Studentenmission in Deutschland
Die Studentenmission in Deutschland e. V. (SMD) zählt als Netzwerk von Christen in Schule, Hochschule und Beruf zu den sogenannten freien Werken im Raum der Evangelischen Kirche. Sie ist als Fachverband der Diakonie Deutschland Mitglied des Evangelischen Werkes für Diakonie und Entwicklung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), altkonfessioneller Kirchen und Freikirchen. Somit ist die SMD anerkannter Träger der freien Jugendhilfe. International ist die SMD als Mitglied in der International Fellowship of Evangelical Students (IFES) mit Studentenorganisationen in 160 Ländern verbunden. Die SMD gliedert sich in die drei Bereiche Schüler-SMD, Hochschul-SMD und Akademiker-SMD. Sie hat Kontakt zu rund 250 Schülerbibelkreisen, ist mit Hochschulgruppen an mehr als 70 Universitäten vertreten und bietet etwa 50 Fachgruppen und Netzwerke für Akademiker an. Die SMD versteht sich als Netzwerk von Christen in Schule, Hochschule und akademischen Berufen, mit dem Ziel, zu einem authentischen Christsein zu motivieren, das sich intellektuellen Herausforderungen stellt und alle Lebensbereiche bestimmt. GeschichteGründung und KonsolidierungDie SMD wurde 1949 als „Studentenmission in Deutschland“ gegründet und ist heute ein freies Werk im Raum der Kirche mit Angeboten für Menschen aller Altersgruppen. Sie entstammt dem Umfeld der Gemeinschaftsbewegung. Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg existierte die Deutsche Christliche Studentenvereinigung, die sich nach einem Verbot durch die Nationalsozialisten 1938 auflösen musste. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges entstanden an mehreren Hochschulen unabhängige Studentenkreise. Man traf sich regelmäßig zum gemeinsamen Gebet sowie zum Bibelstudium, woraus sich an vielen Orten eine missionarische Campus-Arbeit entwickelte. Auf Initiative von Ernst Schrupp trafen sich 1949 Vertreter dieser autonomen Gruppen in Wiesbaden-Kloppenheim und gründeten die Studentenmission in Deutschland. Das Leitungsgremium war überkonfessionell geprägt. Die Mitarbeiter kamen aus verschiedenen evangelischen Frei- und Landeskirchen sowie aus der katholischen Kirche. Auch Mitglieder des CVJM und des EC-Jugendbundes waren vertreten. In den 1950er Jahren erlebte die SMD-Arbeit einen starken Wachstumsschub, sodass um 1960 SMD-Gruppen an fast allen deutschen Hochschulorten präsent waren. Die Gründung eines besonderen Arbeitskreises für Weltmission erfolgte 1963 (heutiger Name: SMD-Weltweit). 1964 kam es zu einem klärenden Gespräch zwischen Vertretern der SMD und der Evangelischen Studierendengemeinde, an deren Ende eine Konvergenzerklärung, die Gemeinsamen Empfehlungen, stand. Darin wurden gegenseitige Anerkennung und die jeweilige Unabhängigkeit der Arbeit vereinbart.[1] Seit 1975 gibt es regelmäßige jährliche Begegnungen mit den anderen christlichen Hochschulgruppen (Campus für Christus, Navigatoren, Deutscher Christlicher Techniker-Bund). Entwicklung seit 1990Nach dem Mauerfall gründete sich am 1. April 1990 die Studentenmission (SM) in der DDR. Im Dezember 1990, zwei Monate nach der Wiedervereinigung, schlossen sich SM und die "West-SMD" zu einer gesamtdeutschen SMD zusammen. 1999 wurde das Institut für Glaube und Wissenschaft gegründet, das sich in Vorträgen, Tagungen und Veröffentlichungen mit Grenzfragen zwischen verschiedenen Wissensbereichen und dem christlichen Glauben beschäftigt. 2001 wurde die SMD-Stiftung gegründet, deren Zweck „die Förderung der christlichen Schülerarbeit, christlichen Studentenarbeit und christlichen Akademikerarbeit im In- und Ausland“ ist.[2] Zustiftungen sollen die langfristige Absicherung der SMD-Arbeit unterstützen.