Sizilianische Novellen (ital. Vita dei campi) ist eine Novellensammlung des italienischen Schriftstellers Giovanni Verga, die 1880 erstmals in Buchform veröffentlicht wurde.
Der aus wohlhabender Familie stammende Giovanni Verga (1840–1922) gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des Verismus in Italien. Er ist in Sizilien geboren und aufgewachsen und übersiedelte 1872 nach Mailand, wo er auch die Sizilianischen Novellen schrieb. Sie erschienen zuerst in Zeitschriften und 1880 unter dem Titel Vita dei campi gesammelt in Buchform.
Nahezu zeitgleich entstand der themenverwandte Roman Die Malavoglia, begonnen 1878 und erschienen 1881. Im darauf folgenden zweiten Novellenband Auf den Straßen (Per le vie, 1883) vollzog Verga einen Schauplatzwechsel nach Mailand.[1]
Inhalt
In acht Novellen schildert Verga mit „fast trostlosem Pessimismus“:[2][3] das Leben der einfachen Leute seiner Heimat: Die gefahrvolle Arbeit der Fischer, deren Haut härter ist „als das Brot, das sie essen, wenn sie welches zu essen haben“,[4] die Einsamkeit eines Hirtenjungen, „einer von denen, die nirgends hingehören“,[5] Morde aus Eifersucht und die Quälereien „ohne Grund und ohne Erbarmen“ in einem sizilianischen Steinbruch.[6]
Träumerei (Fantasticheria) erstmals erschienen 1879
Der Hirte Jeli (Jeli il pastore), erstmals erschienen im Februar 1880
Der Rotfuchs (Rosso Malpelo), 1878
Dörfliche Ehre (Cavalleria rusticana), März 1880
Die Wölfin (La Lupa), Februar 1880
Gramignas Geliebte (L'Amante di Gramigna), Februar 1880
Krieg der Heiligen (Guerra di Santi), Mai 1880
Wackeltopf (Pentolaccia), Juli 1880
Rezeption
Eine Bühnenfassung der Novelle Cavalleria rusticana wurde 1884 mit Eleonora Duse in der Rolle der Santa in Turin uraufgeführt.[7]
Der französische Romancier und NaturalistÉmile Zola lernte Giovanni Verga 1894 in Rom kennen und meinte danach: „Ich habe gehört, daß er ein sehr bedeutender Schriftsteller ist [...] Aber er hat keine sehr klaren Theorien.“[8]
Ausgaben
Giovanni Verga: Sizilianische Novellen. Reclam-Verlag, Stuttgart 1992, ISBN 3-15-002014-X.
Weblinks
[1] bietet eine kurze Zusammenfassung der Handlung in Die Malavoglia
↑Rene König formuliert im Nachwort zum Roman Die Malavoglia mit Bezug auf das Ende: „fast trostloser Pessimismus, der einem [...] den Atem verschlägt, daß man es fast nicht mehr ertragen zu können vermeint.“