Souskiou

Souskiou
Σουσκιού
Susuz
Souskiou (Zypern)
Souskiou (Zypern)
Basisdaten
Staat: Zypern Republik Zypern
Bezirk: Paphos
Geographische Koordinaten: 34° 44′ N, 32° 36′ OKoordinaten: 34° 44′ N, 32° 36′ O
Höhe ü. d. M.: 150 m
Fläche: 16,1848 km²
Einwohner: 8 (2021[1])
Bevölkerungs­dichte: 0 Einwohner je km²
LAU-1-Code: CY-05
Postleitzahl: 8506[2]
Dorf Souskiou
Dorf Souskiou
Dorf Souskiou

Souskiou (griechisch Σουσκιού, türkisch Susuz) ist eine Gemeinde im Bezirk Paphos in der Republik Zypern.[3] Bei der Volkszählung im Jahr 2021 hatte sie 8 Einwohner.[1]

Name

Der ursprüngliche griechische Name des Dorfes ist unbekannt. Während der fränkischen Zeit wurde es in Soussou (griechisch Σουσσού) umbenannt, und später änderten die Türken es in Souskiogiou (griechisch Σούσκιογιου) oder Souskioi (griechisch Σούσκιοϊ), woher der heutige Name Souskiou stammt.[4] Seit der osmanischen Zeit verwenden die Zyperntürken den alternativen Namen Susuz, was „ohne Wasser“ bedeutet.[5]

Lage und Umgebung

Lage im Bezirk Paphos

Souskiou liegt im Nordwesten der Mittelmeerinsel Zypern auf einer Höhe von etwa 150 Metern,[6] etwa 26 Kilometer südöstlich von Paphos, 60 Kilometer nordwestlich von Limassol und 143 Kilometer südwestlich von Nikosia.[7] Das 16,1848 Quadratkilometer[8] große Dorf grenzt im Norden an Choletria und Mamonia, im Osten an Fasoula und Pano Archimandrita, im Süden an Kouklia und im Westen an Nikoklia und Finikas.[9][10] Das Dorf kann über die Straße F616 erreicht werden.[11][12]

Die Straße F616 im westlichen Gemeindegebiet von Souskiou

Die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge beträgt rund 450 Millimeter. Geologisch betrachtet befinden sich rund um das Diarizos-Flussbett die jüngsten Schwemmlandablagerungen des Holozäns, während das restliche Gemeindegebiet von den Ablagerungen der Pachnas-Formation (Kreide, Mergel und Sandsteine), den Tonen der Monis-Formation, den Ablagerungen der Lefkara-Formation (Kreide, Mergel und Keratolithe), den Serpentiniten und den Ablagerungen der Mamonia-Formation dominiert wird. Auf diesen Gesteinen entstanden Schwemmböden, Kalkböden, Terra rossa und Böden der Mamonia-Formation.[4]

Geschichte

Eine wichtige archäologische Stätte in der Gegend von Souskiou reicht bis in die älteste prähistorische Zeit zurück. In der Antike gehörte das Gebiet von Souskiou zum Königreich Paphos. Souskiou existierte auch im Mittelalter. Louis de Mas Latrie zählt es als Sussu zu den Besitztümern des Königs während der Frankenzeit.[13] Nach der Eroberung Zyperns durch die Osmanen 1570/71 wurde Souskiou von den osmanischen Behörden beschlagnahmt.[4]

Bevölkerungsentwicklung

Alle Zyperngriechen von Souskiou wurden in den Notjahren der 1950er Jahre vertrieben. Während des interkommunalen Konflikts von 1963–64 wurde Souskiou zu einer wichtigen Hochburg zyperntürkischer Kämpfer und diente auch als Aufnahmezentrum für einige vertriebene Zyperntürken aus Kidasi. Am 21. Juli 1974, zu Beginn der Türkischen Invasion Zyperns, wurde Souskiou evakuiert. Einige der Kämpfer und deren Familien suchten Zuflucht in Stavrokonnou und blieben dort, bis es im September 1975 evakuiert wurde. Einige Zyperntürken flohen auch heimlich über die Berge in das britische Stützpunktgebiet Akrotiri und wurden schließlich im Januar 1975 über die Türkei nach Nordzypern gebracht.[5]

Die folgende Tabelle zeigt die Bevölkerung des Dorfes, wie sie in den in Zypern durchgeführten Volkszählungen erfasst wurde.

