Das Langhaus wurde gegen Ende des 15. Jahrhunderts im Stil der Spätgotik erneuert. Im frühen 16. Jahrhundert errichtete man den Chor und Ende des 16. Jahrhunderts an der Südseite der Westfassade den 37 Meter hohen Glockenturm.
Architektur
Von der Kirche des 12. Jahrhunderts ist das romanische Westportal erhalten. Das Rundbogenportal wird von schlichten Archivolten gerahmt, die auf schlanken, mit Kapitellen verzierten Säulen aufliegen. Auf den Kapitellen sind stilisierte Blätter, Vögel und eine kniende Person dargestellt.
Das Langhaus ist dreischiffig und in drei Joche gegliedert. An das Langhaus schließt sich ein zweischiffiges Querhaus an, das sich zu einem breiten Chor öffnet. Dieser weist drei Apsiden mit polygonalem Schluss auf.
Renaissancefenster
Offenbarung des Johannes (Fenster 13)
Das Grisaille-Fenster mit Szenen der Apokalypse[1] wurde 1540 eingebaut. Die Motive sind großenteils den Holzschnitten der ApokalypseAlbrecht Dürers entlehnt, die dieser 1498 in seinem „Großen Buch“ mit dem Titel Die heimlich offenbarung iohannis veröffentlichte.
Verschiedene Szenen sind zu sehen: Johannes von Patmos erhält von Jesus, aus dessen Mund ein Schwert hervorkommt, den Auftrag, alles aufzuschreiben (Offb 1,9–20 LU). Gezeigt werden auch die vier apokalyptischen Reiter. Das Ungeheuer mit weit aufgerissenem Schlund am linken unteren Rand symbolisiert die Hölle (Offb 6,1–8 LU). In einer weiteren Szene wird die Öffnung des fünften und sechsten Siegels dargestellt. Engel verteilen aus einer großen Truhe weiße Gewänder, darunter fallen glühende Sterne vom Himmel auf die Erde, auf der wehklagende Menschen verzweifelt Schutz suchen, darunter ein Bischof und ein König (Offb 6,9–17 LU).
Es werden zudem die Versiegelten dargestellt: oben vier Engel; einer hält das Kreuz in Händen, ein anderer ein Schwert. Ein weiterer Engel „versiegelt“ einen Auserwählten, indem er ihm mit dem Finger ein Kreuz auf die Stirn malt (Offb 7,1–8 LU). Eine weitere Szene zeigt das Motiv der sechsten Posaune. Im unteren Bereich sieht man Engel, die mit Schwertern den Menschen die Köpfe abschlagen. Im Vordergrund ist ein Papst an seiner Tiara zu erkennen, im oberen Teil reitet das Heer auf feuerspeienden Pferden (Offb 9,13–21 LU).
Oben sind vier Engel dargestellt, einer hält das Kreuz in Händen, ein anderer ein Schwert. Ein weiterer Engel „versiegelt“ einen Auserwählten, indem er ihm mit dem Finger ein Kreuz auf die Stirn malt.
Die sechste Posaune, reitendes Heer und Racheengel, im unteren Bereich sieht man Engel, die mit Schwertern den Menschen die Köpfe abschlagen. Im Vordergrund ist ein Papst an seiner Tiara zu erkennen, im oberen Teil reitet das Heer auf feuerspeienden Pferden.
Verteilung der weißen Gewänder: In der oberen Szene verteilen Engel aus einer großen Truhe weiße Gewänder, darunter fallen glühende Sterne vom Himmel auf die Erde, auf der wehklagende Menschen verzweifelt Schutz suchen, darunter ein Bischof und ein König.
Apokalyptische Reiter: In dieser Szene sind die vier apokalyptischen Reiter zu sehen. Das Ungeheuer mit weit aufgerissenem Schlund am linken unteren Rand symbolisiert die Hölle.
Die Hure Babylon auf dem scharlachroten Tier: Die Könige und Kaufleute, deren Untergang bevorsteht, stehen noch ergeben dem Tier und der Hure Babylon der folgenden 4. Szene gegenüber. Oben wirft der „starke Engel“ einen Mühlstein ins Meer.
Fesselung des Drachen und das Neue Jerusalem: Die Szene wird von einem Engel beherrscht, der einen großen Schlüssel in der Hand hält und dem Teufel, mit Hörnern und Schuppenpanzer dargestellt, eine schwere Kette um den Hals legt und in ein Loch stößt, aus dem Flammen schlagen. Über der Szene stehen Johannes und ein Engel, der auf das Neue Jerusalem weist.
Christus am Kreuz (Fenster 0): Das zentrale Chorfenster besitzt im Maßwerk Fragmente aus dem 16. Jahrhundert. Auf einer Scheibe ist Christus am Kreuz zu erkennen.[2]
Gottvater und Engel (Fenster 1): Von diesem Fenster sind ebenfalls nur noch Fragmente im Maßwerk erhalten. Auf der oberen Scheibe ist Gottvater dargestellt, auf den unteren Scheiben Engel.[3]
Geburt Christi (Fenster 3): Von diesem Fenster ist nur noch die mittlere Szene mit der Darstellung der Geburt Christi erhalten.[5]
Christi Himmelfahrt (Fenster 4): Die Darstellung der Himmelfahrt Jesu zeigt die Apostel, die nach oben schauen, wo Jesus, von dem nur noch die Füße zu sehen sind, in einer Wolke verschwindet.[6]
Enthauptung Johannes des Täufers (Fenster 5): Von dem Grisaille-Fenster, das Johannes dem Täufer gewidmet ist, sind nur noch die Szenen mit dem Tanz der Salome und der Enthauptung des Johannes erhalten.[7]
Vision des Kaisers Augustus (Fenster 9): Dieses Fenster in Grisaille-Technik ist der Vision des Kaisers Augustus gewidmet, dem die Tiburtinische Sibylle am Himmel eine Frau mit Kind zeigt, das größer sei als er. Augustus, den seine Höflinge als Gott verehren wollen, fällt daraufhin auf die Knie und verehrt das Kind.[8]
Enthauptung von Johannes dem Täufer
Vision des Kaisers Augustus
Szenen aus dem Leben des Apostels Thomas (Fenster 7)[9]
Vor dem Eingang auf der Südseite der Kirche steht ein Friedhofskreuz aus dem 16. Jahrhundert. In den Sockel des Steinkreuzes ist ein Weihwasserbecken gemeißelt.[16]
Literatur
Églises accueillantes. Aube en Champagne. Hrsg. Pastorale du Tourisme et des Loisirs, Troyes o. J.