Das Verzeichnis nennt den Namen der Straße und (in Klammern) den Ortsteil. Dazu wird eine Erläuterung (Jahr der Benennung, Grund) zum Straßennamen gegeben. Wegen der großen Anzahl an Straßen wurde das Verzeichnis nach den Anfangsbuchstaben der Straßennamen aufgeteilt. Unter „Allgemeines“ finden Sie die Einleitung und Erläuterungen zu den Straßennamen allgemein.
Beispiel: Den Amanda-Weber-Ring finden Sie unter A.
Ursprünglich hieß die heutige Fährhofstraße Vorhof. Allerdings wurde im Laufe der Zeit durch verschiedenen Stadtschreiber aus diesem Vorhof ein Fährhof, wahrscheinlich aus Unkenntnis der einstigen Bedeutung. Eine Fähre war jedoch nie in der Nähe dieser Straße vorhanden.
Fährstraße (Altstadt / Altstadt bzw. Bastionengürtel)
Die Fährstraße, 1270 bereits urkundlich erwähnt, zählt zu den ältesten Straßen Stralsunds. Sie führt vom Alten Markt zum Hafen, von dem aus der Fährverkehr nach Rügen erfolgte. Daher stammt der Name Fährstraße. Am Ende der Fährstraße standen einst das Fährtor sowie das Äußere Fährtor; 1874 wurde das Fährtor abgerissen. In der Fährstraße stehen die Geburtshäuser Carl Wilhelm Scheeles und Dr. Heinrich Kruses. In der Fährstraße starb am 31. Mai 1809 Ferdinand von Schill. Hier wohnte in den 1850er Jahren auch der Kaufmann Johann Wiechmann, der von hier aus seinen sauer eingelegten Hering an ReichskanzlerOtto von Bismarck versandte und von diesem die Genehmigung erhielt, sein Erzeugnis Bismarckhering zu nennen. Die Kneipe „Zur Fähre“ am Ende der Fährstraße (1332 erstmals erwähnt) ist die älteste auf dem europäischenKontinent und die drittälteste (nach zwei Kneipen in Wales und Irland) Europas.
Fährwall (Altstadt / Altstadt bzw. Bastionengürtel)
Der Fährwall ist benannt nach einer ehemaligen Festungsanlage.
Die Filterstraße wurde 1325 erstmals erwähnt. Sie wurde benannt nach dem Handwerk der Filzer (Niederdeutsch: Vilter), die den für die Herstellung von Kopfbedeckungen notwendigen Filz herstellten. Nur der Abschnitt zwischen Böttcherstraße und Papenstraße hieß schon vor 1869 Filterstraße, wurde aber auch nach dem hier ansässigen ScharfrichterBodelstraße oder Büttelstraße und Fronereienstraße genannt.
Der Abschnitt zwischen Heilgeiststraße und Böttcherstraße hieß bis 1310 Altböterstraße; die Altböter waren Handwerker, die alte Schuhe (alte böte) flickten.
Der Abschnitt zwischen Papen- und Langenstraße hieß bis 1869 Vergüldete Straße. Dies war eine Umschreibung für eine Bordellgasse.
Finkenweg (Lüssower Berg / Am Lüssower Berg)
Benannt nach dem Finken. Die Straßen dieses Stadtviertels wurden überwiegend nach einheimischen Vogelarten benannt.
Benannt nach dem Flieder. Viele Straßen dieses Stadtviertels wurden nach einheimischen Pflanzen und Sträuchern benannt.
Frankendamm (Altstadt / Bastionengürtel bzw. Franken / Frankenvorstadt)
Das Erreichen der Stadttore Stralsunds war nur über Dämme möglich. Diese wurden nach der Richtung benannt, in die sie von Stralsund aus verliefen, oder nach dem Stadtteil, der Ausgangspunkt war. Der Frankendamm verlief durch das Franken genannte Gebiet Stralsunds. Seine heutige Form entstand durch das Schleifen der Befestigungen nach dem Ende der Festungszeit Stralsunds. Wie auch die anderen Straßen bzw. Stadtteile mit dem Namensbestandteil Franken waren hier nicht die Franken als Volksstamm namensgebend, sondern eine reiche Kaufmannsfamilie namens Vranko bzw. Franken. Nach dieser Familie aus der späteren Frankenstraße (die Familie wohnte am Anfang dieser Straße, was die Benennung nach ihr rechtfertigte) wurden im Laufe der Zeit weitere Straßen, wie eben der Frankendamm und sogar Stadtgebiete benannt.
Der Frankendamm trägt diese Bezeichnung offiziell erst seit 1869. Allerdings wurde dieser Weg bereits 1317 als dammno vranconis bezeichnet. Vor 1869 hieß die relativ breite Straße Am Landwege. Der Abschnitt zwischen Innenstadt und Schlachthof hieß noch bis 1953 Frankenkronwerk. Vom 7. November 1953 bis zum 16. November 1961 war die gesamte Straße nach StalinJosef-W.-Stalin-Straße benannt.
