Imam ist die Tochter einer litauischen Sprachwissenschaftlerin und eines aus Syrien stammenden Journalisten und Juristen. Sie kam im heutigen Litauen zur Welt und lebte zunächst in der Stadt Klaipėda. Ihre Eltern zogen mit ihr in die Tschechoslowakei nach Prag. Dort kam allerdings ihr Vater wegen seiner politischen Haltung unter Druck. Als Silvana Imam vier Jahre alt war, flohen ihre Eltern mit ihr in die nordschwedische Stadt Kiruna. Später ging die Familie nach Stockholm, wo sie sich im Vorort Jakobsberg niederließ.[2][3][1] Imam arbeitete eine Zeit lang in New York City als Model, bevor sie nach Schweden zurückkehrte. Mit dem Plan, Lehrerin zu werden, schloss sie im Jahr 2012 an der Universität Stockholm ein Englisch- und Psychologiestudium ab.[1][4]
2013–2017: Debütalbum und Dokumentarfilm
Im Mai 2013 gab Imam ihr Debütalbum Rekviem im Plattenlabel Playground Music heraus.[5] Ihre EP Jag dör för dig kam im Jahr 2015 heraus. Bei der 2016er-Ausgabe des Musikpreises Grammis gewann sie in der Kategorie „Künstler des Jahres“.[6] Im Jahr 2016 wurde ihr zweites Album veröffentlicht, das von Kritikern überwiegend positive Rezensionen erhielt.[7] Das Werk mit dem Titel Naturkraft war unter anderem in Zusammenarbeit mit ihrer Lebensgefährtin, der Sängerin Beatrice Eli, entstanden.[8] Imams Vater hatte zunächst Probleme mit ihrem Coming-out, später änderte er jedoch seine Meinung und trat fortan auch mit seiner Tochter auf.[9]
In den Jahren von 2014 bis 2016 wurde sie von einem Filmteam begleitet. Aus dem Filmmaterial entstand die Dokumentation Silvana, deren Veröffentlichung im Jahr 2017 erfolgte.[10] Ab August 2018 wurde sie auch in deutschen Kinos gezeigt.[11] Der Film gewann in der Kategorie „Bester Dokumentarfilm“ beim Filmpreis Guldbagge.[12]
Seit 2018
Ihr Album Helig Moder veröffentlichte sie im Februar 2019 im eigenen Plattenlabel, nachdem es zuvor zu einem Streit mit ihrem Management gekommen war.[8] Im Juli 2019 war sie die erste Künstlerin in 34 Jahren, die die Hauptbühne beim dänischen Roskilde-Festival eröffnete.[13] Im selben Jahr eröffnete sie auch das norwegische Øyafestivalen.[14] Im Herbst 2020 nahm sie an der Fernsehshow Så mycket bättre teil. Dort sang sie unter anderem mit verändertem Text ein Cover des Lieds Tror du att han bryr sig, das im Original von Benjamin Ingrosso und Felix Sandman gesungen worden war. Ihre Version des Songs wurde in den schwedischen Musikcharts gelistet.[15]
Im Jahr 2021 schrieb sie mit Känslan das offizielle schwedische Lied für die Fußball-Europameisterschaft 2021.[16] Im selben Jahr war sie zudem für das offizielle schwedische Lied für die Olympischen Sommerspiele zuständig. Gemeinsam mit der Sängerin Lune sang sie Vinner med hjärtat ein.[17]
Imam ist bekannt für ihre politischen Texte und Auftritte. In ihren Werken kritisiert sie unter anderem patriarchische Strukturen und Homophobie in der Gesellschaft. Des Weiteren thematisiert Rassismus, so etwa in ihrem Lied I Min Zon. In diesem rappt sie: „15 Millionen Menschen in der Welt heißen Mohamed, aber welchen Namen wollen sie auf dem Lebenslauf sehen?“[2] Bei ihren Auftritten sprach sie sich wiederholt gegen die Partei Sverigedemokraterna aus.[20]
↑Alexandra Jonsson: Intervju – Silvana Imam. In: Kingsizemag. 20. Mai 2013, abgerufen am 3. März 2020 (schwedisch).
↑ ab2016. In: grammis.se. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. Februar 2020; abgerufen am 16. Februar 2022 (schwedisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/grammis.se
↑Nadine Lange: "Let's go lesbos!" In: Der Tagesspiegel. 22. August 2018, abgerufen am 3. März 2020.
↑Sasha Marianna Salzmann: Silvana Imam: Du bist ein Star! Du bist ein Star! In: Die Zeit. 3. Dezember 2018, ISSN0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 3. März 2020]).
↑2015. In: grammis.se. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. Januar 2021; abgerufen am 16. Februar 2022 (schwedisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/grammis.se
↑2017. In: grammis.se. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Oktober 2020; abgerufen am 16. Februar 2022 (schwedisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/grammis.se