Stiftung für das Tier im RechtDie Stiftung für das Tier im Recht (TIR) ist eine in der Schweiz ansässige, gemeinnützige Organisation, die 1995 aus der Mitte der 1980er Jahre gegründeten Vororganisation «Vereinigung Tierschutz ist Rechtspflicht» hervorgegangen ist. Ihr Hauptanliegen ist es, die Mensch-Tier-Beziehung in Recht, Ethik und Gesellschaft zu verbessern. OrganisationDie Stiftung unterhält eine Geschäftsstelle in Zürich. Geschäftsleiter ist Gieri Bolliger, der dieses Amt 2007 von Antoine F. Goetschel übernommen hat, als dieser als «Rechtsanwalt für Tierschutz in Strafsachen» (Tieranwalt) tätig wurde. In seinem Buch bezeichnet er die Stiftung als Kompetenzzentrum für Fragen um das Tier im Recht.[1] Vorgehensweise und ErfolgeDie Stiftung ist nach eigenen Angaben sowohl rechtswissenschaftlich als auch aufklärend und beratend tätig. In ihrem Bestreben, auf eine tierfreundlichere Gesetzgebung und einen griffigeren Vollzug im Tierschutz hinzuwirken, verfasst sie juristische Kommentare, Gutachten und Stellungnahmen zum kantonalen, eidgenössischen und internationalen Tierschutzrecht sowie Beiträge in der Fach- und Tagespresse zu den verschiedenen Aspekten der Mensch-Tier-Beziehung. Erfolge, die die TIR ihrer Mitwirkung zuschreibt, sind die Lösung der Tiere vom Sachstatus im Schweizer Recht (2003), die Aufnahme des Schutzes der Tierwürde in das Schweizer Tierschutzgesetz (2008), das Verbot sexueller Handlungen mit Tieren (2008) und die Etablierung des Tierschutzrechts als eigenständiges Fachgebiet.[2] Die TIR bemüht sich auch, die Öffentlichkeit über den richtigen rechtlichen Umgang mit Tieren zu informieren. Sie veröffentlicht sowohl rechtswissenschaftliche Schriften für Fachleute als auch Publikationen für Laien und referiert an Tagungen und Kongressen. Ratsuchenden erteilt die TIR Rechtsauskünfte in tierrelevanten Alltagsfragen. Anwaltliche Vertretungen in Tierschutzfällen übernimmt sie grundsätzlich nicht. Die Stiftung besitzt nach eigenen Angaben eine Bibliothek, die mit insgesamt rund 15'000 Büchern, Fachaufsätzen und elektronischen Dokumenten zum Tier in Recht, Ethik und Gesellschaft eine der umfassendsten Literatursammlungen zum Thema im deutschen Sprachraum darstellen soll.[3] In die TIR-Bibliothek integriert sind auch die Literaturbestände des zuvor in der Badischen Landesbibliothek in Karlsruhe untergebrachten «Archivs für Ethik im Tier-, Natur- und Umweltschutz» (AET), das der TIR 2006 von Gotthard Teutsch überlassen wurde. Überdies enthält die Bibliothek ein Medienarchiv mit Zeitungs- und Zeitschriftenartikeln zu über 200 Tierschutzthemen. Daneben führt die Stiftung eine elektronische Datenbank von Schweizer Tierschutz-Straffällen, die dem Schweizer Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) gemeldet wurden. Darin wurden über 11'200 (Stand 2013) anonymisierte und systematisierte Entscheide eingelesen und das Fallmaterial kann im Internet abgerufen werden. FinanzierungAlle Stiftungstätigkeiten werden ausschliesslich aus Spendengeldern und projektbezogenen Zuwendungen finanziert.[4] Veröffentlichungen (Auswahl)
WeblinksEinzelnachweise
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