Simon SchafferSimon Schaffer (* 1. Januar 1955 in Southampton) ist ein britischer Wissenschaftshistoriker. Er unterrichtet Geschichte der Naturwissenschaften (history of science) und Philosophie der Naturwissenschaften am Department of History and Philosophy of Science der Universität Cambridge. Leben und WerkSchaffer wurde in Southampton geboren, lebte jedoch als Kind mit seinen Eltern einige Jahre in Australien. Nach dem Besuch der Varndean Grammar School for Boys (heute Varndean College) in Brighton studierte er am Trinity College und mit einem Kennedy-Stipendium in Harvard. Er lehrte zunächst am Imperial College London und der University of California, Los Angeles (UCLA), bevor er als Hochschullehrer an die Universität Cambridge wechselte. Seit 1985 ist er Fellow am Darwin College. Schaffer war zeitweilig Mitherausgeber von The British Journal for the History of Science.[1] Neben Forschung und Lehre in Cambridge betätigt er sich als Moderator von Wissenschaftssendungen, z. B. 2004 auf BBC Four in der vierteiligen Dokumentation Light Fantastic über die wissenschaftliche Erforschung des Lichts.[2] Zusammen mit Steven Shapin verfasste Schaffer das 1985 erschienene Werk Leviathan and the Air-Pump: Hobbes, Boyle, and the Experimental Life, für das die beiden Wissenschaftshistoriker 2005 mit dem Erasmuspreis ausgezeichnet wurden. Schaffer und Shapin zeichnen darin die Auseinandersetzung zwischen Thomas Hobbes und Robert Boyle um ihre wissenschaftliche Methodologie sowie das Verhältnis von Staatsgewalt und Wissenschaft nach. Die beiden Historiker vertreten die Position, dass Boyle seine wissenschaftliche Position zur Luftpumpe mit Hilfe der Royal Society durchsetzte. Deshalb wurden Schaffer und Shapin dem Strong Programme der Wissenschaftssoziologie zugeordnet, das die Produktion „harter“ naturwissenschaftlicher Erkenntnis als soziale Konstruktion wahrnimmt und entsprechend untersucht. In der auf die Veröffentlichung von Leviathan and the Air-Pump folgenden wissenschaftlichen Kontroverse wurden folgende Kritikpunkte formuliert:
Für 2013 wurde Schaffer die George-Sarton-Medaille der History of Science Society (HSS) zugesprochen, für 2017 der Paul-Bunge-Preis der Gesellschaft Deutscher Chemiker. 2018 erhielt er den Dan-David-Preis. 2012 wurde er zum Mitglied der British Academy gewählt.[7] Veröffentlichungen (Auswahl)
In deutscher Sprache:
Einzelnachweise
WeblinksCommons: Simon Schaffer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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