Nach einer ausgedehnten Wanderschaft, die ihn u. a. in den Harz, nach Leipzig, Dresden, Berlin und Potsdam führte, machte er in Dresden die Bekanntschaft mit Adrian Zingg. Die erste größere Bekanntheit erlangte er 1788 auf der Berliner Akademieausstellung durch seine Veduten von Potsdam. Im Jahre 1788 erfolgte durch den Minister Friedrich Anton von Heynitz die Ernennung zum außerordentlichen Mitglied der Akademie der Künste in Berlin.[1] Auf Wunsch der Akademie reiste Reinhardt ab 1789 nach Schlesien ins Riesengebirge. Günther Grundmann hat Reinhardt daher als „ersten Maler des Riesengebirges“ bezeichnet. Spätere Maler des Riesengebirges waren Christoph Nathe (1753–1806), Anton Balzer (1771–1807) und Caspar David Friedrich (1774–1840). Auf den Berliner Akademie-Ausstellungen war Reinhardt von 1787 bis 1824 regelmäßig beteiligt und hat dort insgesamt 67 Bilder gezeigt.[2]
Im Jahre 1791 heiratete er die aus Hirschberg stammende Johanna Margarethe Brückner (1752–1811). Sein Sohn Carl Heinrich Otto wurde 1793 geboren, verstarb aber schon im gleichen Jahr. Reinhardt verbrachte seinen Lebensabend in Hirschberg im Haus von Johann Daniel Hess (1764–1854), dem Direktor der Hirschberger Zuckerfabrik. Er starb am 30. Mai 1827 in Hirschberg und wurde auf dem evangelischen Friedhof bei der Gnadenkirche beigesetzt, sein Grab ist nicht mehr vorhanden.[3][4]
„Riesengebirgslandschaft mit Schneekoppe und Teich“, Öl auf Leinwand, in den Städtischen Sammlungen für Geschichte und Kultur in Görlitz
„Ansicht des Gräditzberges mit Steinbruch“, Öl auf Leinwand, jetzt im Kreismuseum Waldenburg (Muzeum Okręgowe w Wałbrzychu)
„Ansicht der Schneekuppe in der Gegend von Arensdorff in Schlesien“, kolorierte Radierung von Daniel Berger nach einem Ölgemälde von Reinhardt, 1794[5]
„Blick vom Kavalierberg bei Hirschberg nach Warmbrunn“, kolorierter Kupferstich von Daniel Berger nach einem Ölgemälde von Reinhardt, 1793 (siehe Bild oben)
„Die Stadt Hirschberg in Schlesien“, kolorierter Kupferstich von Daniel Berger nach einem Ölgemälde von Reinhardt
„Die Ruinen des Gräditzberges in Schlesien von der Abendseite“, kolorierter Kupferstich von Daniel Berger nach einem Ölgemälde von Reinhardt
„Gegend der Stadt Schmiedeberg nach Landeshut in Schlesien“, kolorierter Kupferstich von Daniel Berger nach einem Ölgemälde von Reinhardt
„Gegend von Flinsberg in Schlesien“, kolorierter Kupferstich von Daniel Berger nach einem Ölgemälde von Reinhardt
„Die Falkenberge von der Mitternachtseite in Schlesien“, kolorierter Kupferstich von Daniel Berger nach einem Ölgemälde von Reinhardt
„Schloß Fürstenstein bey Freyburg in Schlesien“, kolorierter Kupferstich von Daniel Berger nach einem Ölgemälde von Reinhardt
„Aussicht von Fürstenstein in Schlesien“, kolorierter Kupferstich von Daniel Berger nach einem Ölgemälde von Reinhardt
„Gegend von Hirschberg nach Schmiedeberg in Schlesien“, kolorierter Kupferstich von Daniel Berger nach einem Ölgemälde von Reinhardt
„Gegend vom Künast mit dem Amte Hermsdorf in Schlesien“, kolorierter Kupferstich von Daniel Berger nach einem Ölgemälde von Reinhardt
„Gegend um Stonsdorf bey dem sogenannten Affenbusche in Schlesien“, kolorierter Kupferstich von Daniel Berger nach einem Ölgemälde von Reinhardt
„Das Prellerische Hüttenwerk in Schlesien“, kolorierter Kupferstich von Daniel Berger nach einem Ölgemälde von Reinhardt
Literatur
Sebastian Scholz: Sebastian Karl Christoph Reinhardt. In: Der Wanderer im Riesengebirge. Nr. 11, 1888, S. 223–225.
↑»Die Kunst hat nie ein Mensch allein besessen«. Dreihundert Jahre Akademie der Künste und Hochschule der Künste. Berlin 1996, Künstlerregister S. 692.