Frankenhof (Franken / Frankenvorstadt bzw. Altstadt / Bastionengürtel)
Wie auch die anderen Straßen bzw. Stadtteile mit dem Namensbestandteil Franken waren hier nicht die Franken als Volksstamm namensgebend, sondern eine reiche Kaufmannsfamilie namens Vranko bzw. Franken. Nach dieser Familie aus der späteren Frankenstraße (die Familie wohnte am Anfang dieser Straße, was die Benennung nach ihr rechtfertigte) wurden im Laufe der Zeit weitere Straßen und sogar Stadtgebiete benannt. Der Frankenhof wird als Besitz der Familie Vranko erstmals 1270 urkundlich erwähnt.
Wie auch die anderen Straßen bzw. Stadtteile mit dem Namensbestandteil Franken waren hier nicht die Franken als Volksstamm namensgebend, sondern eine reiche Kaufmannsfamilie namens Vranko bzw. Franken. Nach dieser Familie aus der späteren Frankenstraße (die Familie wohnte am Anfang dieser Straße, was die Benennung nach ihr rechtfertigte) wurden im Laufe der Zeit weitere Straßen und sogar Stadtgebiete benannt.
Die Straße wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts planmäßig angelegt.
Frankenwall (Altstadt / Altstadt bzw. Bastionengürtel)
Wie auch die anderen Straßen bzw. Stadtteile mit dem Namensbestandteil Franken waren hier nicht die Franken als Volksstamm namensgebend, sondern eine reiche Kaufmannsfamilie namens Vranko bzw. Franken. Nach dieser Familie aus der späteren Frankenstraße (die Familie wohnte am Anfang dieser Straße, was die Benennung nach ihr rechtfertigte) wurden im Laufe der Zeit weitere Straßen und sogar Stadtgebiete benannt.
Die Straße Frankenwall trug bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts den Namen Frankenmauer. Nach dem Abriss der Stadtmauer an dieser Stelle erhielt die Straße nach mehreren Umbenennungen (Ende des 18. Jahrhunderts Wallstraße, ab 1844 Am Wall) im Jahr 1869 Frankenwallstraße. Ihren heutigen Namen Frankenwall erhielt sie zwischen 1951 und 1976 – genaue Angaben sind nicht mehr möglich.
Benannt nach Franz Wessel, der ab 1541 bis zu seinem Tod Bürgermeister von Stralsund war. In seiner Amtszeit und unter seiner Mitwirkung wurde in Stralsund die erste Bibliothek gegründet, die für jeden zugänglich war. Zudem förderte er die Reformation und setzte sich für die ärmeren Bevölkerungsschichten ein.
Benannt nach der deutschen ÄrztinFranziska Tiburtius. Auf der Insel Rügen geboren, war sie eine der ersten Ärztinnen in Deutschland und setzte sich für die Aufhebung des Studierverbots für Frauen ein. Sie absolvierte in Stralsund ihre Schulausbildung.
Freienlande (Grünhufe / Freienlande)
Die Straße Freienlande ist die durch den gleichnamigen Stralsunder Ortsteil führende Hauptstraße.
Friedrich-Engels-Straße (Knieper / Kniepervorstadt bzw. Tribseer / Tribseer Vorstadt)
Vor 1869 gehörte diese Straße zum Weg nach dem Hainholze. Ab 1869 wurde der Abschnitt zwischen Knieperdamm und Brücke über den Knieperteich in Teichstraße umbenannt, 1938 wurde der Abschnitt zwischen Brücke und dem Jungfernstieg, der bis dato Alter Jungfernstieg hieß, zur Teichstraße hinzugezogen.
Im Jahre 1946 wurde die Teichstraße in Friedrich-Engels-Straße zu Ehren des deutschen Politikers, Philosophen und UnternehmersFriedrich Engels benannt. Ein direkter Bezug zu Stralsund besteht nicht.
Benannt nach dem deutschen WirtschaftswissenschaftlerFriedrich List. Er engagierte sich für die Entwicklung des deutschen Eisenbahnwesens und gilt als einer der Wegbereiter des Deutschen Zollvereins. Ein unmittelbarer Bezug zu Stralsund besteht nicht.
Mitte der 1920er Jahre wird diese Straße als Hohe-Ufer-Straße erstmals erwähnt. Der Name ist auf die Lage nahe dem Strelasund zurückzuführen. Am 8. März 1946 wird die Straße in Anerkennung des Einsatzes des Theologen und PolitikersFriedrich Naumann für den Frieden umbenannt. Ein direkter Bezug zu Stralsund besteht nicht.