SigabaDie Sigaba (Eigenschreibweise: SIGABA; von deutscher Seite auch als AM-2 für „Amerikanische Maschine Nr. 2“ bezeichnet) ist eine Rotor-Schlüsselmaschine, die im Zweiten Weltkrieg im Nachrichtenverkehr des US-amerikanischen Militärs verwendet wurde. Die Sigaba, auch kurz ECM (für Electric Cipher Machine, deutsch: „Elektrische Schlüsselmaschine“) oder genauer ECM Mark II genannt, wurde von der US-Armee auch als Converter M-134-C und von der US-Marine als CSP-889 sowie – in modifizierter Form – als CSP-2900 bezeichnet. Anders als die auf ähnlichen Prinzipien basierende deutsche Schlüsselmaschine Enigma konnte die Sigaba während des Zweiten Weltkriegs nie „geknackt“ werden.[1] GeschichteDie Schlüsselmaschine Sigaba basiert auf Prinzipien der Verwendung von Rotoren (Walzen) zum Zwecke der Verschlüsselung von Texten, wie sie im Jahre 1917 der Amerikaner Edward Hugh Hebern (1869–1952) erfand und zum Patent anmeldete.[2] Diese Prinzipien wurden unter Leitung des amerikanischen Kryptologen William Frederick Friedman insbesondere in Hinsicht auf eine unregelmäßige Fortschaltung der Rotoren verfeinert und somit kryptographisch wesentlich verstärkt. Sein Mitarbeiter Frank Rowlett hatte die Idee, zur unregelmäßigen Fortschaltung der Chiffrierwalzen weitere Walzen einzusetzen. So entstanden in kurzer Folge als Vorläuferinnen im Jahr 1933 die M-134, dann die M-134-A, genannt SIGMYC, und schließlich im Jahr 1936 die M-134-C Sigaba. FunktionÄhnlich wie die deutsche Schlüsselmaschine Enigma benutzt auch die Sigaba mehrere Walzen, mit denen die Buchstaben des zu verschlüsselnden Klartextes mehrfach permutiert werden und schließlich den Geheimtext ergeben. Anders als die Enigma, die nur drei oder höchstens vier Walzen verwendete, kamen bei der Sigaba insgesamt fünfzehn Walzen zum Einsatz. Ferner vermied die Sigaba eine kryptographische Hauptschwäche der Enigma, nämlich die Umkehrwalze. Zur wahlweisen Einstellung der Betriebsart Verschlüsselung oder Entschlüsselung dient ein Umschaltknopf, der sich rechts neben den Walzen befindet. Die fünfzehn Walzen der Sigaba teilen sich auf in drei Walzensätze zu jeweils fünf drehbar angeordneten Walzen. Nur ein Walzensatz, die cipher rotor bank (deutsch: „Chiffrierwalzensatz“), bestehend aus den fünf Chiffrierwalzen, bewirkt die eigentliche Verschlüsselung des Textes, während die anderen beiden Walzensätze, die control rotor bank (deutsch: „Steuerwalzensatz“) und die index rotor bank (deutsch: „Indexwalzensatz“) nur zur Steuerung und Erzeugung einer möglichst unregelmäßigen Fortschaltung der Chiffrierwalzen dienen.
Aufgrund der unregelmäßigen Walzenfortschaltung sowie der weder involutorischen noch fixpunktfreien Permutationen, die der Walzensatz bewirkt, ist die Sigaba kryptographisch deutlich stärker als die deutsche Schlüsselmaschine Enigma und konnte im Gegensatz zu dieser niemals gebrochen werden. Mithilfe eines Adapters, genannt CSP 1600, der den üblichen Walzensatz durch einen speziellen ersetzte, konnte die Sigaba in eine Combined Cipher Machine umgewandelt werden, die für den geheimen Nachrichtenaustausch mit den britischen Alliierten eingesetzt wurde. Literatur
WeblinksCommons: Sigaba – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
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