Die Ordnung der Seenadelartigen (Syngnathiformes) vereint Fische, die sich in ihrem Körperbau stark von anderen Fischgruppen unterscheiden. Sie leben weltweit, vor allem küstennah in der Nähe des Meeresbodens, in Fels- und Korallenriffen und Algen- und Seegraswiesen. Es gibt jedoch auch pelagische Arten und unter den Seenadeln auch Süßwasserfische. Zu den Seenadelartigen gehören als bekannteste Tiere die Seepferdchen.
Seenadelartige haben meistens einen schlanken Körper, oft mit Knochenplatten in der Haut. Vielen Arten fehlen die Bauchflossen oder die Rippen. Die drei bis sechs vorn liegenden Wirbel sind bei vielen Arten verlängert. Die meisten Arten, bis auf die Meerbarben, die Flughähne und die Gattung der Stumpfkopf-Seenadeln (Bulbonaricus), haben eine zugespitzte Schnauze, die Mehrzahl sogar eine röhrenförmige Pipettenschnauze, um die Nahrung einzusaugen, sind zahnlos oder haben nur sehr kleine Zähne. Einziger Knochen rund um die Augenhöhle ist in den meisten Fällen das Tränenbein (Os lacrimale), die übrigen Knochen der Orbita fehlen normalerweise.
Innere Systematik
Nelson teilt die Ordnung in sieben rezente Familien mit über 60 Gattungen und über 260 Arten. In der neuesten Revision der Knochenfischsystematik stellen Ricardo Betancur-R. und Kollegen auch die Flughähne (Dactylopteridae) und die Leierfischartigen (Callionymoidei) mit den Familien Leierfische (Callionymidae) und Drachenleierfische (Draconettidae), sowie die Meerbarben (Mullidae) in die Ordnung der Seenadelartigen. Diese Zuordnungen gründen sich auf DNA-Vergleichen und werden noch nicht bzw. kaum durch morphologische Gemeinsamkeiten gestützt.[1]
Thomas J. Near und Kollegen bestätigen die Stellung der Dactylopteridae und Callionymoidei innerhalb der Syngnathiformes, ordnen Syngnathiformes und Mullidae in derselben Klade zu, aber als Schwestergruppen.[2] Für Song und Mitarbeiter sind die Meerbarben Teil der Syngnathiformes.[3]
Somit können die folgenden Taxa den Seenadelartigen zugeordnet werden:[4]
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Ha Yeun Song Kohji Mabuchi, Takashi P. Satoh, Jon A. Moore, Yusuke Yamanoue, Masaki Miya, Mutsumi Nishida: Mitogenomic circumscription of a novel percomorph fish clade mainly comprising “Syngnathoidei” (Teleostei). In: Gene. Band542, Nr.2, 1. Juni 2014, ISSN0378-1119, S.146–155, doi:10.1016/j.gene.2014.03.040.
↑ abc
Giorgio Carnevale, William White, John Pogonoski, Carole C. Baldwin, Guillermo Ortí, Dahiana Arcila, Ricardo R. Betancur: Phylogenomics and Historical Biogeography of Seahorses, Dragonets, Goatfishes, and Allies (Teleostei: Syngnatharia): Assessing Factors Driving Uncertainty in Biogeographic Inferences. In: Systematic Biology. 23. April 2021, ISSN1063-5157, doi:10.1093/sysbio/syab028.
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Sarah J. Longo, Brant C. Faircloth, Axel Meyer, Mark W. Westneat, P. C. Wainwright: Phylogenomic analysis of a rapid radiation of misfit fishes (Syngnathiformes) using ultraconserved elements. In: Molecular Phylogenetics and Evolution. Band113, Mai 2017, ISSN1055-7903, S.33–48, doi:10.1016/j.ympev.2017.05.002.