Siegrid WestphalSiegrid Westphal (* 21. April 1963 in Celle) ist eine deutsche Historikerin und seit 2004 Professorin für die Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Osnabrück. Ihre Forschung verbindet Geschlechter- mit Institutionengeschichte. LebenSiegrid Westphal studierte von 1982 bis 1989 Evangelische Theologie, Neuere Geschichte, Mittelalterliche Geschichte und Kunstgeschichte an der Universität Mainz und der Universität der Bundeswehr München, wo sie 1992 promoviert wurde. Von 1991 bis 1994 war sie wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für internationale Politik der Universität der Bundeswehr Hamburg. Anschließend war sie am Historischen Institut der Universität Jena tätig, erreichte dort 2001 die Habilitation und wurde zur Oberassistentin ernannt. Im Wintersemester 2003/2004 vertrat Westphal die Professur für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Hamburg. 2004 wurde sie zur Professorin für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Osnabrück berufen.[1] Von 2005 bis 2008, von 2010 bis 2012 und von 2015 bis 2021 war sie Direktorin des dortigen Forschungszentrums IKFN (Institut für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit).[2] Sie ist Mitglied der Vereinigung für Verfassungsgeschichte. Siegrid Westphals Forschung verzahnt die Geschlechtergeschichte der Frühen Neuzeit mit der Untersuchung der politischen und juristischen Institutionen des Heiligen Römischen Reiches und seiner regionalen Besonderheiten. Außerdem beschäftigt sie sich mit der kulturhistorischen Friedensforschung.[3] Zusammen mit Hans Schulte-Nölke leitete Westphal 2021/22 das Forschungsprojekt zur wissenschaftlichen Untersuchung von Fällen des sexuellen Missbrauchs in der römisch-katholischen Diözese Osnabrück seit 1945 bis heute, das von der Diözese bei der Universität Osnabrück in Auftrag gegeben wurde, um eine unabhängige Aufarbeitung zu gewährleisten.[4] Die im September 2022 veröffentlichten Zwischenergebnisse der Studie belasteten unter anderem den Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode schwer, was im Ergebnis zu dessen Amtsverzicht im März 2023 führte.[5] Werke (Auswahl)
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Einzelnachweise
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