St. Vinzenz (Kitzingen)Die Kirche St. Vinzenz im Kitzinger Stadtteil Siedlung ist die Pfarrkirche der katholischen Gemeinde. Sie steht am St.-Vinzenz-Platz, unweit der lutherischen Friedenskirche. Sie wurde als Notkirche von Hans Schädel erbaut. Die Kirche ist heute Teil des Dekanats Kitzingen. GeschichteDie Geschichte der Kirche ist eng mit der des Stadtteils Siedlung verbunden. Bereits in den 1920er-Jahren begann man mit der Erschließung des südlich von Etwashausen gelegenen Gebiets. Zwischen 1922 und 1927 entstanden um den heutigen Texasweg erste Wohnhäuser. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Zahl der Katholiken in dem Stadtteil durch die Geflüchteten aus den ehemals deutschen Ostgebieten stark an. Bereits am 1. Juli 1945 exponierte man den Kaplan der alten St.-Johannes-Kirche in der Kitzinger Altstadt, um den Neubürgern einen geistlichen Anlaufpunkt im neuen Stadtteil zu geben. Am 31. Juli 1946 etablierte der Würzburger Bischof Matthias Ehrenfried eine Kirchenpfründestiftung und förderte damit einen Neubau. Hans Schädel, der Dombaumeister des Bistums, wurde gewonnen, den Neubau zu realisieren. Der Grundstein wurde am 16. Oktober 1949 gesetzt.[1] Die Weihe des neuen Gotteshauses fand am 1. Oktober 1950 durch Bischof Julius Döpfner statt. Die Kirche wurde dem Patrozinium des heiligen Vinzenz von Paul unterstellt. Im folgenden Jahr, 1951, erhob der Bischof die Kirchengemeinde zu einer eigenen Pfarrei. 1971 bis 1972 und 1998 bis 1999 erneuerte man den Innenraum, 1990 den Außenbau der Kirche.[2] Das Gebäude ist vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege als Baudenkmal eingeordnet. ArchitekturDie Kirche präsentiert sich als schlichter Satteldachbau mit angedeutetem Querhaus. Sie ist, anders als viele andere Gotteshäuser, nicht geostet, sondern wurde nach Südwesten ausgerichtet. Im Inneren weist das Gebäude einen ovalen Kirchenraum mit Parabeltonnen auf. Ein dreigeschossiger Glockenturm wurde an die östliche Seite der Vinzenzkirche angebaut. Der Chor besitzt einen kleinen Saal. Überall am Gebäude wurden Reliefs des Kitzinger Künstlers Klaus Rother angebracht. AusstattungGlockenDas Geläut der Vinzenzkirche besteht aus fünf Glocken. Sie wurden allesamt im Jahr 1961 von der Heidelberger Gießerei Schilling geschaffen und verschiedenen Heiligen unterstellt: Die ersten drei sind dem zum Himmel gefahrenen Christus, seiner Mutter Maria und dem Kirchenpatron Vinzenz von Paul geweiht, während die anderen beiden den Patronen der Heimatvertriebenen, Johannes von Nepomuk und Hedwig, gewidmet wurden.
Weitere AusstattungDie Ausstattung des Kircheninneren erfolgte nach und nach. In den 1950er-Jahren schuf Julius Bausenwein aus Würzburg mehrere Reliefs. Den am 1. Oktober 1972 geweihten Altar, den Ambo und ein Vortragekreuz gestaltete der Münsterschwarzacher Adelmar Dölger. 1986 erhielt die Kirche eine Tabernakelstele, geschaffen von Alois Plätzer aus Höchstadt an der Aisch. Bereits 1950 erhielt die Kirche ihren Taufstein, geschaffen von Josef Lehritter aus Würzburg. Die 15 Kreuzwegstationen wurden 1977/1978 von Willi Götz aus Rimbach geschaffen. Von Götz stammen auch die Buntglasfenster. OrgelDie Orgel wurde 1972 von Norbert Krieger aus Retzbach gebaut. Sie verfügt über 21 Register.[4] Die Disposition lautet:[5]
Pfarrer und Priester in St. Vinzenz
Literatur
WeblinksCommons: St. Vinzenz (Kitzingen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
Koordinaten: 49° 43′ 48,3″ N, 10° 10′ 57″ O |