Jahr 1881 1891 1901 1911 1921 1931 1946 1960 1976 1982 1992 2001 2011 2021
Einwohner 200[14] 276[15] 312[16] 384[17] 446[18] 425[19] 462[20] 344[21] 0[22] 0[23] 0[24] 2[25] 10[26] 8[1]
Commons: Souskiou – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Population Enumerated by Sex, Age, District and Municipality/Community 1.10.2021. Statistischer Dienst der Republik Zypern (CYSTAT), abgerufen am 14. September 2024 (englisch).
  2. Postleitzahlensuche. In: cyp.postcodequery.com. Abgerufen am 14. Dezember 2023 (englisch).
  3. Geo Codes 2015 – Gemeinden auf Zypern. In: mof.gov.cy. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. August 2018; abgerufen am 14. Dezember 2023.
  4. a b c Souskiou. In: Polignosi – Große zypriotische Enzyklopädie. Abgerufen am 14. Dezember 2023.
  5. a b Souskiou. In: Prio. Abgerufen am 15. Dezember 2023.
  6. Liste der berechtigten Gemeinden in benachteiligten Gebieten. (PDF) In: capo.gov.cy. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. April 2018; abgerufen am 14. Dezember 2023.
  7. Souskiou. In: terrabook. Abgerufen am 14. Dezember 2023 (englisch).
  8. Klassifizierung für den Urbanisierungsgrad in Zypern. In: mof.gov.cy. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. Januar 2018; abgerufen am 14. Dezember 2023.
  9. Karte von Zypern und dessen Bevölkerungsgruppen. In: kypros-cyprus.com. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. Februar 2012; abgerufen am 14. Dezember 2023.
  10. Karte der Gemeindegrenzen der Republik Zypern. In: data.gov.cy. Ministerium für Bauen und Wohnen, 29. Dezember 2017, abgerufen am 14. Dezember 2023.
  11. Besucherkarte. (PDF) In: geoportal.gov.cy. Abgerufen am 14. Dezember 2023 (griechisch).
  12. Nebenstraßennetz – Topografische Karte. In: data.gov.cy. Abteilung für Kataster und Landvermessung, abgerufen am 14. Dezember 2023 (griechisch).
  13. Louis de Mas Latrie: Histoire de l’île de Chypre sous le règne des princes de la maison de Lusignan, 1852–1861. Band 3. Impr. impériale, Paris, S. 507 (französisch, bnf.fr [abgerufen am 15. Dezember 2023]).
  14. Einwohnerzahl 1881. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 14. Dezember 2023 (griechisch).
  15. Einwohnerzahl 1891. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 14. Dezember 2023 (griechisch).
  16. Einwohnerzahl 1901. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 14. Dezember 2023 (griechisch).
  17. Einwohnerzahl 1911. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 14. Dezember 2023 (griechisch).
  18. Einwohnerzahl 1921. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 14. Dezember 2023 (griechisch).
  19. Einwohnerzahl 1931. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 14. Dezember 2023 (griechisch).
  20. Einwohnerzahl 1946. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 14. Dezember 2023 (griechisch).
  21. Einwohnerzahl 1960. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 14. Dezember 2023 (griechisch).
  22. Einwohnerzahl 1976. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 14. Dezember 2023 (griechisch).
  23. Einwohnerzahl 1982. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 14. Dezember 2023 (griechisch).
  24. Einwohnerzahl 1992. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 14. Dezember 2023 (griechisch).
  25. Einwohnerzahl 2001. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 14. Dezember 2023 (griechisch).
  26. Statistical Service. cystat.gov.cy, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. Juni 2018; abgerufen am 14. Dezember 2023. (Download)