Die Stiftung wurde am 4. Oktober 1924 gegründet, die Schule am Meer hingegen erst am 1. Mai 1925. Schon im Vorfeld der beabsichtigten Schulgründung sollte die Stiftung zwei Aufgaben erfüllen. Sie diente als Instrument des Marketing, um für die Privatschule Förderer zu gewinnen, aber auch, um interessierte Eltern, Pädagogen und staatliche Stellen auf das Projekt aufmerksam zu machen.[5] Die Stiftung agierte als Herausgeber von Publikationen und als integrativer Bestandteil der so bezeichneten „Außengemeinde“ der S.a.M., die aus dem „Bund Freunde der Schule am Meer“ hervorging, der am 27. Februar 1925 unter dem Vorsitz von Hans Freyer gegründet worden war und später auch von Alfred Ehrentreich geleitet wurde.[6] Die „Außengemeinde“ umfasste neben der Elternschaft die ehemaligen Schüler, die Vertrauensleute und Förderer der Schule am Meer, die vornehmlich im Deutschen Reich, in der Republik Österreich und in der Schweiz angesiedelt waren.
Zielsetzung
Da die Schule nach Maßgabe ihres Gründers und Schulleiters Martin Luserke nicht durchgängig als reine Privatschule betrieben werden sollte, war beabsichtigt, mittel- und langfristig Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln zu generieren.[7] Für dieses Ziel waren jedoch private, organisatorische und pädagogische Vorleistungen erforderlich, von denen insbesondere die beiden letztgenannten nicht kurzfristig zu erreichen waren. Zunächst war man demzufolge auf eine Finanzierung aus Privatmitteln angewiesen, wobei das pro Schüler und Schuljahr von den Eltern zu zahlende Schulgeld ersichtlich nicht ausreichen würde (siehe auch: Kapitel Finanzierung im Hauptartikel über die S.a.M.).
Ausweislich der zwischen 1929 und 1934 als Periodikum publizierten Blätter der Außengemeinde der Schule am Meer Juist und dem Auskunftsblatt über die Schule am Meer auf der Nordseeinsel Juist der Schuljahre 1928/29 und 1929/30 zählten beispielsweise zum Kreis der Förderer der Schule am Meer:
Anna Sara Reiner, staatliche geprüfte Krankenpflegerin und Hilfslehrkraft in der Freien Schulgemeinde in Wickersdorf und in der Schule am Meer auf Juist
Josef Rings (1878–1957), Architekt, SPD-Mitglied in Essen
↑Stiftung Schule am Meer, Juist. In: Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, Archivaliensignatur: 69 Baden, Salem-13, Nr. 982, auf: deutsche-digitale-bibliothek.de
↑Martin Luserke: Zum Abschluß – An die Mitglieder unserer Außengemeinde. In: Blätter der Außengemeinde der Schule am Meer Juist (Nordsee), o. Jg., o. Nr., November 1934, S. 2.
↑Stiftung Schule am Meer (Hrsg.), Paul Reiner (Red.): Blätter der Außengemeinde der Schule am Meer Juist, 1. Rundbrief, Schule am Meer, Juist, Ostfriesland, Juli 1929
↑Martin Luserke: Zum Abschluß – An die Mitglieder unserer Außengemeinde. In: Blätter der Außengemeinde der Schule am Meer Juist (Nordsee), o. Jg., o. Nr., November 1934, S. 3.
↑Der Nachmittag gehörte der Körperbildung und Kunst. In: Ostfriesischer Kurier, Nr. 101, 3. Mai 1990, S. 31.