betracht gezogen worden. Im August 2014 wurde eine Grundsatzvereinbarung mit den Landeigentümern für den Trassenbereich der Neubaustrecke unterzeichnet.[12] Der Baubeginn war ursprünglich für 2016 vorgesehen und soll drei Jahre dauern.[13]
Verlauf
Der Swazilink beginnt in einem neu zu bauenden Rangierbahnhof bei Davel, der dazu dient, die Züge von Elektrotraktion auf Dieseltraktion umzuspannen. Die Züge aus dem Norden fahren über eine Wendeschleife vom Süden her in den Bahnhof aus, sodass sie den Rangierbahnhof ohne Fahrtrichtungswechsel wieder in Richtung Norden verlassen können, wo die Strecke zuerst parallel zur Richards Bay Coal Line verläuft, bevor sie die Kohlenbahn mit einer Überwerfung quert. Der Swazilink folgt der alten Strecke von Springs nach Ermelo bis Buhrmannskop. Der mehrere Jahre nicht mehr in Betrieb gewesene Streckenabschnitt von Estancia bis zur Einmündung der Strecke von Breyten muss neu aufgebaut werden. Von Buhrmannskop folgt der Swazilink der Stichstrecke nach Lothair, wo die 146 km lange Neubaustrecke beginnt, die bei Nerston über die Grenze nach Eswatini gelangt und bei Sidvokodvo in die bestehende Strecke von Matsapha einmünden soll, welche den Swazilink in den 345 km entfernten Hafen Richards Bay führt. Bei Phuzumoya zweigt eine 154 Kilometer lange Strecke zum Hafen Maputo in Mosambik ab.[14][15][16]
Als Swaziland line oder Swaziland route wird die in Nord-Süd-Richtung verlaufende Eisenbahnverbindung von Komatipoort über Eswatini bis zum Grenzübergang Golela und weiter in Richtung Durban, bezeichnet. Sie ist seit 1986 durchgängig befahrbar und dient hauptsächlich dem Transport von Phosphatrohstoffen und Magnetit aus der Region Phalaborwa zum Hafen von Richards Bay.[19][20]
Weblinks
Pieter Botha, Barend Smit: Environmental Impact Assessment: The Proposed Upgrade and new Construction related to the Development of the Swaziland Rail Link Project, From Davel to Nerston in Mpumalanga. Aurecon Ltd., Lynnwood Manor, 2014. online verfügbar über www.transnet.net (englisch, PDF).