St. Valentin und St. Martin (Gundelshausen, Schweitenkirchen)Die römisch-katholische Filialkirche St. Valentin und St. Martin in Gundelshausen, einem Ortsteil von Schweitenkirchen im oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm, ist ein spätromanischer Backsteinbau aus dem 13./14. Jahrhundert, der weitgehend in seinem Originalzustand erhalten ist. Die Kirche, die an ihrem Außenbau noch romanischen Bauschmuck aufweist, gehört zu den geschützten Baudenkmälern in Bayern.[1] ArchitekturAußenbauDie Kirche ist ein bescheidener Saalbau mit eingezogener, halbrund geschlossener Apsis. Über dem Ostgiebel erhebt sich ein polygonaler Dachreiter, der mit einem Spitzhelm gedeckt ist. Die Ostseite des Langhauses weist auf beiden Seiten zwei schmale, hohe Rundbogenblenden auf. Die ungewöhnlich hohe, von einer Halbkuppel gedeckte Apsis reicht bis zum Giebelansatz des Langhauses. An der Südseite des Langhauses öffnet sich ein schmuckloses, rundbogiges Stufenportal zum Innenraum. Die großen Rundbogenfenster im Langhaus und im Chor wurden in der Zeit des Barock durchgebrochen. InnenraumDas kleine Langhaus weist eine Länge von 7,60 Metern und eine Breite von 5,10 Metern auf, die Mauerstärke beträgt über einen Meter. In den Chor und in das Langhaus sind Flachdecken eingezogen. In etwa vier Meter Höhe sind die nördlichen und südlichen Langhauswände zurückgesetzt, was – wie die darüber durchgebrochenen Lichtschlitze – ein Hinweis darauf sein könnte, dass die Kirche ursprünglich zweigeschossig war und vielleicht ein profanes Obergeschoss besaß. BauschmuckÜber dem Portal ist in der gesamten Länge des Langhauses ein rechteckiges Blendfeld eingeschnitten, das oben von einem Rundbogenfries und darunter von einem, durch kleine Lichtschlitze unterbrochenen Deutschen Band gerahmt wird. Die Bögen der Blendarkaden ruhen auf gestuften Konsolen, die Bogenfelder sind mit ornamentalen und figürlichen Rotmalereien verziert, die bei der Restaurierung in den Jahren 1973 bis 1976 wieder freigelegt und teilweise ergänzt wurden. Auf den Malereien sind Schachbrettmuster, ein Rad, ein Kreuz und andere Leidenswerkzeuge, Löwen und Tiersymbole zu erkennen. Die Apsis wird im unteren Bereich von fünf Blendbögen, die auf Halbsäulen aufliegen und in deren Mitte ein kleines romanisches Fenster erhalten ist, gegliedert. Den oberen Bereich unterteilen zwei Reihen von umlaufenden Deutschen Bändern in drei Felder. Auf den Steinen des Frieses sind Schreckgesichter aufgemalt.
Ausstattung
Literatur
Siehe auchListe frühmittelalterlicher und romanischer Backsteinbauten in Oberbayern WeblinksCommons: St. Valentin und St. Martin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
Koordinaten: 48° 32′ 27,2″ N, 11° 38′ 15,8″ O |