Das Pfarrdorf liegt gegenüber dem Weiler Hanbach am Nordufer und linkem Talhang des unteren Ehebachs, eines linken und zugleich des größten Zuflusses der Aisch, auf Höhen von ca. 285–395 m ü. NHN. Der Altbach zweigt sich etwas oberhalb ab, er fließt an der Straßenbrücke der Kreisstraße NEA 15 wieder in den Mühlbach. Nordwestlich von Stübach liegt am Hang Dachsranken eine Feriensiedlung, nördlich erhebt sich der Bubenberg, im Nordosten liegt das Waldgebiet Bauernholz.
Der Ortsname Stübach (laut Beck von mittelhochdeutschstubich, ‚Reisig‘)[6] leitet sich vom gleichnamigen Gewässernamen (heute Ehebach bzw. „Große Ehe“ genannt) ab. Das Bestimmungswort des Gewässernamens leitet sich vielleicht vom mittelhochdeutschen Wort „stübbe“ ab, das Baumstumpf bedeutet. Das Grundwortach bezeichnet ein Fließgewässer. Demnach handelte es sich um eine Siedlung, die durch Waldrodung (der dabei abgeholzte Buschwald wird als „Stübich“ bezeichnet[7]) ermöglicht wurde, was für diese Gegend auf eine Gründung zwischen dem 10. und 12. Jahrhundert hinweist.
Die ältesten bekannten (um 1300 einzigen) Besitzer des Dorfes Stübach waren die Ritter von Abenberg, welche als Grundherren (bis 1462[8]) vom Würzburger Bischof, dem ersten bekannten für Stübach zuständigen Landesherrn (als Rechtsnachfolger der deutschen Könige im Reichsgut des Rangaus und Steigerwaldes gemäß den Schenkungen von Otto III. und Heinrich II.) belehnt wurden.[9] Im 14. Jahrhundert hatten dann auch die Herren von Hohenlohe im Ort viele Besitzungen. Zu dieser Zeit wird auch die Bartholomäuskirche erstmals erwähnt. Es gab in Stübach ursprünglich auch zwei (abenbergische) Schlösser, die aber zugrunde gegangen sind (Das Hauptschloss war 1462 zerstört und den Herren von Crailsheim übergeben worden; das andere Schloss der Abenberger am Südende des Dorfes, wozu der „Ungerhof“ als Wirtschaftshof gehörte, wurde 1525 von den Bauern verbrannt[10]). Im Jahr 1528 wurde die Reformation in Stübach durchgeführt. Die im 14. Jahrhundert erbaute Kirche mit dem Patrozinium Johannes wurde jedoch erst 1616 dem Dekanat Neustadt zugewiesen.[11] Stübach wurde von den albrechtschen Fehden (Erster Markgrafenkrieg und Zweiter Markgrafenkrieg), vom Bauernkrieg (1525) und dem Dreißigjährigen Krieg (1618/48) wie auch von Pestepidemien (mit 101 Toten) hart getroffen.[12] Die von 1643 bis 1651 unbesetzte Pfarrei wurde in dieser Zeit seelsorgerisch durch Veit vom Berg (1612–1675) versorgt.[13] Neu belebt wurde Stübach 1656 durch Zuwanderer aus Oberösterreich, die ihre Heimat wegen ihres religiösen Bekenntnisses verlassen mussten. Im alten Friedhof wurde 1685 ein (1882 nochmals erweitertes) Schul- und Mesnerhaus erbaut.[14]
Die kirchenseparatistische Bewegung war zu Beginn des 18. Jahrhunderts mit mehreren Anhängern, die das Risiko der Landesverweisung eingingen, auch in Stübach vertreten, deren Anhänger sich zeitweise der separatistischen Gemeinde von Gutenstetten anschlossen. In Wort und Schrift theologisch aktiv war die auch zuvor in Burgbernheim schon streitbar gewesene Pfarrersfrau Ruckteschel, die als Witwe in Stübach starb, aber kein kirchliches Begräbnis erhielt.[16]
Ein wohl im bundesständischen Krieg von 1553 versteckter Schatz, bestehend aus zwischen 1515 und 1531 geprägten Gold- und Silbermünzen wurde am 26. Juli 1876 bei Bauarbeiten am Haus eines Valentin Schneider gefunden.[24]
Im Jahr 1891 entstand in Stübach die erste Raiffeisenfiliale im Bezirk Neustadt.[25] Ein ehemals (schon im 15. Jahrhundert) vorhandener Weinbau (im Bubenberg, Neuberg und Weidengarten) und auch der spätere Hopfenbau erloschen später wieder.[26]
Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933. 2., unveränderte Auflage. Ph. C. W. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1978, ISBN 3-87707-013-2, S.134–139 und öfter (Erstausgabe: 1950).
Hans Sponholz u. a. (Hrsg.): Landkreis Neustadt an der Aisch. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1972, DNB720137675, S.126–127.
Richard Strobel: Landkreis Neustadt an der Aisch (= Bayerische Kunstdenkmale. Band32). Deutscher Kunstverlag, München 1972, S.167–170.
Weblinks
Commons: Stübach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
↑Christoph Beck: Die Ortsnamen des Aischtales und der Nachbartäler. Ph. C. W. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1983, ISBN 3-87707-041-8, S.16 (Erstausgabe: 1926).
↑Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933, S. 135.
↑Nachdem die Abenberger in der Fehde von 1460/62 auf Seiten ihrer Würzburger Lehensherre gekämpft hatten, wurden sie durch den als Sieger hervorgegangenen Albrecht Achilles aus ihrem Besitz in Stübach, Roßbach und Obersteinbach vertrieben. Sie zogen daraufhin nach Kornhöfstadt.
↑Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933, S. 135 f.
↑Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933, S. 136 f.
↑Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933, S. 137.
↑H. Sponholz (Hrsg.): Landkreis Neustadt an der Aisch, S. 126 f.