Der Stooberbach entsteht am Südrand von Weppersdorf aus dem Zusammenfluss des linken Sieggrabenbachs und des rechten Schwarzenbachs auf etwa 297 m ü. A. Der vereinte Bach fließt in etwa südöstlicher Richtung und vorbei an Markt St. Martin, durch Neutal, Stoob, Oberpullendorf und Mitterpullendorf und an Unterpullendorf vorbei. Nachdem er zwischen den Orten Kleinmutschen rechtsseits und Großmutschen linksseits hindurchgeflossen ist, wendet er sich beim rechts liegenden Frankenau für ein kurzes letztes Laufstück nach Osten und mündet dann gleich bei Strebersdorf von links und auf etwa 203 m ü. A. in die Rabnitz; diese tritt wenig abwärts nach Ungarn über und mündet dort in die Moson-Donau (ungarisch: Mosoni Duna) ein. Das Tal, durch das der Bach fließt, wird als Stooberbachtal[2] bezeichnet.
Biberbestand
Seit den 2010er-Jahren gibt es am Stooberbach wieder Biberansiedlungen. Zum Teil findet die Ausbreitung auch in dessen Zubringerbäche statt. Beispielsweise gibt es Biberaktivitäten im Sieggrabenbach und im Raidingbach. Der Biberbestand im Bezirk Oberpullendorf geht auf ein Wiederansiedlungsprojekt im ungarischenHanság-Nationalpark in den 1990er-Jahren zurück. In diesem Gebiet, südlich des Neusiedler Sees, wurden Biber ausgesetzt. Von dort wanderten Tiere ins Burgenland ein.[3][4] Da die rege Bautätigkeit der Nager auch zu Konflikten Anlass gibt, etwa im Zusammenhang mit dem Hochwasserschutz, besteht seit 2015 im Burgenland ein Bibermanagement, das die Probleme zu entschärfen versucht.[5][6]
Galerie
Standort: Stoob, Höhe alte Tonwarenfabrik. Ursprüngliche Regulierung und im Bachbett jüngere Maßnahmen
Rückstaubecken in Stoob. Detail beim Teich
Schwemmland mit Senke für den Stooberbach in Neutal-Süd
Baumlehrpfad und Schwemmland in Neutal – Blick flussaufwärts
Stooberbach an der Ortsgrenze Stoob-Süd flussabwärts Richtung Schulanlagen Oberpullendorf
Literatur
BMLFUW (Hrsg.): Flächenverzeichnis der Flussgebiete: Leitha-, Rabnitz- und Raabgebiet. In: Beiträge zur Hydrografie Österreichs Heft Nr. 63, Wien 2014, S. 7/17. PDF-Download, abgerufen am 21. Dezember 2021.
Gernot Enzinger: Dokumentation und rechnerische Analyse des Hochwasserereignisses vom 26. bis 27. Juni 2008 am Schwarzen-, Sieggraben- und Stooberbach im Mittleren Burgenland. Universität für Bodenkultur Wien, Diplomarbeit, Wien 2009.
Christian Holler, Gerhard Woschitz: Artenschutzprojekt für Flusskrebse, Flussmuscheln, Neunaugen und Moderlieschen im Burgenland. Endbericht, Projekt LW 631, im Auftrag des Amtes der Burgenländischen Landesregierung, Abt. 5, Hauptreferat III – Natur- und Umweltschutz, Eisenstadt 2008, ISBN 978-3-902632-11-1, S. 14.
↑Karl Semmelweis: Das obere Stooberbachtal. Ein Beitrag zur Siedlungsgeschichte des mittleren Burgenlandes. In: Burgenländische Heimatblätter. Band14, 1952, S.17–22 (zobodat.at [PDF]).