Die Stelleinheit, auch Stellelement,[1] kurz STE[2] oder StE[3], ist eine in Deutschland verwendete statistische Rechengröße zur Bewertung der Komplexität von Stellwerken.
Jedes theoretisch einzeln stellbare Element am Fahrweg bildet eine Stelleinheit. Beispiele sind einfache Weichen, Hauptsignale und Vorsignale. Es gibt allerdings auch Fahrwegelemente, die aus mehreren Stelleinheiten bestehen. Beispiele hierfür sind Kreuzungsweichen oder aus mehreren Bauteilen zusammengesetzte Lichtsignale. Bei den meisten Stellwerkstechniken besteht ein in etwa linearer Zusammenhang zwischen der Anzahl zu steuernder Stelleinheiten und dem dafür benötigten Bauraum in den Technikräumen des Stellwerks, da für jede Stelleinheit auch ein Stellteil in der Innenanlage benötigt wird. Die Stelleinheit STE dient darum unter anderem bei der Planung von Stellwerken als Rechengröße zur Bemessung des Gebäudes oder der Stromversorgung. Auch gibt es Stellwerkstechniken, bei denen die Anzahl der steuerbaren Stelleinheiten aus technischen oder wirtschaftlichen Gründen begrenzt ist.
↑Ulrich Maschek: ESTW. (PDF; 647 kB) Institut für Eisenbahnwesen und Verkehrssicherung Technische Universität Dresden, S. 5, abgerufen am 14. Januar 2023.
↑Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung Infrastrukturzustands- und -entwicklungsbericht 2013. Deutsche Bahn, 2014, S.101 (bund.de [PDF; 10,2MB; abgerufen am 14. Januar 2023]).
↑Ulrich Maschek: Datenmodell zur Planung von Stellwerken. Braunschweig 2002, S.39 (tu-dresden.de [PDF; 520kB; abgerufen am 14. Januar 2023]).
Jörg Bormet: Anforderungen des Betreibers an den Life-cycle in der Fahrwegsicherungstechnik. In: Signal + Draht. Band99, Nr.1, 2007, ISSN0037-4997, S.6–16.