Stutzberg ist ein zusammengesetzter Name, der Begriff kommt in Vorarlberg in dieser Kombination nur in Frastanz vor, obwohl der Name Stutz in Vorarlberg in vielfältiger Kombination vorkommt (Stutzalp, Stutzboda, Stutzbühl, Stutzhalde, Stutzwald etc.). Unter Stutz wird etwas abgekürztes verstanden[1] (siehe z. B.: Stutzen (Waffe)). Stutzberg ist daher im Sinne „kleiner Berg“ zu verstehen.
Schutz
Durch die Verordnung über den Schutz wild wachsender Pflanzen im Bereiche der Bazora[2] wurde die Flora am Stutzberg erstmals geschützt. Heute sind Flora und Fauna durch die Vorarlberger Naturschutzverordnung[3] geschützt. Zudem wurde die Magerwiesenlandschaft zwischen Frastafeders (Frastanz) und Bazora, somit auch Stutz und Stutzberg, in das Biotopinventar des Landes Vorarlberg aufgenommen. Aus der Biotopkarte des Walgaus ist ersichtlich, dass sich in den Hanglagen über Frastanz und Nenzing ein einzigartiges Mosaik von Feucht- und Trockenwiesen ausbreitet.[4]
Topografie
Die Bezeichnung Stutzberg hat sich vermutlich ursprünglich auf einen anderen Ort unterhalb der Gurtisspitze (1778 m ü. A.) bezogen und wurde durch die Verwendung des Begriffs Bazora als Übername auf ein kleineres Gebiet reduziert.[5] Der Untergrund zwischen Bazora und Stutz besteht aus Moränenmaterial. Es finden sich hier mehrere kleine eisenhaltige Quellen. Das Eisenhydroxid erscheint als buntschimmernder Film über stehendem
Wasser oder ist als »Rostflecken« (Vergleyung) am Boden sichtbar. Der Eisengehalt stammt aus dem lehm- und tonhaltigen Moränenmaterial aus der Silvretta.[6]
Flora und Fauna
Der Stutzberg bildete zusammen mit Stutz und Bazora eine große zusammenhängende Magerwiesenlandschaft. Im Laufe der letzten 70 Jahre jedoch sind eine Vielzahl der Wiesen verschwunden und nun bewaldet.[7] Heute besteht hier ein Wechsel zwischen gehölzdurchsetzten Magerwiesen, Riedern und Waldbeständen.[8][9]
Aufgrund von Untersuchungen konnte festgestellt werden, dass sich im Stutz-, Stutzberg- und Bazoragebiet
481 verschiedene Gefäßpflanzen (Blumen, Sträucher, Bäume), darunter z. B. der europaweit geschützte Glanzstendel und die Sumpfgladiole. Wiederentdeckt für Vorarlberg wurde hier auch der Deutsche Ziest,
Über die Bazora führt eine Skiabfahrt ins Tal bis nach Frastanz. Durch diese Offenhaltung der Skiabfahrt wurde ein durchgehendes grünes Band nach Frastanz erhalten, während ansonsten das Gebiet stark verwaldete bzw. aufgeforstet wurde.[11]
↑Günter Stadler: Natur im Schatten – Besonderheiten und Artenvielfalt – in aller Kürze in Inatura (Hrsg.): Natur im Schatten. Stutz – Stutzberg – Bazora. Die Wunderwelt ob Frastanz, S. 23.
↑Thomas Welte: Bazora im Wandel in Inatura (Hrsg.): Natur im Schatten. Stutz – Stutzberg – Bazora. Die Wunderwelt ob Frastanz, S. 37.
↑Gerhard Wanner: Steine erzählen. Geologie zwischen Gamp- und Saminatal in Inatura (Hrsg.): Natur im Schatten. Stutz – Stutzberg – Bazora. Die Wunderwelt ob Frastanz, S. 99.
↑Andreas Beiser: Der Naturraum im Überblick in Inatura (Hrsg.): Natur im Schatten. Stutz – Stutzberg – Bazora. Die Wunderwelt ob Frastanz, S. 80 f., 82 ff.
↑Andreas Beiser: Der Naturraum im Überblick in Inatura (Hrsg.): Natur im Schatten. Stutz – Stutzberg – Bazora. Die Wunderwelt ob Frastanz, S. 86.
↑Günter Stadler: Natur im Schatten – Besonderheiten und Artenvielfalt – in aller Kürze in Inatura (Hrsg.): Natur im Schatten. Stutz – Stutzberg – Bazora. Die Wunderwelt ob Frastanz, S. 32.
↑Günter Stadler: Vom Werden dieser Monografie in Inatura (Hrsg.): Natur im Schatten. Stutz – Stutzberg – Bazora. Die Wunderwelt ob Frastanz, S. 25.