Die Stevien (Stevia) sind eine Pflanzengattung, die zur Familie der Korbblütler (Asteraceae) gehört. Das Verbreitungsgebiet reicht von den westlichen USA (sieben Arten), über Mexiko, Zentral- bis Südamerika. Die bekannteste und wirtschaftlich bedeutendste Art ist Stevia rebaudiana, die bei indigenen Völkern Südamerikas, heute vor allem aber in Asien, als Basis für den Süßstoff Stevia weit verbreitet ist.
Stevia-Arten wachsen als einjährige bis ausdauernde krautige Pflanzen, Halbsträucher bis Sträucher, die Wuchshöhen zwischen 0,5 und über 1,20 Meter erreichen. Der aufrechte Stängel ist meist verzweigt.
Die gegenständig oder wechselständig stehenden Laubblätter sind gestielt oder sitzend. Die unterschiedlich behaarte bis unbehaarte, manchmal glänzende oder drüsig gepunktete Blattspreite kann je nach Art sehr unterschiedlich geformt sein, besitzt ein oder drei Hauptnerven und einen ganzen, gesägten oder gezähnten Blattrand.
Generative Merkmale
In lockeren bis dichten, schirmtraubigenGesamtblütenständen stehen die korbförmigen Teilblütenstände zusammen. Die zylindrischen Blütenhüllen besitzen einen Durchmesser von 1 bis (meist) 2 bis 3 mm. Die meist fünf, selten sechs in einer Reihe stehenden, mehr oder weniger gleichen Hüllblätter sind zwei- bis dreinervig. Der flache bis konvexe Blütenstandsboden ist ohne Spreuschuppen. Jedes Blütenkörbchen enthält meist fünf, selten sechs Scheibenblüten.
Die fünf purpur- bis rosafarbenen oder weißen Kronblätter sind trichterförmig verwachsen mit einem engen Schlund. Die Blütenkrone ist drei- bis viermal so lang wie ihr Durchmesser und innen mehr oder weniger behaart. Die meist glatten, manchmal papillösenGriffel besitzen zwei fadenförmige Griffeläste.
Die säulenförmigen bis prismatischen oder spindelförmigen Achänen sind fünfrippig, drüsig punktiert und/oder rau. Der Pappus besteht aus fünf freien oder verwachsenen Borsten und Schuppen.
Der Gattungsname Stevia wurde 1797 durch Antonio José Cavanilles in Icones et Descriptiones Plantarum, quae aut sponte ..., 4 (1), 32, Tafel 354 erstveröffentlicht. Als Lectotypus wurde Stevia salicifoliaCav. festgelegt. Synonyme für SteviaCav. sind: MetasteviaGrashoff, MusteliaSpreng.[1] Der Gattungsname Stevia ehrt den spanischen Arzt und Botaniker Pedro Jaime Esteve (ca. 1500–1556).[2]
Stevia villaricensis(B.L.Rob.) Cabrera & Vittet: Sie kommt in Argentinien und in Paraguay vor.[1]
Stevia viscidaKunth: Sie kommt in Arizona, Texas, Mexiko und Mittelamerika vor.[3]
Literatur
Guy L. Nesom: Stevia in der Flora of North America, Volume 21, 483: Online. (Abschnitt Beschreibung, Verbreitung und Systematik)
Einzelnachweise
↑ abcdefghijklmnopqrstuvwxyzStevia im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 26. Februar 2018.
↑ Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen. Erweiterte Edition. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018. [1]
↑ abcdefGuy L. Nesom: Stevia Cavanilles. In: Flora of North America, vol. 21. [2].