Sveta Gera ist der kroatische Name des höchsten Berges des Žumberak-Gebirges (slow. Gorjanci) und ist Teil der kroatisch-slowenischen Grenze. Das teilweise nicht baumbestandene Gipfelplateau hat etwa 300 Meter Ausdehnung und erreicht mit 1178 Meter seine maximale Höhe[1] (nach offiziellen Quellen 1181 m)[2].
Die Slowenen gaben 1923 den Berg den Namen Trdinov vrh (Trdina-Berg) zur Erinnerung an den Schriftsteller Janez Trdina aus Mengeš.
Ältere deutsche und ungarische Quellen bezeichnen den Berg als St. Geraberg bzw. Gorianc.[3][4][5][6] Ältere kroatische Quellen führen den Namen Sveti Ilija auch als Name des Berges.[7]
Grenzstreit
Um die Staatszugehörigkeit des Gipfels gibt es einen Konflikt zwischen Slowenien und Kroatien, der auch mit der Entscheidung um die Bucht von Piran zusammenhängt.[8]
Geschichte
1447 – erste Erwähnung der Kirche Sveta Jera / Sveta Gera
1530 – Beginn der Besiedlung durch Uskoken im Žumberak und Errichtung der Kirche St. Elias
1802 – Schließung der Kirche Sveta Gera
1889 – Markierung des ersten Wandersteigs zum Gipfel durch Johannes Frischauf
1899 – Einrichtung eines Aussichtsturms
1905 – Wanderweg aus Novo mesto
1923 – Berg Sveta Jera umbenannt in Trdinov vrh auf Initiative von Ferdinand Seidl
1934 – über dem Triangulationspunkt wird eine 21 m hohe Holzpyramide errichtet
1960 – Errichtung einer neuen 15 m hohen Betonsäule
1968 – Errichtung einer Straße und der JVA-Militäranlage
1980 – Slowenische Naturschutzverordnung für den Urwald am Trdinov vrh
1984 – Bau eines 90 m hohen visok Telekommunikationsturms
1991 – JNA verlässt den Militärposten, mit der Zustimmung von Kroatien wird es von der slowenischen Territorialverteidigung übernommen
1992 – Auffinden der Ruinen der Sankt-Elias-Kirche
1993 – Auffinden der Ruinen der Sankt-Gera-Kirche und ein Ziegeldach mit einer Glocke
1993 – Bau der Straße auf den Gipfel von kroatischer Seite
1999 – Gründung des Naturparks Žumberak – Samoborske gorje auf kroatischer Seite
Bauten
Eine ca. 15 Meter hohe Säule der Landesvermessung befindet sich am Gipfel.
Sakralbauten
Es ist nicht bekannt, von wem und wann genau die Kirche der Hl. Gera (Getrude) errichtet worden ist, die 100 Meter vom Gipfel entfernt auf slowenischer Seite liegt. Die Kirche wurde erstmals im Jahre 1447 in einem Dokument als „Sand Gertrauten Kirche“ erwähnt, die im Klosterwald liegen würde. Mit diesem Dokument bestätigten Friedrich II. und dessen Sohn Ulrich II. der Kartause Pleterje das Eigentum auf den Klosterwald auf den Gorjanci. Dieser wurde dem Kloster bereits bei dessen Gründung 1406 von Ulrich II. geschenkt. Der Name geht auf die Äbtissin Gertrude aus Nivelles (Belgien) zurück.[9]
Der Berg ist seit damals auch als Sveta Gera bekannt, obwohl er im Jahre 1932 auf Initiative des Alpenvereins Novo mesto offiziell zu Trdinov vrh umbenannt worden ist.
Im Urbar der Herrschaft Kostanjevica aus dem Jahre 1625 trafen dort die Grenzen der Herrschaften Kostanjevica, des Klosters Pleterje, Žumberak und Mehovo aufeinander. Die Kirche wurde Ende des 18. Jahrhunderts aufgelassen. Die steinerne Statue der Heiligen Gera wurde 1802 von einem Bauern entdeckt und ist in der Galerie Božidar Jakac in Novo mesto ausgestellt.
Etwa 20 Meter von den Ruinen der Kirche der Hl. Gera entfernt findet man die Überreste der griechisch-katholischen Kirche St. Elija.
Militärstützpunkt
In Gipfelnähe, auf kroatischer Seite, befindet sich eine umstrittene militärische Einrichtung, die die Jugoslawische Volksarmee 1991 verließ und die seitdem von der slowenischen Armee genutzt wird.[10]
↑Günther [Gunthero] Ritter von Mannagetta Beck: Flora von Südbosnien und der angrenzenden Hercegovina. Enthaltend die Ergebnisse einer dahin im Jahre 1888 unternommenen Forschungsreise, sowie die inzwischen in der Literatur verzeichneten Pflanzen dieses Gebietes. In: Annalen des Naturhistorischen Museums in Wien. Band 13, 1898, S. 21 [204] (zobodat.at [PDF]; „Gorianc“).
↑Klute, Fritz. Handbuch der geographischen Wissenschaft,Akademische Verlagsgesellschaft Athenaion, Potsdam, 1931, Band 3, S. 186. (Gorianc 1184 m)
↑Kronprinz Rudolf, Erzbischof József, Philipp von Prinz von Sachsen-Coburg-Gotha: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Schriften und Bildern, VI. Kärnten und die Krain, Kapitel Landschaften der Krain, herausgegeben von der Königlich Ungarische Staatsdruckerei, Budapest, 1891, gespeichert in: Kempelen Farkas Digitales Archiv
↑Cerkev Svete Jere, Kulturna dediscnina/Cultural heritage, Zweisprachiges (slowenisch und kroatisch) Faltblatt des Zavod za turizem Novo mesto, Juni 2013