Schweinsdachse
Die Schweinsdachse (Arctonyx) sind eine Raubtiergattung aus der Unterfamilie der Dachse (Melinae) innerhalb der Familie der Marder (Mustelidae). Sie kommen mit drei Arten in Ost- und Südostasien vor. MerkmaleGenerell ähneln Schweinsdachse den Dachsen der Gattung Meles zu denen auch der Europäische Dachs gehört, unterscheiden sich jedoch in der schmalen, verlängerten Schnauze, die zu einem schweineartigen, unbehaarten Rüssel ausgebildet ist. Die Backenzähne sind kleiner und stehen weiter auseinander, die oberen Schneidezahnreihe ist mehr gebogen und die vom Schläfenbein gebildete Knochenkapsel, die Teile des Mittel- und Innenohrs umgibt (Auditory bulla), ist abgeflacht. Die Färbung des Rückenfells variiert von graugelb bis schwarz, der Bauch ist ebenso schwarz wie die Füße. Sie besitzen schwarze Streifen von der Nase bis zu den Ohren und dem Nacken im ansonsten weißlichen Gesicht, weiß sind auch die Ohren, die Kehle (schwarz bei Meles) und der Schwanz. Ein weiterer Unterschied zum Europäischen Dachs liegt in den stark verlängerten, gebogenen Krallen, die im Gegensatz zu diesem weiß sind. Diese Tiere erreichen eine Kopfrumpflänge von ungefähr 55 bis 70 Zentimetern, eine Schwanzlänge von 12 bis 17 Zentimetern und ein Gewicht von 7 bis 14 Kilogramm.[1][2] Die Zahnformel lautet: I 3/3, C 1/1, P4/3, M 1/2 = 36.[1] Verbreitung und LebensraumSchweinsdachse leben in Ost- und Südostasien, ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom nördlichen China und dem nordöstlichen Indien bis zur Malaiischen Halbinsel und die Insel Sumatra. Ihr Lebensraum sind vorrangig Wälder, sowohl tropische Regenwälder als auch Gebirgswälder bis in 3500 Meter Höhe.[1] LebensweiseSchweinsdachse sind dämmerungs- oder nachtaktiv, den Tag verbringen sie in Felsspalten oder selbstgegrabenen Bauen. Über ihr Sozialverhalten ist wenig bekannt, vermutlich leben sie einzelgängerisch.[1] NahrungDiese Tiere sind Allesfresser, die mit ihrem Rüssel ähnlich den Schweinen den Boden auf der Suche nach Essbarem durchwühlen. Sie verzehren sowohl Würmer, Insekten, Larven und Nager als auch Wurzeln, Pilze und Früchte. FortpflanzungDie Paarung erfolgt im Mai, bedingt durch eine Keimruhe kommt es erst im Februar oder März zur Geburt, die eigentliche Tragzeit dürfte rund sechs Wochen betragen. Die Wurfgröße beträgt ein bis fünf. Die Jungtiere werden mit vier Monaten entwöhnt und erreichen mit acht Monaten die volle Größe. ArtenLange Zeit wurde alle Schweinsdachse unter der Bezeichnung Arctonyx collaris geführt. Nach einer im Jahr 2008 veröffentlichten Revision der Gattung werden heute drei Arten anerkannt:[2]
BedrohungenZu den natürlichen Feinden der Schweinsdachses zählen Tiger, Leoparden und andere größere Raubtiere. Zu ihren Verteidigungsmaßnahmen zählt das bedrohende Aufstellen der Haare und Verspritzen eines übelriechenden Sekretes der Analdrüse. Notfalls verteidigen sie sich auch mit den langen Krallen. Zu den Bedrohungen, die von Menschen ausgehen, zählen die Bejagung und der Verlust des Lebensraums durch Waldrodungen. Schweinsdachse zählen aber nicht zu den bedrohten Arten. Literatur
Belege
WeblinksCommons: Arctonyx – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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