Steinkreuz Badingen

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Das Steinkreuz Badingen ist ein denkmalgeschütztes Steinkreuz im Ortsteil Badingen der Stadt Bismark (Altmark) in Sachsen-Anhalt. Als „besonderer Stein“ ist es im Bodendenkmalverzeichnis von Sachsen-Anhalt unter der Erfassungsnummer 428310032 verzeichnet.[1]

Allgemeines und Beschreibung

Das gotische Steinkreuz befindet sich an der südwestlichen Ecke der Kirchhofsmauer der Dorfkirche Badingen in der Rosa-Luxemburg-Straße mitten im Ort. Es wurde mit Fuß und Schaft in die Kirchhofsmauer eingemauert. Am Schaft befinden sich mehrere Nasen. Das Kreuz ist insgesamt 76 cm hoch, 60 cm breit, 10 cm dick und besteht aus Sandstein. Zu dem Steinkreuz existieren zwei Sagen. Je nach Sage handelt es sich bei dem Steinkreuz um ein Sühnekreuz oder um ein Weihekreuz, wobei die Deutung als Weihekreuz von der Mehrheit abgelehnt wird.[2][3]

Sagen

Einer Sage nach wurde das Steinkreuz als Sühnekreuz für einen Mord errichtet.[2]

Der Teufel von Badingen

Die Kirchhofsmauer sollte den Teufel davon abhalten, sich Seelen der verstorbenen Badinger zu holen. Jedoch gelang es dem Teufel immer wieder, über die Kirchhofsmauer zu gelangen und Seelen zu stehlen. Als die Badinger dies bemerkten, fanden sie heraus, dass der Teufel immer an derselben Stelle über die Kirchhofsmauer ging. An dieser Stelle hatte der Mauermeister immer wieder bei seiner Arbeit geflucht, so dass sie dort durchlässig war für den Teufel. Um den Teufel daran zu hindern, immer wieder an dieser Stelle auf den Kirchhof einzudringen, ließen sie ein Steinkreuz weihen und mauerten es an der durchlässigen Stelle ein. Seitdem ist es dem Teufel nicht mehr gelungen, eine weitere Seele vom Kirchhof zu stehlen.[4][2]

Literatur

  • W. Zahn: Die Mordkreuze in der Altmark. Hrsg.: Altmärkischer Museumsverein (= Beiträge zur Altmärkischen Landes- und Volkskunde. Heft 2). 1899, S. 45–51.
  • Alfred Pohlmann: Sagen der Altmark. Stendal 1901, S. 106.
  • Lehrer Lehrmann: Altmärkischer Sagenschatz (= Lehrerverband der Altmark [Hrsg.]: Beiträge zur Volks- und Heimatkunde der Altmark. Band 2). Klinkhardt, 1908, ZDB-ID 1198714-5, S. 162, Das Steinkreuz zu Lindstedt (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3Dbub_gb_KS4WAAAAYAAJ~MDZ%3D%0A~SZ%3Dn177~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  • Paul Pflanz: Die Sühnekreuze in der Altmark. Hrsg.: Paul Kupka im Auftrag des Altmärkischen Museumsvereines zu Stendal (= Beiträge zur Geschichte, Landes- und Volkskunde der Altmark. Band VI., Heft 1). 1931, ZDB-ID 212026-4, S. 40–41.
  • Walter Saal: Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Magdeburg. 1987, S. 19.
  • Lothar Mittag: Sagenhafte Steine. 2006, S. 74–75.

Einzelnachweise

  1. Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung. (PDF) 25. Februar 2016, abgerufen am 27. August 2024 (Anfrage der Abgeordneten Olaf Meister und Claudia Dalbert (Bündnis 90/Die Grünen) – Kleine Anfrage KA 6/9061; Drucksache 6/4829 – Antwort durch das Kultusministerium – betrifft: Denkmalverzeichnis des Landes Sachsen-Anhalt – Nachtrag Bodendenkmale).
  2. a b c Meinhard Genz: Steinkreuz Badingen. In: suehnekreuz.de. Abgerufen am 15. August 2024.
  3. Andreas Martin: steinkreuz berkau. In: kreuzstein.eu. 2013, abgerufen am 27. August 2024.
  4. Hanns H. F. Schmidt: Das große Sagenbuch der Altmark. Teil 1 von A wie Abbendorf bis K wie Kläden. dr. ziethen verlag, Oschersleben 1994, ISBN 3-928703-40-4, S. 22.

Koordinaten: 52° 36′ 28,4″ N, 11° 38′ 32,6″ O