[3] In größeren Abständen organisiert die SMD deutschlandweite Bibelleseprojekte. Anfang der 2000er Jahre wurde das Markus-Evangelium mit der Aktion „Identity“ beworben.[4] 2015 lud die SMD zum Lesen des Lukas-Evangeliums mit der Aktion „uncover“ ein. Für 2019 ist eine ähnliche Aktion für das Markus-Evangelium geplant.[5] Zum 1. April 2018 schied der Physiker Paul-Gerhard Reinhard turnusgemäß aus dem Amt des Vorsitzenden, seitdem steht mit der Richterin Susanne Terborg erstmals eine Frau an der Spitze der SMD.[6] Aufbau und GliederungDie SMD arbeitet überkonfessionell und finanziert sich durch Spenden. Die vollzeitlichen und ehrenamtlichen Mitarbeiter der SMD kommen aus den evangelischen Landes- und Freikirchen, evangelischen Gemeinschaften sowie auch aus der Katholischen Kirche. Die drei Arbeitsbereiche sind die Schüler-, Hochschul- und Akademikerarbeit, die derzeit jeweils von einem evangelischen Pfarrer geleitet werden. Repräsentant der Gesamtarbeit ist der Generalsekretär, seit 2023 der evangelische Pfarrer Volker Roggenkamp.[7] Die SMD entsendet zwei Jugenddelegierte in die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland, die dort über Rede- und Antragsrecht verfügen. Die Evangelische Studierendengemeinde entsendet ebenfalls zwei Jugenddelegierte mit gleichen Rechten. Arbeitsbereiche
MitgliedschaftenDie SMD ist als Fachverband der Diakonie Deutschland Mitglied des Evangelischen Werkes für Diakonie und Entwicklung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), altkonfessioneller Kirchen und Freikirchen. Weiterhin ist sie Mitglied der International Fellowship of Evangelical Students (IFES) und im netzwerk-m. MissionsethikDie SMD setzte sich intensiv mit dem Papier „Das christliche Zeugnis in einer multireligiösen Welt – Empfehlungen für einen Verhaltenskodex“[13] auseinander, das 2011 vom Päpstlichen Rat für den Interreligiösen Dialog (PCID), der Weltweiten Evangelischen Allianz (WEA) und dem Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) gemeinsam veröffentlicht wurde. Auf der Delegiertenversammlung machte sich die Hochschul-SMD das Papier zu eigen. Es soll ein Prüfstein des eigenen Handelns sein. Am Kongress MissionRespekt, der das Papier 2014 in Deutschland bewarb, war die SMD inhaltlich beteiligt. GroßveranstaltungenDeutschlandweit veranstaltet die SMD regelmäßig die Heko, die Studikon und die Akademikon. Der Schüko (Schülerkongress) findet derzeit nicht mehr statt. HekoDie Heko (Kurzform für Herbstkonferenz) ist die Jahreskonferenz des SMD-Gesamtwerkes und verbindet als Netzwerktreffen mit meist zwischen 500 und 1000 Teilnehmern Schüler, Studierende und Akademiker. Die Heko findet seit 1951 jährlich in Marburg statt, aufgrund der Corona-Pandemie im Jahr 2020 allerdings nur online. StudikonDie Studikon (Kurzform für Studentenkonferenz) ist die alle zwei Jahre über Ostern stattfindende Studentenkonferenz der Hochschul-SMD. Ziel des Kongresses ist die Ermutigung von Studierenden, sich mit ihrem Studium und daran anknüpfenden Lebens- und Glaubensfragen auseinanderzusetzen. Die Studikon soll dazu Ideen, Impulse und geistliche Stärkung bieten. Bisherige Veranstaltungsorte und Mottos sowie Hauptreferenten waren:
AkademikonDie Akademikon ist ein an unterschiedlichen Orten stattfindender Kongress für Christen in akademischen Berufen. Die erste Akademikon fand 2007 in Mainz statt[14], weitere Kongresse dieser Art folgten 2010 und 2014 in Schwäbisch Gmünd[15] sowie 2018 in Westerwald/Rehe.[16] Die nächste Akademikon findet vom 29. Mai bis 1. Juni 2020 in Schwäbisch Gmünd statt.[17] Bekannte Mitarbeiter
Siehe auch
Literatur
WeblinksEinzelnachweise
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