Skapte HyleSkapte Hyle (auch Skaptehyle, altgriechisch Σκαπτὴ Ὕλη oder Σκαπτηςύλη, lateinisch Scaptensula) galt in der Antike mit seinen Gold- und Silberbergwerken als Synonym für den Edelmetallreichtum der südlichen Griechischen Rhodopen im Bereich der Thasischen Peraia. Es handelt sich um die Bezeichnung eines Ortes, eines Bergwerks oder eines Bergbaureviers. Antike QuellenHerodot beschreibt Skapte Hyle als die Gold- und Silberbergwerke im großen und hohen Pangaion-Gebirge.[1] Zum Ende des 6. und zu Beginn des 5. Jahrhunderts v. Chr. sollen die höchsten Erträge aus den Bergwerken der Thasischen Peraia erzielt worden sein.[2] Die Jahresförderung betrug 80 Talente, was einem Äquivalent von 160 kg Feingold entsprach.[3] Dazu kam ein etwas geringeres Ausbringen der Bergwerke auf der Insel Thasos. Die Entdeckung der Goldbergwerke im Nordosten Thasos, unter der Akropolis von Limena sowie im Osten in der Gegend von Kinyra bestätigte Herodots Aussage. In zahlreichen weiteren griechischen Schriftquellen wird auf den Edelmetallreichtum des Pangaion-Gebirges oder die Bergwerke von Skapte Hyle verwiesen:
Die Bergwerke wurden auch von Römern und Byzantinern erwähnt:
Als früher Reisender bezieht sich Pierre Belon im Jahr 1553[17] sowie türkische Quellen des späten 17. Jahrhunderts auf Skapte Hyle im Gebirgszug des Pangaion, im 19. Jahrhundert dann auch Georges Perrot[18]. Die Einschätzung Perrots wurde schließlich auch von anderen Autoren übernommen. In den Jahren 1976 und 1980 gelangten Heinz Josef Unger und Ewald Schütz aufgrund ihrer Untersuchungen zu der Annahme, dass das legendäre Skapte Hyle im mittleren Süden (Moustheni), im Hochgebirge (Mati und Koutra) und/oder im Nordosten (Palaiochori) des Pangaion gelegen haben könnte.[19] Trotz der gewonnenen Erkenntnisse schloss die Ephoria Kavala noch 1990 mit großer Wahrscheinlichkeit aus, dass Skapte Hyle im Pangaion-Gebirge gefunden wird. Die Suche sollte noch in den nördlichen Bereich des westlichen Pangaions, in das Hinterland von Galypsos, ausgedehnt werden.[20] Nach jüngeren Untersuchungen äußerten M. Vavelidis, G. Gialoglou, B. Melfos und G. Wagner im Jahre 1996 die Vermutung, dass es sich bei dem Berg- und Hüttenrevier von Palaia Kavala in den Lekani-Bergen mit den Standorten Zygos, Kastanies, Kryoneri, Giolia, Goritza, Makrovouni, Mandra Kari, Tria Karagatsia und Pistirma / Chalkeroin um Skapte Hyle gehandelt haben könnte.[21] Die École française d’Athènes vermutet das Gold von Skapte Hyle gleichfalls nordöstlich von Kavala, in den Lekani-Bergen.[22] WeblinksCommons: Thasische Peraia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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