St. Maria Königin vom hl. Rosenkranz (Bleckede)

Kirche

St. Maria Königin vom hl. Rosenkranz, auch kurz St. Maria vom Rosenkranz oder St. Maria Königin genannt, ist die römisch-katholische Kirche in Bleckede, einer Stadt im Landkreis Lüneburg in Niedersachsen. Das nach dem Marientitel Königin vom heiligen Rosenkranz benannte Gotteshaus ist die nördlichste Kirche im Dekanat Lüneburg und gehört als Pfarrkirche zum Bistum Hildesheim.

Geschichte

Im Fürstentum Lüneburg, zu dem Bleckede damals gehörte, führte Ernst I. ab 1527 die Reformation ein. Dadurch wurden die Bevölkerung und die Jacobikirche, die bis dahin zum Bistum Verden gehörten, protestantisch. In Bleckede wurde 1534 mit Carsten Eickenrodt erstmals ein evangelischer Geistlicher erwähnt.[1]

Durch die Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel- und Osteuropa 1945–1950 kamen wieder Katholiken in größerer Zahl nach Bleckede. Zunächst fanden katholische Gottesdienste in der evangelischen Jacobikirche durch Geistliche der Pfarrvikarie Lüneburg-Land, ab Ende 1950 durch Geistliche der Pfarrvikarie Dahlenburg statt.[2]

Am 12. Mai 1968 erfolgte die Konsekration der neuerbauten Kirche durch Bischof Heinrich Maria Janssen,[3] als Filialkirche der Kirchengemeinde St. Michael in Dahlenburg.

2002 wurde die Kirche zur Pfarrkirche erhoben, und ihr die Kirchen St. Michael in Dahlenburg und Mariä Himmelfahrt in Neuhaus als Filialkirchen zugeordnet. 2005/06 erfolgte eine Renovierung und Umgestaltung der Kirche durch den Hamburger Architekten Karsten Holst, dabei wurde die Rückwand hinter dem Altar etwas nach außen versetzt. Vom 17. Dezember 2006, dem 3. Adventssonntag, an wurde die Kirche wieder für Gottesdienste genutzt. Die offizielle Wiedereinweihung folgte am 27. Januar 2007.[4] Seit 2016 ist der Pfarrer von St. Marien in Lüneburg offiziell auch Pfarrer der Pfarrei St. Maria Königin vom hl. Rosenkranz.[5]

Architektur und Ausstattung

Die in rund 10 Meter Höhe über dem Meeresspiegel gelegene geostete Kirche steht auf dem Grundstück Auf dem Kamp 5. Sie wurde nach Plänen des Diözesanbauamtes unter der Leitung von Josef Fehlig errichtet, ausgeführt als Beton-Fertigteilkirche mit Turm. In ähnlicher Ausführung entstanden auch die Kirchen Heilig Geist (Markoldendorf) (1967), Maria Königin der Apostel (Coppenbrügge) (1968) und Heilig Kreuz (Isernhagen) (1970/71), die inzwischen profaniert wurden.

Bemerkenswert sind die im Innenraum der Kirche angebrachten 14 großformatigen Holztafeln mit biblischen Motiven, sie wurden 1991/92 vom polnischen Künstler Jaroslav Swart geschaffen.[6] Im Turm hängen zwei Bronzeglocken der renommierten Glockengießerei Otto aus Hemelingen/Bremen. Die Glocken wurde 1969 gegossen; sie haben die Schlagtöne c'' und d'' und die Durchmesser 743 mm und 662 mm.[7][8]

Siehe auch

Literatur

  • Broschüre Herzlich willkommen in der Kirche St. Maria Königin in Bleckede. Bleckede 2008.
  • Willi Stoffers: Bistum Hildesheim heute. Hildesheim 1987, ISBN 3-87065-418-X, S. 156–157.
Commons: St. Maria Königin vom Hl. Rosenkranz (Bleckede) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bleckede, St. Jacobi. Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers, Kirchengemeindelexikon, abgerufen am 17. Januar 2023.
  2. Bischöfliches Generalvikariat Hildesheim (Hrsg.): Katholischer Gottesdienst in der Diözese Hildesheim. Hildesheim 1966, S. 25.
  3. KirchenZeitung – Die Woche im Bistum Hildesheim, Ausgabe 21/2018 vom 27. Mai 2018, S. 11.
  4. Katholische Kirche Bleckede: Kirchenrenovierung bald abgeschlossen. Elbstadt Bleckede, 20. Dezember 2006, abgerufen am 17. Januar 2023.
  5. KirchenZeitung, Ausgabe 22/2016 vom 29. Mai 2016, S. 13.
  6. Die Bibel in Holz geschnitzt. KirchenZeitung, 21. August 2011, abgerufen am 17. Januar 2023.
  7. Gerhard Reinhold: Otto-Glocken. Familien- und Firmengeschichte der Glockengießerdynastie Otto. Selbstverlag, Essen 2019, ISBN 978-3-00-063109-2, S. 588, hier insbes. S. 562.
  8. Gerhard Reinhold: Kirchenglocken – christliches Weltkulturerbe, dargestellt am Beispiel der Glockengießer Otto, Hemelingen/Bremen. Nijmegen/NL 2019, S. 515, urn:nbn:nl:ui:22-2066/204770 (Dissertation an der Radboud Universiteit Nijmegen).

Koordinaten: 53° 17′ 16″ N, 10° 44′ 11,6″ O