Sozialversicherungsanstalt der Selbständigen
Die Sozialversicherungsanstalt der Selbständigen (SVS) ist ein gesetzlicher Sozialversicherungsträger in Österreich. Sie ist für die Kranken-, Unfall- und Pensionsversicherung aller Selbständigen in Österreich verantwortlich. OrganisationDie Sozialversicherungsanstalt der Selbständigen (SVS) ist ein von den Versicherten selbstverwalteter bundesweit tätiger Sozialversicherungsträger. Das bedeutet, dass Vertreter der Versichertengruppen in SVS-Verwaltungskörpern selbst die Verwaltung des Sozialversicherungsträgers innehaben, die Strategie vorgeben und Entscheidungen treffen. Das geschäftsführende Organ der SVS ist der Verwaltungsrat, an dessen Spitze steht der SVS-Obmann. Das Management ist dem Generaldirektor des Hauses anvertraut. Die SVS hat ihren Hauptsitz in Wien. In jedem Bundesland ist eine Landesstelle zur wohnortnahen Versichertenbetreuung eingerichtet. Die Hauptstelle in Wien übernimmt Steuerungs- und Managementaufgaben. Darüber hinaus verfügt die SVS über neun spezialisierte Gesundheitseinrichtungen, die gemeinsam mit privaten Managementpartnern in Public-Private-Partnership-Modellen betrieben werden. AuftragAls Allspartenträger ist die SVS für die Kranken-, Unfall- und Pensionsversicherung aller Selbständigen in Österreich – Gewerbetreibende, Bauern, Neue Selbständige und Freiberufler – verantwortlich. Die gesetzlichen Grundlagen für die Durchführung der versicherungs- und leistungsrechtlichen Bestimmungen der Sozialversicherung für die Selbständigen sind im Gewerblichen Sozialversicherungsgesetz (GSVG), Bauern-Sozialversicherungsgesetz (BSVG) und Freiberuflichen Sozialversicherungsgesetz (FSVG) sowie zum Teil im Allgemeinen Sozialversicherungsgesetz (ASVG), wie beispielsweise die Unfallversicherung der gewerblich Selbständigen, geregelt. Versichertenkreis der SVSNach den Bestimmungen des GSVG (Gewerbliches Sozialversicherungsgesetz)
In der Unfallversicherung sind genannte Personen nach dem ASVG versichert. Nach den Bestimmungen des BSVG (Bauern-Sozialversicherungsgesetz)
Nach den Bestimmungen des FSVG (Freiberuflichen-Sozialversicherungsgesetz)
In der Krankenversicherung nach dem GSVG und BSVG sind darüber hinaus die Bezieher einer SVS-Pension sowie unter bestimmten Voraussetzungen auch Angehörige der Versicherten, wie Ehepartner, Lebensgefährten und Kinder in den Versicherungsschutz miteinbezogen. Insgesamt betreut die SVS damit rund 1,2 Millionen Kunden. Budget/FinanzierungDas jährliche Gebarungsvolumen der SVS beträgt 9,5 Milliarden Euro (2020). Die Leistungsfinanzierung erfolgt überwiegend über Versichertenbeiträge nach dem Umlageverfahren. Dabei fließen die Beitragseinnahmen unmittelbar wieder zurück in Leistungen für Versicherte. Bestimmte Leistungen, wie etwa das Bundespflegegeld, Ausgleichszulagen zur Pension oder das Kinderbetreuungsgeld werden aus allgemeinen Steuermitteln finanziert. Die Finanzmittel verteilen sich zu rund:
GeschichteDie Sozialversicherung der Selbständigen (SVS) entstand im Zuge einer Reform der Sozialversicherungsträger in Österreich. Am 13. Dezember 2018 beschloss der Österreichische Nationalrat die Zusammenführung der bestehenden 21 auf fünf Sozialversicherungsträger. Mit dem Sozialversicherungs-Organisationsgesetz (SV-OG) wurde in Folge ein Reformprozess bis 2020 eingeleitet. Die Sozialversicherung der Selbständigen (SVS) ging per 1. Jänner 2020 aus der ehemaligen Sozialversicherungsanstalt der Bauern (SVB) und der ehemaligen Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft (SVA) als neuer gemeinsamer Sozialversicherungsträger für alle Selbständigen in Österreich hervor.[2][3] Die Sozialversicherung der gewerblichen Wirtschaft entstand ihrerseits aus der Pensionsversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft, die mit dem BGBl 292/1957, Bundesgesetz vom 18. Dezember 1957 über die Pensionsversicherung der in der gewerblichen Wirtschaft selbständig Erwerbstätigen (Gewerbliches Selbständigen-Pensionsversicherungsgesetz – GSPVG.), geschaffen worden war. Im Dezember 2023 bestellte der Verwaltungsrat der SVS Alexander Biach als Nachfolger von Hans Aubauer zum Generaldirektor ab Juli 2024. Als Stellvertreterin wurde Sabine Zaussinger bestätigt, Eva Hilger blieb leitende Ärztin.[4] SVS GesundheitseinrichtungenDie SVS verfügt über neun Gesundheitseinrichtungen, die gemeinsam mit privaten Managementpartnern in Public-Private-Partnership-Modellen betrieben werden. Darunter befinden sich acht stationäre Rehabilitationseinrichtungen und ein ambulantes Gesundheitszentrum in Wien.[5] Die Einrichtungen sind spezialisiert auf Prävention und Rehabilitation bei Erkrankungen aus den Bereichen Orthopädie, Rheumatologie, Neurologie, Herz-Kreislauf, Lunge und Stoffwechsel sowie Onkologie und bieten Gesundheitsvorsorge, Heilverfahren und Anschlussheilverfahren mit individuellen Therapiekonzepten sowie persönlicher Betreuung. Das Gesundheitszentrum für Selbständige in Wien bietet Präventionsangebote, ambulante Rehabilitation, Kurativ- und Begutachtungsleistungen.
svsGOUnter der digitalen Marke „svsGO“ bietet die SVS ihren Versicherten eine Reihe digitaler Self-Services und Interaktionsmöglichkeiten an.[6] Über das svsGO-Webportal sowie eine eigene svsGO-App wird SVS-Versicherten ermöglicht, z. B. Wahlarztrechnungen zur Vergütung oder Verordnungen zur Bewilligung einzureichen, das persönliche Pensionskonto einzusehen sowie Informationen zu Arztleistungen abzurufen.[7] Im Portal stehen zudem sämtliche Online-Formulare für Anträge und Meldungen an die SVS zur Verfügung. WeblinksCommons: Sozialversicherungsanstalt der Selbständigen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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