Erstmals wurden die armenischen Streitkräfte während des Bergkarabach-Konflikts im Jahr 1993 eingesetzt. Damals griffen die armenische Streitkräfte auf Seiten der Republik Bergkarabach ein. Im Verlauf des Krieges konnten die Truppen der Republik Bergkarabach gemeinsam mit der armenischen Armee große Teile der mehrheitlich von Armeniern bewohnten Region Bergkarabach in Aserbaidschan unter ihre Kontrolle bringen. Außerdem besetzten sie die aserbaidschanischen Bezirke Ağdam, Cəbrayıl, Füzuli, Kəlbəcər, Laçın, Qubadlı und Zəngilan, die außerhalb von Bergkarabach liegen. Im April 2016 kam es zu einer Eskalation der Lage an der Waffenstillstandslinie rund um Bergkarabach mit etwa 200 Toten. Im Juli 2020 kam es entlang der Grenze zwischen Armenien und Aserbaidschan erneut zu Gefechten.[9]
Im Bergkarabachkrieg 2020 mussten die armenischen Streitkräfte nach nur 44 Tagen Krieg die militärische Niederlage gegenüber der aserbaidschanischen Armee erklären. Die armenischen Truppen waren offenbar auf einen größeren Konflikt mit Aserbaidschan nur unzureichend vorbereitet. Die Niederlage hatte große Gebietsverluste der Armenier zur Folge.[10]
Folgende Teile dieses Abschnitts scheinen seit 2020 nicht mehr aktuell zu sein:
Im Krieg mit Aserbaidschan im Herbst 2020 erlitt Armenien erhebliche materielle Verluste: Unabhängigen Schätzungen zufolge verloren sie u.a. „über 130 Kampfpanzer des Typs T-72, 70 Schützenpanzer BMP, 60 weitere gepanzerte Fahrzeuge, dutzende Mehrfachraketenwerfer-Artilleriesysteme und über 50 Flugabwehrsysteme“.[11]
Gemessen an seinem Bruttoinlandsprodukt (BIP) und der Gesamtbevölkerung wies Armenien laut dem Globalen Militarisierungsindex (GMI) des Bonn International Center for Conversion (BICC) im Jahre 2015 den höchsten Militarisierungsgrad in Europa auf. Im weltweiten Maßstab lag das Land im gleichen Jahr auf Platz 3 hinter Israel und Singapur.[17]
Teil der Öffentlichkeitsarbeit der „Streitkräfte Armeniens“ ist das TV-Programm „Streitkräfte“ („Zinuzh“ / „Զինուժ“), das Samstagabend im armenischen öffentlichen Fernsehen ausgestrahlt wird. Daneben betreiben die Streitkräfte einen eigenen YouTube-Kanal namens „Zinuzh MEDIA“ („Զինուժ ՄԵԴԻԱ“). Dieser gehört zum „Zinuzh“-Programm des Verteidigungsministeriums und hat nach eigenen Angaben das Ziel, das Leben der Streitkräfte nachvollziehbar zu machen, den militärischen Tagesablauf und Militärdienst an der Grenze zu Aserbaidschan, sowie in der Region Bergkarabach („Arzach“) zu zeigen. Daneben sollen „Porträts bekannter Offiziere, Soldaten, Berichte über die Bewaffnung, Ausrüstung im Arsenal der armenischen Armee, Expertenmeinungen, Analysen zu regionalen Entwicklungen, Informationen über die Situation an der Front usw.“ vermittelt werden. Das Logo zeigt einen nach links gewandten stilisierten Adlerkopf mit Flügelansätzen.[18] Unter dem Titel "«Streitkräfte» Fernsehprogramm" («Զինուժ» հեռուստածրագիր) betreibt die Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit des Verteidigungsministeriums auch einen Facebook-Kanal.[19]
Galerie
Soldaten Armeniens während der Siegesparade in Moskau 2015
Armenische Soldaten während eines Trainings
Armenische Soldaten in Bergkarabach 1994
Armenische Spezialeinheiten
Armenische und amerikanische Soldaten im Irak 2008