Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Pflanzengattung der Strohblumen. Oft wird der Begriff auch für getrocknete Pflanzen(teile), die der Dekoration dienen, verwendet, insbesondere der Garten-Strohblume.
Einige Arten behalten beim Trocknen die Färbung der Blütenkörbe und eignen sich gut für Trockensträuße. Sie werden auch als Immortellen (Unsterblichen; da die Blüten nicht verwelken) bezeichnet. Die Sorten einiger Arten eignen sich als Beet- und Balkonpflanzen.
Helichrysum wachsen als ein-, zweijährige bis ausdauernde krautige Pflanzen, Halbsträucher oder Sträucher, die meist Wuchshöhen von 20 bis 80 Zentimeter erreichen. Viele Arten duften aromatisch. Sie bilden oft Pfahlwurzeln. Die meist aufrechten, manchmal niederliegenden bis aufsteigenden Stängel sind mehr oder weniger wollig-filzig behaart und besitzen meist auch gestielte oder sitzende Drüsenhaare.
Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind meist gestielt und stängelumfassend und/oder herablaufend. Die einfachen Blattspreiten sind eiförmig, spatelförmig bis lanzettlich oder linealisch mit keilförmiger bis gestutzter Spreitenbasis. Der ganzrandige Blattrand ist manchmal zurückgerollt. Die beiden Blattseiten sind gleich oder seltener unterschiedlich gefärbt und meist grau bis weiß filzig oder seidig behaart und sie besitzen manchmal auch gestielte oder sitzende Drüsenhaare; die Blattoberseite verkahlt manchmal und ist dann grünlich.
Blütenstände und Blüten
In schirmtraubigen Gesamtblütenständen stehen mehrere in Knäueln zusammengefasste körbchenförmigeBlütenstände zusammen. Die Blütenkörbchen sind mehr oder weniger scheibenförmig. Die Körbchenhülle (Involucrum) ist glockenförmig mit einem Durchmesser von nur 4 bis 8 mm. Die in meist drei bis fünf, selten bis zu sieben Reihen stehenden Hüllblätter sind weißlich, stroh- bis rosafarben, rot oder orangefarben und undurchsichtig bis durchscheinend und meist glänzend. Der Körbchenboden ist flach und kahl, meist ohne Spreublätter.
Die Kronblätter sind meist gelblich. Randständige weibliche Blüten fehlen oder sind einzeln oder zu zweit vorhanden. Es sind 3 bis 30, selten bis über 50 innere, zwittrige Röhrenblüten vorhanden. Zungenblüten, mit oder ohne Zungen, kommen selten vor.
Früchte
Die mehr oder weniger säulenförmigen Achänen besitzen meist eine glatte, manchmal papillöse Oberfläche, die durch erhabene, dachziegelförmig übereinanderliegende Spitzen der Epidermiszellen rau ist, sowie manchmal vier bis sechs Längsrillen und sie sind meist kahl oder selten behaart. Der oft früh abfallende Pappus besteht aus einer Reihe mit 12 bis 20 freien oder an ihrer Basis etwas zusammenhängenden, meist bärtigen bis selten fast federartigen Borsten. Als Diaspore wird die Achäne ausgebreitet.
Sehr viele Arten stammen aus der Capensis. Ein weiterer Schwerpunkt der Artenvielfalt ist Australien. Vergleichsweise wenige Arten gibt es auch jeweils in der Mittelmeerregion, in Neuseeland und im westlichen und zentralen Asien.
Systematik
Die Gattung Helichrysum wurde 1754 mit der Schreibweise Elichrysum durch Philip Miller in The Gardeners Dictionary ... Abridged... 4. Auflage, Band 2 aufgestellt. Typusart ist Helichrysum orientale(L.) Gaertn.[1]Synonyme für HelichrysumMill. sind: LeontonyxCass., Virginea(DC.) Nicoli, Virginia(DC.) Nicoli. Der Gattungsname Helichrysum leitet sich von den griechischen Wörtern helios für Sonne und chrysos für Gold ab; helichrysos war bei den Griechen ein Name für eine griechische Pflanzenart aus der Familie der Asteraceae.
Stinkende Strohblume (Helichrysum foetidum(L.) Moench): Sie kommt ursprünglich im Jemen und im tropischen und im südlichen Afrika vor und ist ein Neophyt in Spanien, Frankreich, Madeira, Réunion und Hawaii.[2]
Italienische Strohblume (Helichrysum italicum(Roth) G.Don): Sie kommt in zwei Unterarten in Marokko, Algerien, Tunesien, in Südeuropa und auf Zypern vor:[2]
Helichrysum italicum subsp. italicum: Sie kommt in Marokko, Algerien, Frankreich, Italien, Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Griechenland und in Zypern vor.[2]
Helichrysum italicum subsp. serotinum(Boiss.) P. Fourn.: Sie kommt in Marokko, Algerien, Spanien, Portugal und im südlichen Frankreich vor.[2]
Helichrysum kirkiiOliv. & Hiern: Sie kommt in Kenia, Tansania, Angola, Malawi, Mosambik, Sambia, Burundi, in der Demokratischen Republik Kongo und in der Republik Kongo vor.[2]
Helichrysum pendulum(C. Presl) C. Presl (Syn.: Helichrysum rupestre(Raf.) DC.): Sie kommt in Marokko, Algerien, Spanien, Sardinien, Sizilien und Malta vor.[2]
Lakritz-Strohblume (Helichrysum petiolareHilliard & B.L.Burtt): Sie kommt ursprünglich im südlichen Afrika vor und ist in Europa, Kalifornien und Madeira ein Neophyt.[2]
Helichrysum plicatumDC.: Sie kommt in Serbien, Albanien, Griechenland, Makedonien, Bulgarien, in der Türkei, Syrien, Libanon, Irak, Iran, Armenien, Aserbaidschan und Georgien vor.[2]
Guy L. Nesom: Helichrysum - textgleich online wie gedrucktes Werk. In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 19: Magnoliophyta: Asteridae, part 6: Asteraceae, part 1 (Mutisieae–Anthemideae). Oxford University Press, New York / Oxford u. a. 2006, ISBN 0-19-530563-9, S.524 (englisch). (Abschnitt Beschreibung und Systematik)
Einzelnachweise
↑Helichrysum bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis
↑ abcdefghijklmnopqrstuvHelichrysum im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
↑ M. Galbany-Casals, N. García Jacas, A. Susanna de la Serna, L. Sáez, Carles Benedí: Phylogenetic relationships in the Mediterranean Helichrysum (Asteraceae, Gnaphalieae) based on nuclear rDNA ITS sequence data. In: Australian Systematic Botany. Band 17, Nr. 3, 2004, S. 241–253, doi:10.1071/SB03031.
Peter Schönfelder, Ingrid Schönfelder: Was blüht am Mittelmeer? 750 Arten (= Kosmos-Naturführer). 4. Auflage. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2005, ISBN 3-440-10211-4.