St. Laurentius (Wismar)Die katholische Pfarrkirche St. Laurentius ist ein Kirchengebäude in Wismar im Landkreis Nordwestmecklenburg in Mecklenburg-Vorpommern. Den Namen des heiligen Laurentius erhielt sie, weil der römische Märtyrer bis zur Reformation als Stadtpatron von Wismar galt. Geschichte und ArchitekturDie Reformation fand in Wismar zuerst bei den Franziskanern des Grauen Klosters Eingang. In der Folge wurden auch die mittelalterlichen Pfarrkirchen St. Marien, St. Georgen und St. Nikolai sowie die Spitalkirche Zum Heiligen Geist lutherisch, mit dem Tod des Dominikanerpriors im Jahr 1575 zuletzt auch das Schwarze Kloster. Erst in den Jahren 1870 und 1871 wurden für französische Kriegsgefangene wieder katholische Messen in der Stadt gelesen.[1] In der heutigen Biedenstraße wurden zwei Räume angemietet und als Kapelle genutzt. In der Breiten Straße wurde 1878 das Haus Nr. 12 erworben und zur Kapelle umgewandelt. Eine große Zahl der Gläubigen waren polnische Schnitter. Die Erlaubnis zum Bau einer katholischen Kirche am Südostrand der historischen Altstadt wurde 1901 von Großherzog Friedrich Franz IV. erteilt.[2] Die Weihe vollzog am 12. Oktober 1902 der Bischof von Osnabrück Hubertus Voß. St. Laurentius ist die fünfte nachreformatorische katholische Kirche in Mecklenburg und die erste mit einem Turm (37 m hoch). Sie wurde als Hallenkirche aus Backstein im neuromanischen Stil mit Bogenfriesen und Lisenen errichtet. Das Gebäude ist 32 m lang, 14,5 breit und im Mittelschiff 10 m hoch.[3] Im Zweiten Weltkrieg wurde das 1902 eingesetzte Altarfenster zerstört. Der Leiter des Ateliers für Glasmalerei in Weimar, A. Annys gestaltete 1948 drei neue Rundbogenfenster. Sie zeigen Darstellungen der Dreifaltigkeit und weisen auf die Bedeutung der Sakramente hin.[4] 1960 wurde der Innenraum umfassend renoviert.[5] Bei der Renovierung 1988 wurden das Altarfenster freigelegt, die alten Figuren wieder aufgestellt und der Raum neu ausgemalt. Turm und Dach wurden 1990 neu verschiefert. Die Marienkapelle wurde 1979 eingerichtet und von Bischof Heinrich Theissing geweiht. Sie dient als Ort der Stille, ist vergittert und beherbergt eine Marienstatue aus der Zeit um 1450. Weihbischof Norbert Werbs krönte die Marienfigur, die von einem Strahlenkranz eingefasst ist, 1985.[1][6] Ausstattung
Quellen
WeblinksCommons: St. Laurentius – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
Koordinaten: 53° 53′ 17,6″ N, 11° 28′ 13,5″ O |