St. Nikolaus (Oberkirch, Füssen)Die katholische Filialkirche St. Nikolaus in Oberkirch, einem Ortsteil von Füssen im bayerischen Landkreis Ostallgäu, ist ein spätgotischer Bau aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts, der im frühen 17. Jahrhundert im Stil des Frühbarock umgestaltet wurde. Die Kirche ist dem heiligen Nikolaus von Myra geweiht. In der Kirche sind wertvolle Ausstattungsstücke aus der Gotik und dem Barock erhalten. Das Gebäude ist ein geschütztes Baudenkmal. GeschichteIn einer Urkunde aus dem Jahr 1420 ist die Kirche erstmals erwähnt. Aus dieser Zeit ist der heutige Kirchenbau weitgehend erhalten. Im Jahr 1617 fand eine Umgestaltung des Innenraums statt, wie die Jahreszahl am Chorbogen belegt. Die Fenster an der ursprünglich fensterlosen Nordseite wurden vermutlich im Zuge dieser Umbauten durchgebrochen. Die Altäre und die Kanzel wurden erst 1665 eingebaut. 1765 wurde der Turm durch ein Oktogon mit Zwiebelhaube erhöht. ArchitekturIm nördlichen Chorwinkel steht der niedrige, quadratische Glockenturm. Der oktogonale Aufbau wird durch Blendfelder gegliedert, in die große, oben und unten abgerundete Klangarkaden eingeschnitten sind. Das einschiffige Langhaus besitzt eine flache Holzdecke. Der fünfseitig geschlossene Chor wird von Spitzbogenfenstern durchbrochen und ist mit einem Kreuzrippengewölbe gedeckt. Den westlichen Abschluss des Langhauses bildet eine Empore, die im 17. Jahrhundert eingebaut wurde. WandmalereienIm Chor sind Reste von Wandmalereien erhalten, die in die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts datiert werden. Eine Wandmalerei am Chorbogen stellt den heiligen Nikolaus dar, den Schutzpatron der Kirche. Das Chorgewölbe ist mit Ranken verziert, auf dem Schlussstein ist der heilige Nikolaus mit den drei goldenen Kugeln dargestellt, an den Wänden sind Weihekreuze aufgemalt. Die gemalten Putten, die das Kruzifix an der nördlichen Langhauswand umgeben und die in Kelchen das Blut aufzufangen scheinen, das aus den Wunden des Gekreuzigten fließt, stammen wahrscheinlich aus dem 17. Jahrhundert. EmporeDie Felder der Emporenbrüstung sind mit Malereien versehen, die in die Mitte des 17. Jahrhunderts datiert werden. Auf ihnen sind die vier Evangelisten, der heilige Joachim, eine Anna selbdritt und die Krönung Mariens dargestellt.
Ausstattung
Literatur
WeblinksCommons: St. Nikolaus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Koordinaten: 47° 34′ 28,3″ N, 10° 37′ 23,7″ O |