Schweizerkreuzhaus

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Begründung: Da gab es 2020/21 mal eine kurze Posse um das Hausdach, das wars. Zeitüberdauernde mediale Rezeption ist nicht gegeben, daher keine Relevanz vorhanden. --ɱ 15:06, 27. Dez. 2024 (CET)


Schweizerkreuzhaus (Südansicht, 2020)

Das Schweizerkreuzhaus[1][2][3] ist ein Wohn- und Geschäftshaus von Stephan Sembinelli in Welschenrohr (Gemeinde Welschenrohr-Gänsbrunnen) im Kanton Solothurn und steht direkt an der Dünnern. Mit seinem grossflächigen Schweizerkreuz sorgte es über Jahre für Gesprächsstoff und Medienberichte.

Geschichte

Das Haus wurde von 2015 bis 2017 vom Eigentümer in Kooperation mit dem Architekten Harun Abbasi entworfen; die Bauleitung oblag dem Architekten Rainer Germann, der Baukommissionspräsident von Welschenrohr ist.[4] 2018 begannen die Bauarbeiten. Aufmerksamkeit erlangte das Bauwerk allerdings erst mit dem Aufbringen eines 311 m² grossen Schweizerkreuzes auf dem Flachdach. Schnell wurde die Solothurner Zeitung auf den Bau aufmerksam und berichtete mit einem halbseitigen Zeitungsbericht.[5] Aufgrund zweier Einsprachen musste die örtliche Baukommission über die Rechtmässigkeit des Schweizerkreuzes befinden.[6] Da sich die Kommission gegen die auffällige Dachbemalung aussprach, weil sie nicht ins Ortsbild passe, führte der Bauherr Beschwerde beim Bau- und Justizdepartement des Kantons Solothurn.[7] Dieses hiess die Beschwerde nach über einem Jahr Bedenkzeit gut.[8][9]

Regional sorgte das «spezielle Haus» für die Einwohner der Gemeinde im Solothurner Jura über Jahre für Gesprächsstoff, so dass beispielsweise 2020 ein ganzer Fasnachtswagen dem Haus gewidmet wurde, Schnitzelbänke berichteten 2020[10], 2021[11] und 2022[12] über den Bewohner und dessen Haus.

Das Schweizerkreuz ist nicht nur vom nahe gelegenen Aussichtspunkt und beliebten Wanderziel Röti gut zu sehen, sondern auch von landenden und startenden Verkehrsflugzeugen des internationalen Flughafens Basel-Mülhausen, da diese beim Überflug in rund 2000 Meter Höhe über das Gemeindegebiet fliegen, ebenso auf Google Earth und Google Maps.

Nach Aussage des Hauseigentümers sei es das grösste permanente Schweizerkreuz der Schweiz, nachdem das bisher grösste – auf dem Flachdach eines Industriegebäudes in Tolochenaz (Bezirk Morges), – durch Sonnenkollektoren überdeckt sei.

Das grösste nicht permanente Schweizerkreuz befindet sich als Textil-Flagge seit 2019 jeweils im Sommer am Säntis.[13]

Beschreibung und Architektur

Das Schweizerkreuzhaus steht auf zwei Grundstücken mit zusammen 1259 m² mit dem Flurnamen Husmatten,[14] direkt an der Dünnern.[15] Es wurde auf einem Betonfundament mit vorgefertigten Betonelementen errichtet, ist 24,42 m lang und 13,80 m (an der Westseite) bzw. 11,03 m (an der Ostseite) breit. Das Betondach wurde mit einem 311 m² grossen Schweizerkreuz bemalt. Die komplett verglaste Südfront mit der vorgelagerten, etwas tiefer gelegenen 40 m² grossen Terrasse soll an das Farnsworth House in Illinois erinnern. Wie dieses folgt es mit der reduzierten, einfachen Gestaltung dem Grundsatz «weniger ist mehr».

Nord-, west- und ostseitig ist die Liegenschaft mit zwei Meter hohen Betonelementen umfriedet, südseitig mit einem Doppelstabmattenzaun.

Bilder

Commons: Schweizerkreuzhaus – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Gemeinde Welschenrohr-Gänsbrunnen: Üses Dorf – Witschaft – Gewerbe – SETEC Sembinelli. In: Welschenrohr.ch. Abgerufen am 10. Januar 2025.
  2. Gemeinde Welschenrohr-Gänsbrunnen: Üses Dorf – Witschaft – Gewerbe – StarRecords GmbH. In: Welschenrohr.ch. Abgerufen am 10. Januar 2025.
  3. Gemeinde Welschenrohr-Gänsbrunnen: Üses Dorf – Witschaft – Gewerbe – Morpheus Immobilien. In: Welschenrohr.ch. Abgerufen am 10. Januar 2025.
  4. Gemeinde Welschenrohr-Gänsbrunnen: Politik – Kommissionen – Baukommission – Mitglieder. In: Welschenrohr.ch. Abgerufen am 29. Dezember 2024.
  5. Lucien Fluri: Das Haus mit dem grossen Schweizer Kreuz sorgt für Aufsehen. In: Solothurner Zeitung. 1. Oktober 2019, abgerufen am 5. Oktober 2024.
  6. Yann Schlegel: Dach mit der Schweizer Flagge bleibt ein Politikum. Trotz Einsprachen gegen das Baugesuch bleibt der Welschenrohrer Besitzer des Hauses mit der Nationalflagge entspannt. In: Solothurner Zeitung. 29. November 2019, abgerufen am 5. Oktober 2024.
  7. Yann Schlegel: Nicht ans Ortsbild angepasst: So urteilt die Baukommission zum Schweizerkreuz auf dem Dach. In: Solothurner Zeitung. 20. Dezember 2019, abgerufen am 5. Oktober 2024.
  8. Rahel Bühler: Welschenrohr: Bau- und Justizdepartement hat entschieden: Das Schweizer Kreuz auf dem Flachdach darf bleiben. In: Solothurner Zeitung. 2. September 2021, abgerufen am 5. Oktober 2024.
  9. Streit ums Schweizerkreuz: Das Hausdach von Stephan Sembinelli in Welschenrohr sorgt für Unmut. In: Tele M1. 3. September 2021, abgerufen am 5. Oktober 2024.
  10. Walter Schmid: «Vou verschlofe» – kurz aber heftig war der Umzug in Welschenrohr. In: Solothurner Zeitung. 23. Februar 2020, abgerufen am 5. Oktober 2024.
  11. Frank Bielmeier: Schnitzelbank 2021. In: Samschtimorgespatze. Facebook, 12. Februar 2021, abgerufen am 27. Dezember 2024.
  12. Frank Bielmeier: Schnitzelbank 2022. In: Samschtimorgespatze. Facebook, 26. Februar 2022, abgerufen am 27. Dezember 2024.
  13. Fahntastisch! – Das grösste Schweizerkreuz der Welt hängt am Säntis. In: Blick. 1. August 2019, abgerufen am 28. Dezember 2024.
  14. Amtliche Vermessung GDE. In: Geoportal Kanton Solothurn. Abgerufen am 30. Dezember 2024 (Liegenschaft Nr. 472 und 984).
  15. Schweizerische Eidgenossenschaft: Karten der Schweiz – Hauptstrasse 633, 4716 Welschenrohr. In: Swisstopo. 28. Dezember 2024, abgerufen am 28. Dezember 2024.

Koordinaten: 47° 16′ 44,7″ N, 7° 31′ 34,5″ O; CH1903: 606630 / 236468