St. Laurentius (Petershausen)Die katholische Pfarrkirche[1] St. Laurentius in Petershausen im oberbayerischen Landkreis Dachau wurde vermutlich um 1500 im Stil der Gotik errichtet und in der Mitte des 18. Jahrhunderts im Stil des Barock erneuert. Die Kirche, die dem heiligen Laurentius von Rom geweiht ist, gehört zu den geschützten Baudenkmälern in Bayern.[2] GeschichteIm Jahr 1147 werden die Pfarrei und die Pfarrkirche von Petershausen erstmals schriftlich erwähnt. Vermutlich gab es eine romanische Vorgängerkirche, an deren Stelle um 1500 die heutige Kirche errichtet wurde. In der Zeit von 1741 bis 1752 wurde die Kirche barockisiert. Im Jahr 1890 wurde das Langhaus um drei Joche nach Westen verlängert. ArchitekturAußenbauIm nördlichen Chorwinkel steht der sechsgeschossige, mit einem Satteldach gedeckte Glockenturm. Die Geschosse werden durch Blendfelder gegliedert, das Glockengeschoss ist auf allen vier Seiten von Zwillingsarkaden durchbrochen. Der Turm gehört wie der Chor und das untere Mauerwerk des ursprünglichen Schiffs zu den ältesten Teilen der Kirche. In das Vorzeichen an der Westfassade ist das doppeltürige Portal integriert. In die Außenmauern der Kirche sind zahlreiche Grabplatten und Epitaphien eingelassen. InnenraumDas Langhaus, ein in sieben Joche gegliederter Saalbau, wird wie der eingezogene Chor von einer Flachdecke mit bemalter Hohlkehle und umlaufendem Gesims gedeckt. Ein geschweifter Chorbogen öffnet das Langhaus zum dreiseitig geschlossenen Chor, an dessen Südseite im 18. Jahrhundert die doppelstöckige Sakristei angebaut wurde. Den westlichen Abschluss des Langhauses bildet die große Empore aus der Zeit um 1891, die von vier gusseisernen Säulen mit vergoldeten, korinthisch inspirierten Kapitellen getragen wird. Die ganzfigurigen, auf Holz gemalten Apostelbilder an der Emporenbrüstung werden in die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts datiert. In der Mitte ist Jesus im Disput mit den Pharisäern dargestellt. StuckdekorChor und Langhaus sind mit feinem Stuck im Stil des Rokoko überzogen, der teilweise um 1890 ergänzt und erneuert wurde. Wände und Fensterbögen sind mit Rocaillekartuschen verziert, die Deckenbilder sind von Stuckrahmen umgeben. Der Stuck am Chorbogen stammt noch aus der Zeit des Rokoko. In einer Stuckkartusche gerahmt sieht man das Wappen von Michael Hörmann, der von 1734 bis 1763 als Pfarrer in Petershausen wirkte. Der Stuck an der Unterseite der Empore ist eine Nachahmung des Rokokostucks. DeckenmalereienDas Deckenfresko im Chor stammt aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und wurde um 1890 überarbeitet. Es stellt das Martyrium des heiligen Laurentius dar, der über einem Feuer auf einen Rost gebunden wird. Über der Szene schweben Engel, einer hält einen Lorbeerkranz und einen Palmzweig in Händen. Die Deckengemälde im Langhaus wurden 1890 im Zuge der Erweiterung der Kirche von Caspar (auch Kaspar) Lessig und Anton Ranzinger ausgeführt. Das zentrale Deckenbild stellt die Krönung Mariens dar. Auf den kleineren Bildern in Richtung Chor sind die vier Evangelisten mit ihren Symbolen sowie die Apostel Petrus und Paulus dargestellt und in Richtung Empore König David, der auf der Harfe spielt. Über der Empore sieht man die heilige Cäcilia an der Orgel umgeben von den Mariensymbolen geheimnisvolle Rose, Morgenstern, goldenes Haus und Arche Noah.
Ausstattung
Literatur
WeblinksCommons: St. Laurentius – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
Koordinaten: 48° 24′ 25,2″ N, 11° 28′ 13,7″ O |